Berlin bezwingt Kiel im Spitzenspiel

SID
Silvio Heinevetter spielt seit 2009 für die Füchse Berlin
© Getty

Der THW Kiel hat am 4. Spieltag der Handball-Bundesliga bei den Füchsen Berlin die erste Saisonniederlage kassiert. Durch das 26:23 (14:11) übernimmt Berlin die Tabellenführung.

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Update Fünf Spiele, fünf Siege: Das Überraschungsteam Füchse Berlin hat sich auch von Titelverteidiger und Rekordmeister THW Kiel nicht aufhalten lassen und mit einem Sieg im Spitzenspiel die Tabellenführung der Handball-Bundesliga übernommen. Gegen den Rekordmeister und Champions-League-Sieger siegte das Team von Trainer Dagur Sirgudsson 26:23 (14:11) und ist als einzige Mannschaft der Liga nach fünf Siegen noch verlustpunktfrei.

Die Kieler, die erstmals seit 1983 gegen die Füchse verloren, mussten mit ihrer ersten Saisonniederlage einen Rückschlag auf der Mission Titelverteidigung hinnehmen. Bester Werfer des Spiels war der Kieler Filip Jicha mit 13 Toren.

"Berlin hat verdient gewonnen. Sie haben mit den Neuzugängen einen Riesenschritt nach vorne gemacht", sagte Kiels Trainer Alfred Gislason: "Es ist eine Mannschaft, die kontinuierlich besser geworden ist."

Sirgurdsson fast sprachlos

Dagegen war sein Gegenüber Dagur Sirgurdsson fast sprachlos. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich denke, Das Umfeld und die Fans wollen mehr von diesem Niveau", erklärte Sirgurdsson.

Am Samstag hatte vorübergehend die SG Flensburg-Handewitt die Tabellenführung erobert. Der Drittplatzierte der Vorsaison kam zu einem souveränen 34:25 (16:10) gegen TuS N-Lübbecke. Erst dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang gewannen die Rhein-Neckar Löwen 33:27 (13:13) bei der HSG Wetzlar und feierten ebenso ihren vierten Saisonsieg wie der VfL Gummersbach durch ein 30:25 (14:13) beim weiter punktlosen Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm.

In den weiteren Samstags-Begegnungen hatte sich der TBV Lemgo 32:27 (17:14) gegen HBW Balingen-Weilstetten durchgesetzt. Weiterhin Lehrgeld in der höchsten deutschen Spielklasse zahlt auch der zweite Aufsteiger TSG Lu.-Friesenheim, der nach der 22:24 (9:12)-Niederlage gegen FA Göppingen nach fünf Spielen einen einzigen Zähler auf dem Konto hat.

Füchse dominieren Spielgeschehen

In der ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle dominierten die Füchse Berlin in der ersten Hälfte das Geschehen überraschend deutlich. Vor allem Torwart Silvio Heinevetter frustrierte die Kieler Werfer mit mehreren Paraden. Über 6:5 (10.) setzten sich die Berliner stetig ab und wurden beim 14:11-Halbzeitstand von den Zuschauern stehend mit Ovationen verabschiedet.

Bei den Kielern, bei denen der französische Olympiasieger, Welt- und Europameister Jerome Fernandez sein Debüt feierte, überzeugte in den ersten 30 Minuten lediglich Jicha. Schon in den ersten 30 Minuten hatte er sechs Tore erzielt.

Nach der Pause machte der Tscheche da weiter, wo er aufgehört hatte. Mit drei Toren in Folge sorgte er für den 14:14-Ausgleich (36.).

Danach entwickelte sich eine enge Begegnung, in der die Führung mehrmals wechselte. Erst beim 24:21 (56.) setzten sich die Füchse wieder mit drei Toren ab.

Flensburg-Handewitt siegt