Kein Happy End für Deutschland

SID
Mit einem Last-Minute-Sieg zogen die Polen doch noch ins WM-Halbfinale ein
© Getty

Polen hat nach Frankreich, Kroatien und Dänemark als viertes und letztes Team das Halbfinale der Handball-WM erreicht. Dabei machte es der Vizeweltmeister aber bis zum Schluss spannend und kam erst sechs Sekunden vor dem Abpfiff zum entscheidenden Treffer beim 31:30 (14:14)-Sieg gegen Norwegen.

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Schon vor dem Spiel war klar: Beide Teams mussten unbedingt gewinnen, um den Einzug ins Halbfinale doch noch zu schaffen. Bei einem Unentschieden wäre das DHB-Team der lachende Dritte gewesen.

Und lange sah es tatsächlich so aus, als habe die Mannschaft von Heiner Brand intakte Chancen auf das Erreichen der Vorschlussrunde. Das Spielgeschehen wogte hin und her und keine der Mannschaften konnte sich mit mehr als drei Toren absetzen.

So blieb es spannend bis in die Schlussminute. Beim Spielstand von 28:30 machte der Norweger Vegard Samdahl einen technischen Fehler und die Polen kamen durch einen Doppelschlag zum Ausgleich.

Entscheidung sechs Sekunden vor Schluss

Norwegens Trainer setzte alles auf eine Karte und brachte einen siebenten Feldspieler, um doch noch den Siegtreffer zu erzwingen. Doch mitten im letzten Angriff verloren die Norweger den Ball.

Artur Siodmiak schnappte sich das Leder und warf es sechs Sekunden vor dem Ende quer über das Feld ins leere Tor der Norweger, denen damit auch acht Tore des überragenden Kristian Kjelling nicht zum Weiterkommen reichten.

Stattdessen zieht Polen erneut ins WM-Halbfinale ein und trifft dort am Freitag auf Gastgeber Kroatien. Die Mannschaft von Heiner Brand muss schon am Donnerstag im Spiel um Platz fünf gegen Ungarn ran.

Gruppe I:

Frankreich - Kroatien 19:22 (7:11)
Gastgeber Kroatien hat das vorweggenommene Endspiel der Titelfavoriten gegen Olympiasieger Frankreich gewonnen und als einzig ungeschlagenes Team das Halbfinale erreicht. Zum Hauptrundenabschluss setzten sich die Kroaten in Zagreb 22:19 (11:7) durch und beendeten die Gruppe I mit 10:0 Punkten als Erster.

In einer von der starken Defensive beider Teams bestimmten Partie lag der WM-Gastgeber angepeitscht vom fanatischen Publikum zur Halbzeit bereits mit vier Treffern vorne.

Matchwinner für die Kroaten war neben Igor Vori, der sieben von sieben Siebenmetern verwandelte, vor allem Torwart Venio Losert, der starke 42 Prozent aller Bälle, die auf sein Gehäuse kamen, abwehrte. Kroatien bekommt es im Halbfinale jetzt mit Polen zu tun, die Franzosen kämpfen gegen Dänemark um den Einzug ins WM-Finale.

Slowakei - Schweden 26:27 (11:16)
Die Schweden sicherten sich mit einem 27:26-Sieg gegen die Slowakei Platz vier in der Gruppe und treffen nun am Donnerstag im Spiel um Platz 7 auf Serbien.

Den Schweden reichten elf Tore von Dalibor Doder für einen knappen, aber letztlich wertlosen Sieg. Den Slowaken half auch eine gute Leistung von Torwart Richard Stochl, der 44 Prozent aller Bälle hielt, nicht.

Ungarn - Korea 28:27 (11:14)
Mit Frankreich und Kroatien standen die beiden Halbfinal-Teilnehmer schon vor dem letzten Spieltag fest, so dass es bei Ungarn gegen Korea nur noch um die Goldene Ananas ging.

Am Ende setzten sich die Ungarn trotzdem denkbar knapp gegen die Mannschaft von Trainer Taesup Choi durch, die damit ohne Punkt auf dem letzten Tabellenplatz bleibt.

Gruppe II:

Mazedonien - Serbien 32:28 (15:16)
Serbien hat die Hauptrunde der Handball-WM in Zadar mit einem Sieg beendet. Die Serben bezwangen Mazedonien 32:28 (15:16), hatten aber schon vor dem Spiel keine Chance mehr auf den Halbfinaleinzug.

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