Überraschungssieg gegen Montenegro

SID
Vor rund 800 Zuschauern glänzte Laura Steinbach (M.) als siebenfache Torschützin
© Getty

Die deutschen Handball-Frauen haben bei der EM in Serbien für eine Überraschung gesorgt. Im zweiten Spiel der Hauptrunde besiegte die Auswahl des DHB am Dienstag den Olympia-Zweiten Montenegro mit 27:20.

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EM-Paukenschlag durch die deutschen Handball-Frauen: Dank der starken Torfrau Clara Wolteringund des treffsicheren Rückraumduos mit Laura Steinbach und Anne Hubinger hat der Außenseiter den Olympia-Zweiten Montenegro mit 27:20 (14:9) entzaubert. Mit einem unbändigen Siegeswillen erkämpfte sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Dienstag in Novi Sad den ersten Sieg in der zweiten Turnierphase.

Die in der Hauptrunde ungeschlagene deutsche Mannschaft brachte Montenegro die erste Turnierniederlage bei und verhinderte den vorzeitigen Halbfinaleinzug des Olympia-Zweiten. Vor rund 800 Zuschauern warfen Laura Steinbach (7) und Anne Hubinger (5) sowie Marlene Zapf (5) die meisten Tore für Deutschland.

Torfrau Clara Woltering überragend

Mit drei Punkten ist die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen vor dem letzten Hauptrundenspiel am Donnerstag gegen Rumänien (18.15 Uhr/Sport 1) punktgleich mit Rumänien, Russland und Spanien auf Rang drei in Gruppe II.

Zwei Tage nach dem 26:26 gegen Rekord-Weltmeister Russland bot die deutsche Mannschaft ihre bislang beste EM-Leistung. Die DHB-Auswahl spielte eine tolle erste Hälfte und führte völlig verdient mit 14:9. Die Abwehr war - wohl auch dank der Tipps von Clara Woltering vom montenegrinischen Champions-League-Sieger Buducnost Podgorica - gut auf den Gegner eingestellt. Daneben wehrte die deutsche Torfrau in der ersten Hälfte sieben Würfe ab.

Im Angriff war es erneut Laura Steinbach, die Verantwortung übernahm und vier der 14 deutschen Treffer in Hälfte eins erzielte. Montenegro kam nur selten ins Spiel, auch weil Katarina Bulatovic kaum zur Entfaltung kam. Die einzige Schrecksekunde erlebte das deutsche Team bei der Oberschenkelprellung von Linksaußen Natalie Augsburg vom HC Leipzig, die auf der Bank behandelt werden musste.

Zum Start der zweiten Halbzeit konnte sie aber wieder auflaufen und sich wieder der Sonderbewachung von Olympia-Torschützenkönigin Bulatovic widmen.

Auszeit zum richtigen Zeitpunkt

Die deutsche Mannschaft ließ auch nach dem Seitenwechsel nicht nach, baute den Vorsprung nach 34 Minuten beim 17:10 erstmals auf sieben Treffer aus, erhöhte durch Marlene Zapf sogar auf 20:12 (39.). Doch dieser Rückstand war der Weckruf für die Montenegrinerinnen, die nun viel energischer in der Abwehr zupackten. Die Deutschen konnten sich in dieser Phase kaum noch Chancen erarbeiten und kassierten fünf Gegentreffer in Serie binnen nur acht Minuten.

Bundestrainer Heine Jensen nahm seine Auszeit, die Wirkung zeigte. Wieder waren es Steinbach und die zur besten Spielerin gewählte Hubinger, die die entscheidenden Treffer markierten. Diese verschafften der DHB-Auswahl wieder mehr Luft, beim 25:19 war das Spiel endgültig entschieden.

Trotz Sieg ohne Chance aufs Halbfinale

Ungarn qualifizierte sich durch den 25:19 (14:12)-Erfolg am Dienstagabend gegen Rumänien ebenso wie Montenegro für die Vorschlussrunde. Der Olympia-Zweite profitierte dabei von dem 25:25 (13:14) zwischen Spanien und Russland.

Damit geht es für die deutsche Mannschaft im abschließenden Spiel der Hauptrundengruppe II um den Einzug ins Spiel um Platz fünf. Dafür braucht das Team von Bundestrainer Heine Jensen an diesem Donnerstag (18.15 Uhr) einen Sieg gegen Rumänien und Schützenhilfe von Montenegro gegen Spanien.

In der anderen Gruppe hat Olympiasieger Norwegen das Halbfinale erreicht. Der Titelverteidiger ist nach dem 28:25 (12:14) gegen Schweden als einziges Team im Turnier noch ohne Punktverlust.