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NBA: Magic träumen dank Paolo Banchero und Wagner-Brüdern vom Play-In - Celtics verlieren Platz eins im Osten

Von Ole Frerks
Für Franz Wagner & Co. ist der Traum vom Play-In noch nicht begraben.
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Die Orlando Magic müssen den Traum vom Play-In noch nicht aufgeben, vor allem dank Paolo Banchero. Die Boston Celtics haben den Spitzenplatz in der Eastern Conference vorerst verloren.

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Jimmy Butler erledigt sein Ex-Team mit einer wunderbaren Aktion - und die Charlotte Hornets erleiden einen bitteren Verletzungsschock.

LaMelo Ball brach sich gegen die Detroit Pistons den Knöchel.
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Charlotte Hornets (20-43) - Detroit Pistons (15-47) 117:106 (BOXSCORE)

  • Der fünfte Hornets-Sieg in Folge wurde von einer bitteren Verletzung überschattet. LaMelo Ball war auf dem besten Weg für ein weiteres gutes Spiel und hatte bereits sechs Dreier auf dem Konto, als er im dritten Viertel ohne Kontakt zu Boden ging und ausgewechselt werden musste. Nach dem Spiel gab Charlotte schnell das Ergebnis einer Röntgenuntersuchung bekannt: Ball hatte sich den Knöchel im rechten Fuß gebrochen.
  • Gordon Hayward gab im Anschluss an, dass keiner im Team mit einer so schweren Verletzung gerechnet hatte. "Es ist wirklich hart, weil er ein entscheidender Teil unseres Teams ist und wir das Gefühl hatten, dass wir uns langsam in die richtige Richtung drehen." Tatsächlich spielte das zweitschwächste Team im Osten zuletzt klar verbessert, Ball selbst hatte zum fünften Mal in Serie mindestens fünf Dreier versenkt. Nun ist wohl damit zu rechnen, dass er in der restlichen Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird, zumal die Playoffs längst außer Reichweite sind.
  • Gespielt wurde auch noch. Charlotte begann dominant und führte schon nach dem ersten Viertel mit 20 Punkten. Fünf Minuten vor dem Ende kamen die Pistons nach zwischenzeitlichem 24-Punkte-Rückstand nochmal auf 5 dran, aber Terry Rozier (22 Punkte) und Kelly Oubre von draußen (18) fanden schnell eine Antwort. Ball kam auf 18 Punkte, Hayward hatte 19, Rookie-Center Mark Williams lieferte ein Double-Double (15, 11 Rebounds).
  • Bei den Pistons machte James Wiseman sein bisher bestes Spiel nach dem Wechsel (23 Punkte, 9/11 FG, 7 Rebounds), Hamidou Diallo kam ebenfalls auf 23. Marvin Bagley (21, 12 Rebounds) und Killian Hayes (12, 10 Assists) lieferten Double-Doubles.
Jimmy Butler erledigte sein Ex-Team mit einem überragenden Layup.
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Philadelphia 76ers (39-21) - Miami Heat (33-29) 99:101 (BOXSCORE)

  • Wenn zwei so starke Defensiv-Teams aufeinander treffen, kann das Spiel auch mal durch einen Layup bei noch 1:28 Minuten auf der Uhr entschieden werden. So geschehen in dieser Partie: Nachdem die Sixers im letzten Viertel einen 11-Punkte-Rückstand aufgeholt hatten, war es Jimmy Butler, der kurz vor Schluss einen akrobatischen Layup im Korb versenkte und auf 100:99 für Miami stellte.
  • Nach einem Spin-Move schloss der Heat-Star sehenswert per Up-and-Under zwischen P.J. Tucker und Joel Embiid ab, im Anschluss hielten die Heat ihren Korb dicht und ein Freiwurf von abermals Butler (8 Sekunden vor dem Ende) sollte der letzte weitere Punkt in diesem Spiel werden. "Ich arbeite jeden Tag an solchen Aktionen", sagte Butler später. "Ich liebe dieses Spiel und den Wettbewerb, aber es macht immer mehr Spaß, wenn wir gewinnen."
  • Es war für die Heat in jedem Fall einer der besseren Siege in dieser Spielzeit, auch wenn es gegen Ende - wie eigentlich immer - nochmal richtig eng wurde. Die Defense hielt dicht, das letzte Field Goal der Sixers war ein Jumper von Joel Embiid (27 Punkte, 10/17 FG, 12 Rebounds, 6 Turnover) drei Minuten vor dem Ende. Kurz vor dem Ende hatte James Harden (20, 5/14, 12 Assists) per Dreier noch die Chance zum Sieg, fand jedoch nicht das Ziel.
  • Der beste Sixer war dabei in Halbzeit zwei Tyrese Maxey, der 19 seiner 23 Punkte nach der Pause markierte und das Comeback seines Teams anführte. Aber Butler hatte das letzte Lachen. Der frühere Sixer kam auf 23 Punkte, 11 Rebounds, 9 Assists und 4 Steals. Gabe Vincent steuerte dazu noch 14 Punkte zum Sieg bei, Bam Adebayo und Max Strus hatten jeweils 13.
Jayson Tatum (M.) flog gegen die Knicks erstmals in seiner Karriere vom Feld.
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New York Knicks (36-27) - Boston Celtics (44-18) 109:94 (BOXSCORE)

