Britta Steffen holt Gold!

SPOX
01. August 200920:17
Britta Steffen ist zum ersten Mal Weltmeisterin gewordenGetty
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Britta Steffen hat im WM-Finale über 100m Freistil souverän die Goldmedaille geholt. Dabei blieb die Berlinerin 15 Hundertstel unter ihrem eigenen Weltrekord von 52,22 Sekunden.

Die Entscheidungen des Tages im Überblick:

100 Meter Freistil der Frauen:

Gold: Britta Steffen (GER) 52,07 (Weltrekord)

Silber: Fran Halsall (GBR) 52,87

Bronze: Lisbeth Trickett (AUS) 52,93

200 Meter Brust der Frauen:

Gold: Nadja Higl (SRB) 2:21,62 (Europarekord)

Silber: Annamay Pierse (CAN) 2:21,84

Bronze: Mirna Jukic (AUT) 2:21,97

200 Meter Rücken der Männer:

Gold: Aaron Peirsol (USA) 1:51,92 (Weltrekord)

Silber: Ryosuke Irie (JPN) 1:52,51

Bronze: Ryan Lochte (USA) 1:53,82

200 Meter Brust der Männer:

Gold: Daniel Gyurta (HUN) 2:07,64

Silber: Eric Shanteau (USA) 2:07,65

Bronze: Giedrus Titenis (LIT) 2:07,80

Bronze: Christian Sprenger (AUS) 2:07,80

4x200 Meter Freistil-Staffel der Männer:

Gold: USA 6:58,55 Minuten (Weltrekord)

Silber: Russland 6:59,15 (Europarekord)

Bronze: Australien 7:01,65

Britta Steffen schnaufte ein paar Mal kräftig durch, umarmte die gestürzte Titelverteidigerin Lisbeth Trickett und zeigte dann ihr strahlendstes Lachen: Knapp ein Jahr nach dem Olympiasieg hat sich Deutschlands Schwimm-Star mit erneutem Weltrekord über 100 Meter Freistil in Rom auch zur Weltmeisterin gekrönt. Mit einer Leichtigkeit wie von einem anderen Stern machte sie ihre Trophäensammlung komplett.

"Wow, ich bin Weltmeisterin. Das ist Wahnsinn. Das ist verrückt. Ich bin überglücklich. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", sagte Steffen nach einer weiteren Demonstration ihrer Klasse. In 52,07 Sekunden verbesserte sie im Wunderanzug "Hydrofoil" nicht nur ihre eigene Bestmarke nochmal um 15 Hundertstel, sondern degradierte ihre Rivalinnen zu Statisten.

Drittes Gold für DSV-Team

Es war der erste WM-Titel für Steffen. Damit bescherte die Power-Frau dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) nach dem Doppel-Coup von "Gladiator" Paul Biedermann das dritte Gold in der Ewigen Stadt und die insgesamt sechste Medaille. Als Belohnung gab es von DSV-Sportdirektor Lutz Buschkow spontan einen dicken Kuss. Der zweite Titel für Steffen könnte zum Abschluss am Sonntag über 50 Meter Freistil folgen.

Dabei war Steffen diesmal nervös wie noch nie. "Ich war so aufgeregt, das war sogar schlimmer als in Peking", sagte die 25 Jahre alte Berlinerin: "Im Call Room kam ich mir vor wie ein Kind im Kindergarten, das abgeschoben werden soll."

Doch im Wasser war die Aufregung verflogen. Anders als bei ihrem Olympiasieg in Peking, als sie das Feld von hinten aufgerollt hatte, war Steffen diesmal von Beginn an vorne mit dabei. Nach der Wende ließ sie keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit. Die Britin Fran Halsall (52,87) und Lisbeth Trickett aus Australien (52,93) hatten auf den Plätzen zwei und drei nicht den Hauch einer Chance.

