Meister HSV nur noch "katastrophal"

SID
Pascal Hens und der HSV Hamburg mühten sich zum Sieg gegen den Aufsteiger Bergischer HC
© Getty

Gewonnen, aber eine desolate Leistung abgeliefert: Der deutsche Meister HSV Handball hat sich beim Aufsteiger Bergischer HC in einer erschreckenden Verfassung präsentiert.

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Martin Schwalb schien der Verzweiflung nahe. Immer wieder schüttelte der Präsident der HSV-Handballer und Meistertrainer der vergangenen Saison während der Partie beim Aufsteiger Bergischer HC den Kopf.

Zwar quälte sich der haushohe Favorit auf dem Parkett zu einem hart erkämpften 29:25 (13:13) und schrammte damit an einer zwischenzeitlich drohenden Blamage vorbei, doch auch im siebten Bundesligaspiel der laufenden Saison ließ die Mannschaft die Klasse und Souveränität der vergangenen Spielzeit vermissen.

Unnötige Ballverluste und technische Fehler

"Mit dieser Partie können wir nicht zufrieden sein", sagte Kapitän Pascal Hens, "wir haben die Bälle weggeschmissen, das war katastrophal." Eine passende Analyse für die völlig zerfahrenen 60 Minuten.

Viel zu hektisch wurden im Angriff die Bälle verworfen und unnötig riskante Anspiele an den Kreis probiert, viel zu selten wurde die individuelle Überlegenheit ausgespielt.

Zudem unterliefen dem Großteil der Stars zum Teil haarsträubende technische Fehler, wodurch der Aufsteiger vor 3200 Zuschauern in der Unihalle Wuppertal regelmäßig zu Tempogegenstößen eingeladen wurde.

Carlen sieht Redebedarf

Trotz des vorläufigen zweiten Tabellenplatzes mit 10:4 Punkten hinter Rekordmeister THW Kiel (12:0) sieht HSV-Trainer Per Carlen wegen der desolaten Vorstellung erhöhten Redebedarf.

Natürlich sei er mit den zwei Punkten zufrieden, aber "die Arbeit nach vorn war nicht das, was wir uns vorstellen. Da müssen wir noch mehr trainieren und natürlich auch darüber sprechen."

Themen dürften dem Schweden nach der erneut erschreckenden Leistung seines Teams also genügend einfallen. Derweil können die Hanseaten ihren Traum von einer erfolgreichen Titelverteidigung getrost für eine ganze Weile zu den Akten legen.

"Das Positive ist der Sieg. Darüber hinaus fallen mir nicht so viele positive Aspekte ein", sagte Torsten Jansen, "es müssen dringend ein paar Dinge geändert werden."

Champions League am Donnerstag

Doch dafür bleibt kaum Zeit. Nach dem Arbeitssieg im Bergischen reiste die Mannschaft direkt weiter nach Rumänien. Dort steht beim rumänischen Meister HCM Constanta am Donnerstag in der Champions League das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm.

Der schwedische Rechtsaußen Hans Lindberg, mit acht Treffern bester Werfer der Hamburger gegen den Bergischen HC, sagte: "Jetzt blicken wir nach vorn." Schließlich war das Spiel in Wuppertal ja auch zum Vergessen.

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