Medien: Sigurdsson wird DHB-Coach

Von Marco Nehmer
Dagur Sigurdsson könnte der Nachfolger von Martin Heuberger werden
© getty

Die Suche nach einem Nachfolger von Martin Heuberger geht beim DHB in die heiße Phase. Verbandspräsident Bernhard Bauer konkretisiert das Anforderungsprofil und kündigt an, bei Monatsfrist einen Trainer präsentieren zu wollen - egal welcher Nationalität. Es soll aber bereits eine Einigung geben.

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Laut "Spiegel Online" steht Heubergers Nachfolger fest. Dagur Sigurdsson, Coach des Bundesligisten Füchse Berlin, soll die DHB-Auswahl aus der Krise führen. "Die Sache ist längst klar", sagt ein Eingeweihter gegenüber dem Medium.

Beim Casting des DHB hatten es drei Kandidaten in die engere Auswahl geschafft, neben Sigurdsson noch Ljubomir Vranjes, Coach des Champions League-Siegers SG Flensburg-Handewitt, und Noka Serdarusic, ehemals beim THW Kiel erfolgreich.

Vranjes keine Option mehr?

Vranjes sei aber laut "Spiegel Online" keine echte Option mehr, nachdem sein Klub erklärt hat, der Schwede werde seinen Vertrag bis 2017 erfüllen. Eine derart langfristige Doppelfunktion aber findet nicht die Zustimmung der Liga.

"Davon weiß ich nichts. Ich werde das auch nicht kommentieren. Der DHB soll in Ruhe einen Nachfolger suchen und finden. Ich bin mit meiner Mannschaft voll in der Saisonvorbereitung und darauf konzentriere ich mich", zitierte die "B.Z." Sigurdsson.

Verbandsvize Bob Hanning wollte dem "SID" die Personalie Sigurdsson auch nicht bestätigen: "Es wurden schon viele Trainer durchs Dorf getrieben. Für uns gilt weiterhin: Gründlichkeit vor Schnelligkeit."

Hanning erklärte aber, dass bis zum Supercup zwischen Berlin und Meister Kiel am 19. August in Stuttgart eine Entscheidung präsentiert werden soll.

Bauer hält sich alles offen

"Eine kluge Entscheidung ist diejenige, die uns den richtigen Trainer finden lässt", so Bauer im "ARD Morgenmagazin". Der DHB-Präsident betonte, die Nachfolge des im Juni nach der Pleite in der WM-Quali gegen Polen entlassenen Heubergers müsse wohl überlegt sein: "Wir haben einen klaren Anspruch und der Anspruch braucht eine gewisse Zeit."

"Wir müssen einen Neuaufbau wagen, wir müssen neue Talente heranführen an die Nationalmannschaft und wir wollen 2020 um die Goldmedaille mitspielen", so Bauer. "Deshalb brauchen wir den Trainer, der für Entwicklung steht, der für Anspruch steht, der für Spielphilosophie steht, der für Jugendarbeit steht."

"Nicht an Nationalitäten festmachen"

Zuletzt hatte sich abgezeichnet, der Flensburger Erfolgstrainer Vranjes werde das Amt wohl übernehmen. Der Schwede selbst bezeichnete sich als aussichtsreichen Kandidaten.

Entgegen aufkommender Forderungen nach einem deutschen Bundestrainer betonte Bauer: "Wenn man nach Qualität sucht, dann kann man es nicht an Nationalitäten festmachen."

Der Neue debütiert gegen die Schweiz

Der neue Trainer stünde dann direkt vor den ersten großen Aufgaben. Am 15. September beginnen die DHB-Lehrgänge, am 20. und 21. September stehen die nächsten Länderspiele an. In Göppingen und Neu-Ulm geht es gegen die Schweizer Auswahl.

Bis dahin darf weiter gerätselt werden, wer die DHB-Auswahl dank der Wildcard zur WM 2015 in Katar führt. Bauer erklärte: "Wir werden die Entscheidung bekannt geben, wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist."

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