Staffel um Biedermann verpasst Medaille

Die von Biedermann angeführte 4x200-Meter-Freistilstaffel mit Felix Wolf, Yannick Lebherz und Clemens Rapp verpasste trotz deutschen Rekords in 7:03,19 Minuten auf Platz fünf eine Medaille. Biedermann lag als Startschwimmer zwar deutlich über seinem Einzel-Weltrekord, hielt US-Superstar Michael Phelps als unmittelbaren Gegner aber in Schach. Doch am Ende konnte Phelps beim Staffel-Weltrekord (6:58,55) des US-Quartetts jubeln.

Mit schweren Armen war für Daniela Samulski einen Tag nach Silber über 50 Meter Schmetterling trotz deutschen Rekords über 50 Meter Schmetterling im Halbfinale Endstation. Die 25 Jahre alte Essenerin blieb in 26,33 Sekunden zwei Hundertstel unter der drei Jahre alten Marke von Antje Buschschulte, hatte als 16. aber keine Chance auf den Einzug in den Endlauf. Weltrekord schwamm die Schwedin Therese Alshammar (25,07).

Cavic kassiert Weltrekord von Phelps

Benjamin Starke blieb über 100 Meter Schmetterling in 51,31 Sekunden als Zehnter auf der Strecke. Der Serbe Milorad Cavic schnappt sich in 50,01 Sekunden den drei Wochen alten Weltrekord von Phelps, der die zweitschnellste Halbfinalzeit schwamm (50,48).

Phelps-Landsmann Peirsol rehabilitierte sich mit Weltrekord über 200 Meter Rücken für das peinliche Halbfinal-Aus auf der halben Strecke. Der US-Amerikaner schraubte seine eigene Marke um 1,16 Sekunden auf 1:51,92 Minuten.

So lief Tag 6 der Schwimm-WM:

19.50 Uhr: Phelps hat Biedermann zwar mit der Staffel geschlagen, aber das direkte Duell hat er erneut deutlich verloren. Aus deutscher Sicht sticht natürlich der Sieg mit Weltrekord von Britta Steffen heraus. Insgesamt gab es heute fünf Weltrekorde. Das war es für Tag 6 aus Rom.

19.45 Uhr: Dramatisches Finale! Lochte zieht für die USA noch einmal an. Das reicht für Gold, Russland holt Silber vor Australien. Deutschland wird mit deutschem Rekord Fünfter. Die USA schwimmen Weltrekord.

19.44 Uhr: Rapp wird durchgereicht, da geht nichts mehr. Die Russen greifen die USA noch an, auch Magnini für die Italiener ist stark.

19.44 Uhr: Jetzt fallen sie alle über Lebherz her. Er fällt zurück. Beim letzten Wechsel ist er nur noch Fünfter.

19.43 Uhr: Lebherz ist nur noch Dritter, die Japaner kommen ran. Jetzt muss er beißen.

19.42 Uhr: Wolf hält sich ganz gut. Die USA sind klar weg, aber Wolf übergibt knapp vor Russland als Zweiter.

19.42 Uhr: Deutschland klar in Führung, aber Wolf kann das natürlich nicht halten. Er muss jetzt dranbleiben.

19.41 Uhr: Tolles Rennen von Biedermann, aber Phelps greift auf der letzten Bahn an. Keine Chance! Biedermann zieht wieder weg - überragend.

19.40 Uhr: Biedermann geht in Führung, Phelps hängt noch zurück.

19.38 Uhr: Phelps macht auch den Startschwimmer, es gibt also doch das direkte Duell!

19.37 Uhr: Für Deutschland schwimmen auf Bahn 6 neben Biedermann Felix Wolf, Yannick Lebherz und Clemens Rapp.

19.36 Uhr: Das große Finale: Die 4x200 Meter der Männer. Wieder einmal heißt es Biedermann gegen Phelps, aber diesmal nur im Fernduell. Die US-Boys sind haushohe Favoriten, die Deutschen kämpfen mit etwas Glück um Bronze.

19.34 Uhr: Die Australier können das Tempo nicht halten, Shanteau sieht wie der sichere Sieger aus - aber er versaut es beim Anschlag! Der Ungar Daniel Gyurta holt sich die Goldmedaille. Die zweite Überraschung des Tages. Übrigens: Kein Weltrekord, 2:07,64 Minuten sind "nur" Europarekord.