  • Die Celtics haben den Spitzenplatz in der NBA verloren. Durch die Niederlage bei den brandheißen New York Knicks (sechs Siege in Folge) geht der Heimvorteil in den Playoffs für den Moment an Milwaukee, und der Frust war Bostons Superstar in der Schlussphase anzusehen. Ärger über fehlende Calls und eine erneut schwache Leistung führten Jayson Tatum dazu, zum ersten Mal in seiner Karriere aus dem Spiel geworfen zu werden. Es war schon zuvor nicht sein Abend (14 Punkte, 6/18 FG, 9 Assists, 7 Rebounds).
  • Das galt allerdings für das gesamte Team. Boston erzielte nur 15 Punkte im Startviertel und lief in der Folge einem Rückstand hinterher, der fast die gesamte zweite Halbzeit über immer zweistellig blieb. Es gab kein echtes Comeback am Ende, immer wieder fanden die Knicks die richtige Antwort. "So gut, wie sie den Dreier treffen, weiß man, dass kein Vorsprung je sicher ist", sagte Knicks-Coach Tom Thibodeau im Anschluss, dessen Team defensiv jedoch nie nachließ.
  • Boston traf in dieser Partie nur schaurige 9/42 von Downtown. Malcolm Brogdon machte von der Bank kommend ein gutes Spiel (22 Punkte), Marcus Smart kam auf 19, ansonsten war es jedoch ein sehr enttäuschender Auftritt. "Es war einfach nicht gut heute. Die Knicks waren besser als wir", gab Al Horford unumwunden zu. Jaylen Brown fehlte aus persönlichen Gründen.
  • Die Gastgeber hatten tatsächlich eine bessere Balance und klare Vorteile unter anderem an der Freiwurflinie (34 zu 14 Freiwürfe) sowie bei den Rebounds (44 zu 35). Julius Randle und Immanuel Quickley führten die New Yorker mit jeweils 23 Punkten an, Jalen Brunson kam auf 17, Mitchell Robinson verzeichnete ein Double-Double (10, 13 Rebounds). Sein Vertreter Isaiah Hartenstein blieb sehr unauffällig (0 Punkte, 0/1 FG, 1 Rebound in 16 Minuten).
Für Franz Wagner & Co. ist der Traum vom Play-In noch nicht begraben.
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New Orleans Pelicans (30-32) - Orlando Magic (26-36) 93:101 (BOXSCORE)

  • Geht da doch noch etwas in Sachen Play-In für die Magic? Rechnerisch ist es zumindest noch möglich, und aktuell ist wohl kein Team aus der 10-13-Range im Osten besser aufgelegt als Orlando. Das bewiesen sie auch in dieser Partie wieder, die am Ende von ihren beiden Top-Talenten auf den Forward-Positionen entschieden wurde.
  • Paolo Banchero versenkte in den Schlussminuten drei Jumper und schraubte sein Punktekonto auf 29 hoch. Mit dem dritten Wurf besorgte er seinem Team eine 4-Punkte-Führung, die in der Folge dann noch durch einen Floater von Franz Wagner (11 Punkte, 4/10 FG, 5 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals) 25 Sekunden vor dem Ende bestätigt wurde. Die Defense hielt, weshalb New Orleans kein Comeback mehr schaffen konnte.
  • "In solchen Momenten muss man einfach irgendwie in der Lage sein, an Punkte zu kommen. Ich war zuversichtlich, dass ich das konnte", sagte Banchero, der sich über das Vertrauen seiner Teammates freute. "Wir sind sehr eng als Gruppe und ich denke, in solchen Momenten zeigt sich das auf dem Court."
  • Es war für Banchero (10/18 FG), bereits das 30. Spiel mit mindestens 20 Punkten in seiner Rookie-Saison. In der Magic-Historie hat nur Shaq (60) mehr, Penny Hardaway hat der Nr.1-Pick nun hinter sich gelassen. Gute Spiele zeigten auch Markelle Fultz (14, 5 Rebounds, 5 Assists) und Moritz Wagner, der von der Bank kommend ebenfalls 14 auflegte (4/9 FG). Wendell Carter Jr. kam auf ein Double-Double (11, 11 Rebounds).
  • Bei den Pelicans waren Brandon Ingram (25 Punkte) und C.J. McCollum (18) zu sehr auf sich gestellt, NOLA gelang fast nichts von Downtown (6/27 Dreier). Nach kurzem Zwischenhoch haben die Pelicans schon wieder 4 Spiele am Stück verloren und laufen Gefahr, den Play-In-Platz in Kürze zu verlieren.
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