Hanning über Prokop: "In ein Rennen geschickt, für das er nicht geboren war"

SID
Bob Hanning mit dem Ex-Bundestrainer Christian Prokop
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Der scheidende DHB-Vizepräsident Bob Hanning blickt durchaus auch selbstkritisch auf seine achtjährige Amtszeit zurück. Besonders die unrühmliche Trennung von seinem Wunsch-Bundestrainer Christian Prokop im Februar 2020 nehme er "auch auf meine Kappe", sagte Hanning im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).

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"Ich sage noch heute, dass die Idee mit ihm eine gute war", erklärte der 53-Jährige: "Doch leider waren wir mit ihm nicht schnell genug erfolgreich. Sein Weggang war am Ende unumgänglich. Ich habe ein Rennpferd in ein Rennen geschickt, für das es nicht geboren war."

Am Wochenende ist für Hanning, den streitbaren Macher mit dem Faible für bunte Pullover, Schluss beim Deutschen Handballbund. Sein Fazit fällt überwiegend positiv aus.

Mit dem EM-Triumph von Polen 2016 und Olympia-Bronze im selben Jahr in Rio katapultierte Hanning die Nationalmannschaft zusammen mit Coach Dagur Sigurdsson wieder an die Spitze.

"Das sind Dinge und Erfolge, die ich nie vergessen werde. Viel wichtiger ist mir aber, dass wir eine neue professionelle Struktur und eine ganz neue Kultur in diesen Verband implementiert haben", sagte Hanning. Der DHB sei zudem wirtschaftlich bestens aufgestellt: "Heute können wir uns aussuchen, wen wir auf die Brust nehmen."

Als Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin und auch als Fan der Nationalmannschaft will der kritische Geist Hanning weiter seine Stimme erheben: "Man wird mich punktuell hören. Da, wo es wichtig ist. Und vielleicht auch mal da, wo es wehtut."

 

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