Sprinter Chambers droht Karriereende

SID
Dwain Chambers möchte endlich wieder bei großen Meetings an den Start gehen
© Getty

Der umstrittene ehemalige Dopingsünder Dwain Chambers muss seine Leichtathletik-Karriere womöglich aus finanziellen Gründen beenden.

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Der Sprinter, der 2003 in Saarbrücken positiv auf das Designer-Steroid THG getestet worden war und anschließend eine Zweijahres-Sperre erhielt, hat sich selbst ein Ultimatum gesetzt: "Wenn ich im nächsten Jahr nichts reinhole, muss ich mir über eine andere Form des Geldverdienens Gedanken machen."

Einen seiner letzten Auftritte könnte es bei der WM 2009 im August in Berlin geben, die er als Saisonhöhepunkt anpeilt. Weil sich seine Beziehung zum britischen Leichtathletik-Verband mittlerweile so deutlich verbessert, dass er keinen Bann mehr befürchten muss, sagt Chambers selbstbewusst: "Ich möchte Medaillen für mein Land gewinnen."

"Meine Karriere hängt von den Veranstaltern ab"

Doch abseits der großen Meisterschaften gibt es für den Hallen-WM-Zweiten über 60 m derzeit wenig zu holen. Denn die Euromeetings, der Zusammenschluss der wichtigsten europäischen Sportfeste, zeigt ihm die kalte Schulter: "Meine Karriere hängt davon ab, wie die Veranstalter mit mir umgehen."

Der Sprinter braucht aber dringend lukrative Starts, um an Geld zu kommen, das er für zu Unrecht kassierte Start- und Siegprämien zurückzahlen muss.

Auf rund 150.000 Euro belief sich die Summe Anfang 2008. Ein Großteil davon ist nach Medienangaben auch jetzt noch offen.

Zwei EM-Titel nach Doping aberkannt

"Ich kann so lange weitermachen wie meine Frau noch einen Job hat. Außer Leonie unterstützt mich niemand", erklärt Chambers, der sich schon vergeblich als Rugby- und Football-Spieler versuchte.

Im Sommer 2008 scheiterte er zudem beim Versuch, sich ins britische Olympiateam einzuklagen. Er war 2003 im Zuge des Dopingskandals um das Balco-Labor für zwei Jahre gesperrt worden.

Er gestand, während seiner Doping-Zeit einen Cocktail mit sieben verbotenen Substanzen zu sich genommen zu haben. Deshalb wurden dem Briten und seinem Team die 2002 in München gewonnenen EM-Titel über 100 und 4x100 m aberkannt.

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