19.34 Uhr: Jetzt hat Rickard aufgeholt. Das Feld ist noch eng zusammen. Wer hält dieses Tempo durch?

19.33 Uhr: Wie im Halbfinale: Die Aussies legen los wie die Feuerwehr. Sprenger ist nach der ersten Wende klar vorne.

19.30 Uhr: Halbfinal-Schnellster war der Australier Christian Sprenger in Weltrekord-Zeit. Ihn werden aber Landsmann Brenton Rickard und der Amerikaner Eric Shanteau herausfordern.

19.27 Uhr: Auf zu den letzten beiden Entscheidungen des Tages. Zuerst die 200 Meter Brust der Männer.

19.22 Uhr: Nun steht erst mal wieder eine Siegerehrung an. Die Überraschungs-Weltmeisterin Nadja Higl wird geehrt.

19.20 Uhr: Coventry kontrolliert das Feld in zügigem, aber noch nicht rasantem Tempo. Zueva wird sicher Zweite.

19.16 Uhr: Im zweiten Lauf startet die Weltrekord-Halterin Kristy Coventry gegen die Russin Anastasia Zueva.

19.15 Uhr: Den ersten Lauf gewinnt die Britin Elisabeth Simmons vor ihrer Landsmännin Gemma Stofforth.

19.11 Uhr: Es folgen die Halbfinals über 200 Meter Rücken der Frauen - ohne deutsche Beteiligung.

19.09 Uhr: Cavic schwimmt wie ein Irrer! 50,01 Sekunden - er knackt den Weltrekord von Phelps. Das ist mal eine Kampfansage!

19.06 Uhr: Im zweiten Halbfinale schwimmt der vielleicht größte Gegner von Phelps, der Serbe Milorad Cavic.

19.04 Uhr: Phelps gewinnt in 50,48 Sekunden, das ist nur knapp über Weltrekord. Starke wird Siebter. Das wird dann wohl nichts mit dem Finale.

19.03 Uhr: Halbfinale über 100 Meter Schmetterling - und das mit Michael Phelps auf Bahn 4 und dem Deutschen Benjamin Starke.

19.01 Uhr: Higl ist übrigens keinen Weltrekord geschwommen sondern "nur" Europarekord. Den ist Jukic damit los.

19.00 Uhr: Soni schwimmt unglaublich! Aber sie bricht ein! Unfassbare Szenen, Soni geht total ein. Nadja Higl aus Serbien gewinnt völlig überraschend Gold vor Pierse und Jukic. Soni wird nur Vierte.

18.58 Uhr: Nach 100 Metern: Soni geht die Sache sehr schnell an und führt klar vor Pierse und Jukic.

18.56 Uhr: Die Damen betreten die Arena. Gold wird wohl zwischen Annamay Pierse (Kanada) und Rebecca Soni (USA) entschieden. Mit dabei ist aber auch die Österreicherin Mirna Jukic. Sie hat durchaus Medaillenchancen.

18.52 Uhr: Als nächstes gibt es eine Entscheidung um Gold, Silber oder Bronze. Und zwar über 200 Meter Brust der Frauen.

18.50 Uhr: Um die deutschen Fans bei der Stange zu halten: Zum Abschluss des Tages startet Paul Biedermann noch als Startschwimmer der 4x200 Meter Freistil-Staffel. Vielleicht geht da noch eine Medaille.

18.48 Uhr: Die Siegerehrung für Aaron Peirsol steht an.

18.47 Uhr: Bowell III aus Trinidad und Takacs aus Ungarn haben auf den Rängen acht und neun exakt die gleiche Zeit. Sie müssen also den letzten Platz im Finale ausschwimmen.

18.45 Uhr: Bousquet gewinnt das Rennen in 21,21 Sekunden vor Cielo Filho. Die Zeit ist kein Weltrekord! Aber immerhin WM-Rekord.

18.44 Uhr: Jetzt kommen die Gold-Favoriten. Weltrekordler Frederick Bousquet auf Bahn 5 und der Weltmeister über 100 Meter, Cesar Cielo Filho, auf Bahn 4.

