HSV-Präsident: Krisenbewältigung ist Chefsache

SID
Martin Schwalb trainierte von 2005 bis 2011 den HSV Hamburg
© Getty

Martin Schwalb hat die Rettung der verkorksten Saison des HSV Hamburg zur Chefsache erklärt und rückt im in den kommenden Wochen wieder näher an die Mannschaft des deutschen Meisters heran.

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"Es geht hier um den HSV, und da ist jeder gefordert mit anzupacken. Ich nehme mich da mit meiner Erfahrung nicht aus, kenne die Jungs ja auch sehr gut", wird der 48-Jährige in einer Mitteilung seines Klubs zitiert.

Als Coach hatte Schwalb mit den Hanseaten in der vergangenen Saison den Titel gewonnen und im Anschluss das Amt des Präsidenten übernommen.

"Sekundär, wer auf der Bank sitzt"

Ob der frühere Nationalspieler am Sonntag (16.00 Uhr) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen die Füchse Berlin neben Interimscoach Jens Häusler auf der Trainerbank Platz nehmen wird, ließ der HSV offen.

"In der momentanen Lage ist es sekundär, wer auf der Bank sitzt. Der Erfolg des Teams ist das, worum es geht", sagte Schwalb, der in den kommenden Tagen regelmäßig in der Trainingshalle mit den Spielern arbeiten wird.

Schwalb sieht sich zum Eingreifen gezwungen

Nach dem 30:36 am vergangenen Samstag bei der SG Flensburg-Handewitt belegen die Hanseaten in der Bundesliga nur den vierten Rang und müssen somit um die direkte Qualifikation für die Champions League bangen. Es ist der bisherige Tiefpunkt einer von Enttäuschungen geprägten Saison.

Schwalb hatte bei der Auswahl seines Nachfolgers kein glückliches Händchen bewiesen. Per Carlen entpuppte sich schnell als Fehlbesetzung und wurde zum Jahreswechsel von Häusler abgelöst.

Auch unter dem Interimstrainer ging es kaum aufwärts. Nun sah sich Schwalb zum Eingreifen gezwungen.

Ein Weiterkommen in der Champions League gegen die Füchse ist Pflicht. "Ich werde Jens Häusler in der Vorbereitung auf diese wichtigen Spiele unterstützen", sagte der Meistercoach. Häusler hatte die Hilfe seines Chefs zuvor ausdrücklich gewünscht.

Zur kommenden Saison soll dann ein neuer Trainer engagiert werden. Die Suche stockt allerdings seit Wochen. Die ersten Verhandlungen mit dem vermeintlichen Wunschkandidaten Talant Duschebajew (Atletico Madrid) scheiterten.

"Mit Platz vier dürfen wir uns nicht zufrieden geben"

Für manch einen Kandidaten geht es neben dem entsprechenden Salär wohl auch um die Perspektiven, die er in Hamburg vorfinden wird. Ein Verpassen der direkten Qualifikation für die Champions League wäre fatal.

Rang drei muss in der Bundesliga mindestens herausspringen. "Mit Platz vier dürfen wir uns nicht zufriedengeben. Wir dürfen jetzt nicht abreißen lassen", forderte Schwalb.

Neben der sicheren Champions-League-Teilnahme soll in den kommenden Wochen nach Möglichkeit auch noch ein Titel her. Beim Endturnier des DHB-Pokals Anfang Mai oder gar in der Königsklasse.

"Wir sind in allen drei Wettbewerben noch nicht aus dem Rennen", sagte Schwalb und appellierte angesichts der Krise an die Mannschaft: "Jeder, der es mit dem HSV hält, will jetzt eine Reaktion sehen."

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