Ralf Bartels holt Bronze!

Von SPOX
Ralf Bartels hat die erste Medaille für die deutsche Mannschaft geholt
© Getty

Die Bronze-Kugel von Europameister Ralf Bartels war beim Berliner WM-Auftakt für Gastgeber Deutschland Gold wert. "Ich wollte dem Team wie 2005 mit meiner ersten Medaille von Helsinki die richtige Initialzündung geben. Im dritten Versuch hat dann alles gepasst", kommentierte der Neubrandenburger seine von 35. 000 Zuschauern im Olympiastadion lautstark gefeierte Freiluft-Bestmarke von 21,37 m.

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Den ersten WM-Tag lange verfolgt hatten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Horst Köhler, der um 18.02 Uhr das Weltsportereignis 2009 eröffnete.

Die Sprintshow von Olympiasieger Usain Bolt (Jamaika) und Weltmeister Tyson Gay (USA) überstrahlte beim WM-Auftakt auch den Goldglanz um Kenias 10.000-m-Überraschung Linet Chepkwemoi Masai (30:51,24) und den Amerikaner Christian Cantwell im Kugelstoßen mit der Jahres-Weltbestleistung von 22,03 m.

Bolt und Gay lässig ins Halbfinale

Im 20-km-Gehen vollendete der russische Ex-Doper Waleri Bortschin (1:18:41 Stunden) am Brandenburger Tor seinen Triumphmarsch über 20 Kilometer. Nur 14. wurde der enttäuschte Lokalmatador Andre Höhne (Berlin) in 1:21:59.

Nach Leistenschmerzen vom 100-m-Vorlauf sprintete erst der Weltranglisten-Spitzenreiter (9,77) Tyson Gay in 9,98 ins Halbfinale. "Mein Start war schlecht, ich kann es besser", meinte der Titelverteidiger.

Dann trat Weltrekordler Bolt (9,69) im Zwischenlauf schon bei 65 m auf die Bremse, lief in 10,03 lächelnd als Zweiter hinter Daniel Bailey (Antigua/10,02) ins Ziel: "Ich wollte Kraft sparen, am Sonntag gehts um Medaillen", meinte der 22-Jährige.

Bartels holt Bronze

Ralf Bartels, der in Berlin seine vierte Medaille bei EM und WM gewann, konnte einmal mehr im entscheidenden Augenblick alles mobilisieren. EM-Gold und WM-Bronze 2005 hatte er jeweils im letzten Versuch erkämpft. Diesmal hätte er die Medaille fast mit dem finalen Stoß von Titelverteidiger Reese Hoffa (USA/21,28) noch verloren. Mitten im deutschen Jubel ging unter, dass der Leipziger Peter Sack mit drei ungültigen Versuchen sang- und klanglos gescheitert war.

Eine Kugelstoß-Medaille könnte es am Sonntag auch für Nadine Kleinert (Magdeburg) geben, die in der Form ihres Lebens scheint, vielleicht auch für Siebenkämpferin Jennifer Oeser (Leverkusen), die sich am ersten Tag stark präsentierte.

Erster Triumphator der neuntägigen Titelkämpfe mit rund 2000 Athleten aus 200 Ländern war der von Juni 2005 bis Mai 2006 wegen Ephedrin gesperrte Geher Bortschin. Der Olympiasieger von Peking lag am Ziel Brandenburger Tor 25 Sekunden vor dem Chinesen Hao Wang, der in 1:19:06 Silber gewann.

Überraschung über 10.000 Meter

Über 10.000 m sorgte Linet Chepkwemoi Masai für die große Überraschung, als sie nach dem verletzungsbedingten Verzicht von Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba deren äthiopische Teamkameradin Meselech Melkamu (30:51,34) vor der Ziellinie abfing. Damit endete eine Serie von fünf äthiopischen WM-Siegen. Kenias Rivalinnen gewannen zum Silber noch Bronze durch Wude Ayalew (30:51,95).

Überragende Figur des Gastgeber-Teams in Runde eins war Antje Möldner, die ihren deutschen Rekord über 3000 m Hindernis als Vorlaufzweite von 9:27,22 auf 9:21,73 Minuten steigerte. "Platz acht am Montag im Endlauf wäre mein Traum", meinte die Potsdamerin. Mit den Rängen vier und acht zogen auch die Hammerwerfer Sergej Litvinov (LG Frankfurt/77,68) und Markus Esser (Leverkusen/76,81) ins Finale am Montag ein.

Unger nicht im Endlauf

Über 100 m blieben Tobias Unger (Kornwestheim) als Vierter in 10,42 und Thomas Schwab (Schwarzenbek) als Fünfter in 10,50 auf der Strecke, Martin Keller (Chemnitz) als Zwischenlauf-Siebter in 10,40.

Über 1500 m war für Lokalmatador Carsten Schlangen (Berlin) und Stefan Eberhardt (Erfurt) nach den Vorlauf-Rängen 9 und 10 überraschend Endstation.

Im Kugelstoßen bot der Chemnitzer U-20-Weltmeister David Storl nach 20,43 m in diesem Jahr mit 19,19 in der Qualifikation zu wenig. Mit indiskutablen 11,38 m (Bestleistung 14,20) schied nach verpatzten Dreisprüngen Katja Demut (Jena) aus.

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