18.42 Uhr: Nystrand ist geschlagen - und zwar deutlich! Duje Draganja gewinnt das Rennen in 21,29 Sekunden. Nystrand wird nur Vierter.

18.37 Uhr: Im ersten Lauf ist der Schwede Stefan Nystrand anhand der Vorlauf-Zeiten der Favorit. Die echten Stars kommen aber in Lauf zwei.

18.35 Uhr: Weiter geht es mit den Halbfinals über 50 Meter Freistil der Männer.

18.30 Uhr: Die deutschen Fans jubeln, auch Steffen wirkt extrem gelöst. Jetzt ist sie endlich zum ersten Mal Weltmeisterin.

18.28 Uhr: Erste kleine Ruhepause: Steffen wird für ihren WM-Titel geehrt. Die deutsche Hymne - alles auf!

18.24 Uhr: Alshammer lässt nichts anbrennen - und sie packt Veldhuis! 25,07 Sekunden! Der alte Weltrekord hat gerade mal 5 Minuten gehalten!

18.22 Uhr: Zweites Halbfinale. Kann die Schwedin Therese Alshammer Veldhuis' Vorgabe kontern?

18.21 Uhr: Samulski ist zwar nur Achte und Letzte geworden, aber sie hat den deutschen Rekord von Antje Buschschulte verbessert, Kompliment!

18.20 Uhr: Das wird nichts für Samulski. Veldhuis gewinnt in 25,28 Sekunden - schon wieder mal ein Weltrerkord!

18.20 Uhr: Samulski auf Bahn 8.

18.17 Uhr: Wieder aufgepasst aus deutscher Sicht. Im ersten Halbfinale über 50 Meter Schmetterling ist Daniela Samulski am Start, die Silbermedaillen-Gewinnerin über 50 Meter Rücken.

18.16 Uhr: Steffen: "Ich bin total aus dem Häuschen. Ich wusste, dass ich schnell schwimmen kann, aber mit dieser Zeit habe ich nicht gerechnet. Ich habe jetzt alles beisammen, was ich erreichen kann."

18.14 Uhr: Peirsol gewinnt - Weltrekord! In 1:51,92 Minuten verbessert er die alte Bestmarke um mehr als eine Sekunde - Wahnsinn! Irie wird noch Zweiter vor Lochte.

18.13 Uhr: Halbzeit: Peirsol und Lochte machen klar das Tempo.

18.12 Uhr: Eigentlich kann Peirsol kaum jemand schlagen. Am ehesten Ryan Lochte oder der Japaner Ryosuke Irie.

18.10 Uhr: Weiter geht es mit der zweiten Entscheidung des Tages. 200 Meter Rücken der Männer - ohne deutsche Beteiligung, aber mit US-Star Aaron Peirsol.

18.08 Uhr: Steffen hat die Konkurrenz mit acht Zehnteln Vorsprung deklassiert. Sie war schon am Start sehr locker drauf, sie wusste schon, warum!

18.06 Uhr: Das war ein ganz starkes Finish, ähnlich wie bei Olympia. Trickett wird am Ende hinter Halshall nur Dritte.

18.05 Uhr: Gold für Steffen! Das war ganz souverän - Weltrekord! 52,07 Sekunden!

18.05 Uhr: Wende: Trickett vor Steffen.

18.04 Uhr: Start! Steffen kommt einen Tick langsamer weg als Trickett.

18.03 Uhr: Fällt der Weltrekord? Steffen ist in der Staffel 52,22 Sekunden geschwommen.

18.02 Uhr: Jetzt wird's ernst. Die Schwimmerinnen kommen rein.

18.00 Uhr: Steffen hat im Halbfinale noch gepokert. Sie ist erst sehr spät auf Touren gekommen und nur die zweitschnellste Zeit geschwommen. Daher startet sie auf Bahn 5. Direkt neben ihr ihre große Rivalin, Lisbeth Trickett aus Australien.

17.55 Uhr: Die Spannung steigt. Gleich in der ersten Entscheidung des Tages geht es für Britta Steffen um alles. Gewinnt sie Gold über ihre Parade-Strecke 100 Meter Freistil?

Tag 5: Daniel Samulski holt Silber