Sieg mit der Schlusssirene! DHB-Team gewinnt EM-Generalprobe gegen Frankreich

SID
Das DHB-Team gewann die EM-Generalprobe gegen Frankreich.
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Generalprobe geglückt, die EM kann kommen: Die deutschen Handballer haben ihren ultimativen Härtetest gegen Olympiasieger Frankreich mit Bravour bestanden.

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Nach dem Treffer in der Schlusssekunde stürmten die deutschen Handballer auf Luca Witzke zu und feierten mit ihrem Siegtorschützen den Coup gegen den Olympiasieger Frankreich. Nach dem 35:34 (14:18)-Erfolg der neu formierten Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason in der Generalprobe ist klar: Die EM kann kommen!

"Man gewinnt nicht alle Tage gegen eine Top-Nation wie Frankreich. Das gibt uns eine breitere Brust", sagte Rückraumspieler Julius Kühn, "wir müssen aber auf dem Boden bleiben. Das war ein Freundschaftsspiel. Ab Freitag werden die Punkte vergeben."

Durch den zweiten Sieg im zweiten EM-Härtetest tankte das deutsche Team reichlich Selbstvertrauen und steigt am Mittwoch mit ganz viel positiver Energie in den Flieger nach Bratislava. "Die Stimmung in der Mannschaft ist super", betonte Kai Häfner, der gegen den Rekordweltmeister mit acht Treffern zum besten Torschützen avancierte. Auch Torhüter Andreas Wolff bestätigte seine starke Form mit etlichen Paraden.

Gislason wollte den unerwarteten Erfolg gegen Frankreichs Starensemble aber nicht überbewerten. "Das war ein Lehrspiel für uns. Man hat gesehen, dass beide Mannschaften viel getestet haben", sagte der Isländer, lobte aber die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit: "In der Schlussphase stand die Abwehr sehr gut."

DHB-Team tankt vor Handball-EM Selbstvertrauen

Vier Tage vor Turnierbeginn zeigte die deutsche Mannschaft vor allem kämpferisch eine richtig starke Leistung. Kapitän Johannes Golla und Co. ließen sich auch von einem zwischenzeitlichen 16:21-Rückstand nicht entmutigen, holten auf und gewannen dank einer bärenstarken zweiten Halbzeit völlig verdient. Schon den ersten EM-Test gegen die Schweiz hatte die mit neun Turnierdebütanten gespickte DHB-Auswahl am Freitag mit 30:26 für sich entschieden "Man merkt, dass hier ein extremer Schwung entstanden ist durch die neun Debütanten. Es wurde neues Feuer entfacht", sagte Spielmacher Philipp Weber.

Bei der EM trifft die deutsche Mannschaft in der Vorrunde zunächst auf Belarus (14. Januar), Österreich (16. Januar) und Polen (18. Januar). "Ich glaube, wir tun weiter gut daran, wenn wir sagen, dass die Gruppe extrem schwer ist", sagte Rückraumspieler Julius Kühn.

Nach der souveränen Vorstellung gegen die Schweiz hatte Gislason mit Blick auf das Frankreich-Spiel vor zu hohen Erwartungen an seine international unerfahrenen Spieler gewarnt. "Da werden sie wahrscheinlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen", so der Isländer, "aber das ist auch eine sehr wertvolle Erfahrung für uns."

Genau danach sah es zunächst aus. Zwar blieb das deutsche Team bis zur 20. Minute (10:10) in Schlagdistanz, doch die Franzosen um Superstar Nikola Karabatic behielten stets die Kontrolle. Vorne fehlte es der deutschen Mannschaft nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Weber (23.) in der Schlussphase der ersten Hälfte an Kreativität und Durchschlagskraft, hinten wirkte sie gegen die individuelle Klasse und das Tempo des Gegners bisweilen überfordert.

Gislason ließ sich vom Vier-Tore-Rückstand zur Halbzeit aber nicht aus der Ruhe bringen. Er blieb seiner Linie treu, probierte Vieles aus und wechselte munter durch. In der Abwehr stabilisierte sich das deutsche Team nun von Minute zu Minute und vorne übernahmen die Routiniers Julius Kühn und Häfner nun mehr Verantwortung. Auch Rechtsaußen Timo Kastening glänzte mit Treffern aus dem Gegenstoß - und so führte Deutschland kurz vor dem Ende plötzlich mit 32:30.

 

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