Reiner Maurer neuer Trainer bei 1860 München

SID
Reiner Maurer war vom Dezember 2004 bis Januar 2006 schon einmal Löwen-Coach
© Getty

Zweitligist 1860 München hat Reiner Maurer als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der Verein gab die Einigung mit dem 50-Jährigen auf einen Vertrag für die kommende Saison am Freitag bekannt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Lothar Matthäus wollten die Fans nicht, Peter Pacult bekam keine Freigabe, und Marcel Koller war zu teuer - also entschied sich 1860 München für die "B-Lösung" Reiner Maurer als neuen Löwen-Bändiger.

Der 50-Jährige, der von Dezember 2004 bis Januar 2006 schon einmal Trainer beim Fußball-Zweitligisten war, unterschrieb einen Einjahresvertrag bis 30. Juni 2011 als Nachfolger von Ewald Lienen.

"Es war unsere Pflicht, den Markt zu sondieren und intensive Gespräche mit geeigneten Kandidaten zu führen. Am Ende fiel die Wahl doch auf Reiner Maurer", sagte 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers. Dies sei "als großes Kompliment für Reiner Maurer" zu verstehen, fügte er hinzu.

Der Glaube an diese Aussage fällt allerdings schwer - schließlich hatten die tagelangen öffentlichen Diskussionen um den Posten mit immer neuen Kandidaten den ursprünglichen Topfavoriten Maurer geschadet.

Neue Saison, altes Ziel

Der Mann, der ursprünglich die zweite Mannschaft der Sechziger in der Regionalliga betreuen sollte, freut sich trotzdem über das nach dem Ausfall aller anderen Varianten bekundete Vertrauen des Verein.

"Es ist eine Ehre für mich, Cheftrainer zu sein", sagte Maurer, der beim Trainingsauftakt am Montag das Zepter übernimmt: "Wichtig ist jetzt, dass wir möglichst schnell eine Einheit werden und topfit in die Saison gehen. Die Spieler sollen so auftreten, dass sich die Fans mit der Mannschaft identifizieren können."

Wie jedes Jahr ist das große Ziel für den ehemaligen deutschen Meister die Rückkehr in die Bundesliga. "Wir sind überzeugt, dass er unsere vielen jungen Spieler weiterentwickeln wird. Und wir sind auch überzeugt, dass er aus den gestandenen Profis das Maximum herausholen kann, damit wir gemeinsam eine erfolgreiche Saison spielen", sagte Sportdirektor Miki Stevic über den neuen Coach. Er bezeichnete Maurer als "fleißigen und akribischen Fußballlehrer".

Prominenz nicht zu bekommen

Nicht gerade ein überschwängliches Lob, denn Stevic hätte gern einen prominenteren Kandidaten durchgesetzt. Er hatte Rekord-Nationalspieler Matthäus ("Ich würde gern einen schlafenden Riesen wecken") als "idealen Trainer für 1860" bezeichnet. Auch "Kaiser" Franz Beckenbauer hatte sich für Matthäus ausgesprochen, dessen Verpflichtung wegen seiner Vergangenheit beim FC Bayern letztlich aber wieder einmal scheiterte.

Der ebenfalls gehandelte Ex-Chefcoach Peter Pacult bekam angeblich keine Freigabe von Rapid Wien. Und der zuletzt beim VfL Bochum gefeuerte Marcel Koller hatte wohl erstligareife Gehaltsforderungen, die das Budget der chronisch klammen "Löwen" gesprengt hätten.

Genau wegen des Geldes war Ewald Lienen ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages zum griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus gewechselt - und hatte damit nach langem Hickhack den Weg für die "B-Lösung" Maurer freigemacht.

Duisburg löst Vertrag mit Anderson auf