Kiel zieht ins Final Four ein, HSV scheidet aus

SID
Filip Jicha traf gegen die Rhein-Neckar Löwen insgesamt neunmal
© Getty

Durch einen 31:30-Rückspielsieg gegen den Ligakonkurrenten Rhein-Neckar Löwen hat der THW Kiel den Einzug ins Final Four der Champions League perfekt gemacht. Der HSV verliert dagegen deutlich bei Ciudad Real und scheidet aus dem Turnier aus. Der VfL Gummersbach und der TBV Lemgo bleiben im EHF-Cup auf Titelkurs.

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Der THW Kiel greift in Köln nach Europas Handball-Krone und 350.000 Euro Siegprämie - für den HSV Hamburg ist dagegen der Traum vom Triple geplatzt: Während sich Rekordmeister Kiel im deutschen Viertelfinal-Duell der Champions League mit 31:30 (12:13) gegen die Rhein Neckar Löwen durchsetzte, scheiterte DHB-Pokalsieger Hamburg mit 27:35 (11:18) am spanischen Titelverteidiger Ciudad Real.

Am 29./30. Mai wird in Köln erstmals in der Geschichte der Königsklasse der Sieger in einem Final-Four-Turnier ermittelt. Auch der VfL Gummersbach im Pokalsieger-Wettbewerb und der TBV Lemgo im EHF-Cup bleiben auf Titelkurs und stehen im Endspiel - dagegen schied die SG Flensburg-Handewitt im Halbfinale aus.

Kiel muss lange zittern

Kiel musste eine Woche nach dem Sieg im ersten Vergleich mit den Löwen (29:28) lange um den vierten Halbfinal-Einzug in der Königsklasse in Folge zittern. "Wir haben Grandioses geleistet. Ich bekomme jetzt schon ein Funkeln in den Augen, wenn ich an das Final Four denke", sagte Kiels Dominik Klein. Überragender THW-Torschütze war Filip Jicha (9/3).

Auf Seiten der Löwen traf Karol Bielecki (6) am häufigsten. Der FC Barcelona und Tschechowski Medwedi/Russland hatten sich bereits zuvor das Final-Four-Ticket gesichert.

HSV wird vorgeführt

Im Hexenkessel Quijote-Arena konnte Bundesliga-Tabellenführer Hamburg seinen Vier-Tore-Vorsprung (26:22) aus dem Hinspiel nicht verteidigen und wurde von Ciudad Real zeitweise vorgeführt.

Besonders im Angriff enttäuschten die Gäste und lagen nach 41 Minuten erstmals mit neun Toren zurück (16:25). Nur wenige Sekunden zuvor hatte HSV-Kreisläufer Igor Vori wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen. Auch Marcin Lijewski (4) als bester HSV-Werfer konnte die bittere Niederlage vor 6000 Zuschauern nicht verhindern.

Gummersbach erreicht Finale

Rekordmeister Gummersbach erreichte durch ein 31:28 (16:12) bei Navarra San Antonio/Spanien (Hinspiel: 30:26) das Finale des Pokalsieger-Cups. Dort ist Fraikin Granollers/Spanien der Gegner. Lemgo zog nach einem 34:26 (20:13) gegen La Rioja/Spanien (Hinspiel: 25:30) ins Endspiel des EHF-Pokals ein.

Ein deutsches Duell findet dort allerdings nicht statt, da Flensburg durch ein 21:24 (12:12) bei den Kadetten Schaffhausen (Hinspiel: 31:30) scheiterte.

Omeyer ganz stark

Die Kieler taten sich vor 10.250 Zuschauern lange Zeit schwer und lagen zeitweilig sogar mit zwei Toren zurück. Besonders in der Schlussphase der ersten Halbzeit, als die Löwen aus einem 8:11-Rückstand eine 13:11-Führung machten, leisteten sich die Gastgeber zu viele technische Fehler. Ein starker Torwart Thierry Omeyer brachte den THW mit seinen Paraden jedoch wieder zurück ins Spiel.

Fünf Minuten vor Spielende glich der DHB-Pokalfinalist beim 27:27 noch einmal aus, ehe der THW die Weichen auf Sieg stellte. Gummersbach zeigte eine konzentrierte Leistung und bestimmte in einer kampfbetonten Partie das Geschehen.

Aus einer starken Abwehr heraus diktierten die Oberbergischen, bei denen Abwehrspezialist Geoffroy Kranz mit sieben Toren bester Werfer war, das Geschehen und zogen nach dem 30:26 im Hinspiel verdient ins Endspiel ein. "Die Mannschaft wollte den Sieg, sie hat alle Vorgaben überragend umgesetzt", lobte VfL-Trainer Sead Hasanefendic.

Kraus bester Werfer

Lemgo krönte eine eindrucksvolle Aufholjagd mit dem Final-Einzug. In der ausverkauften Lipperlandhalle war der fitgespritzte Nationalspieler Michael Kraus (Rippenprellung) in einem emotionalen Spiel mit neun Toren bester Werfer. Auch Torhüter Martin Galia trug seinen Teil zum Erfolg bei.

Die Flensburger, die das Hinspiel noch 31:30 gewonnen hatten, verloren in den letzten 20 Minuten völlig den Faden. Der EHF-Pokalsieger von 1997 gab eine 18:13-Führung und die schon sicher geglaubte Endspiel-Teilnahme in Schaffhausen noch aus der Hand. Alexander Petersson und Lars Christiansen (je 5) waren die erfolgreichsten Schützen der Norddeutschen.

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