Nach Haas sagt auch Kiefer für Paris ab

SID
Tennis, French Open, Paris, Kiefer
© Getty

Paris - Nicolas Kiefer schlägt nun doch nicht in Paris auf und wird wie schon im Vorjahr bei den French Open fehlen. Einen Tag nach der erwarteten Absage von Thomas Haas hat auch der Hannoveraner einen Rückzieher gemacht.

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Der 30-Jährige habe gegen 15 Uhr wegen einer Halsentzündung seine Teilnahme an dem am Sonntag beginnenden Grand-Slam-Turnier abgesagt, erklärten die Veranstalter.

Damit stehen nur noch 13 deutsche Profis im Hauptfeld der bedeutendsten Sandplatz-Veranstaltung der Welt. Für Kiefer rückt der Spanier Marc Lopez als Gegner des Finnen Jarkko Nieminen nach.

Keine Anreise in Paris

Bereits nach seiner Niederlage gegen den Russen Dmitri Tursunow beim World Team Cup in Düsseldorf hatte Kiefer seinen Start in Frage gestellt ("So wie ich hier aufgetreten bin, macht es keinen Sinn"), wollte aber eine Nacht über die Entscheidung schlafen.

In seinem Blog für die Spielerorganisation ATP hatte er noch verkündet: "Nun geht es nach Paris. Ich melde mich von dort wieder." Nach Angaben einer Turnier-Sprecherin soll Kiefer aber gar nicht erst in die französische Hauptstadt gereist sein.

Zwei Jahre nach seinem Sturz gegen den Netzpfosten und der anschließenden langen Verletzungspause verzichtet der Hannoveraner damit auch auf ein Comeback auf der roten Asche von Roland Garros. Tags zuvor hatte Kiefers temporärer Leidensgenosse Haas erwartungsgemäß sein Fehlen bekanntgegeben.

Nur noch 13 Deutsche dabei

Damit schickt der DTB ein 13-köpfiges Aufgebot in das Rennen an der Porte d'Auteuil - neun Herren und vier Damen. Durch die Qualifikation kämpften sich Simon Greul (Reutlingen) und Grand-Slam-Debütant Daniel Brands (Deggendorf) in das mit 15,265 Millionen Euro dotierte Hauptfeld.

Julia Görges (Bad Oldesloe) und Kristina Barrois (Bous) verpassten in der letzten Quali-Runde den Sprung in das 128er-Feld, das nach dem Rücktritt der Belgierin Justine Henin in jedem Fall eine neue Championesse küren wird.

Suche nach Henin-Nachfolgerin

"Ich werde mir in den kommenden zwei Wochen die Spiele im Fernsehen anschauen, mit einem neutraleren und objektiveren Gefühl, einem Blick von außen", sagte die viermalige French-Open-Siegerin am Samstag in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz.

Die Suche nach ihrer Nachfolgerin scheint offener denn je - zu den Favoritinnen zählen die neue Nummer eins Maria Scharapowa, die Serbinnen Ana Ivanovic und Jelena Jankovic, aber auch die Russin Swetlana Kusnezowa oder die Amerikanerin Serena Williams, Siegerin von 2002.

Herren-Dreikampf erwartet

Bei den Herren wäre alles andere als der obligatorische Dreikampf zwischen Titelverteidiger Rafael Nadal, Branchenprimus Roger Federer und Australian-Open-Champion Novak Djokovic eine Überraschung.

Am Schauplatz seines letzten unerfüllten Tennistraums warnt Federer aber vor einer verfrühten Festlegung auf ein Endspiel gegen Nadal: "Es ist kein Naturgesetz, dass wir beide in Paris immer im Finale stehen."