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WM als Umweltsünde

Von Adrian Bohrdt
Die WM stellt die Veranstalter nicht nur in sportlicher Hinsicht vor Probleme
© getty

Nach Angaben der FIFA wird die WM 2014 in Brasilien große Mengen an Kohlenstoffdioxid verursachen und die Umwelt so belasten. Allerdings will der Fußballweltverband im Gegenzug bei umweltschützenden Maßnahmen helfen und bietet auch den Fans eine einmalige Leistung an.

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Rund 2,72 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid sollen laut der FIFA durch die WM produziert werden, was in etwa der Menge entspricht, die 560.000 Autos in einem Jahr verursachen. Der Großteil davon komme durch die zahlreichen Flugreisen nach Brasilien anlässlich des Turniers sowie innerhalb des fünftgrößten Landes der Welt zustande.

"Wenn man das mit den Ausstößen anderer Industrien vergleicht, ist es nichts", betonte Federico Addiechi, der im Weltverband der Chef für Angelegenheiten der sozialen Verantwortung ist. Gleichzeitig versprach er: "Wir werden 100 Prozent dieser Emissionen wieder aufwiegen." Das soll unter anderem durch Finanzierung der Wiederaufforstung in Brasilien sowie Investitionen in Windanlagen und Wasserkraftwerke geschehen.

Laut Addiechi werden diese Maßnahmen die FIFA rund 2,5 Millionen Dollar kosten. Darüber hinaus sollen Fans, die Tickets ergattern konnten, im April und im Mai eine Mail bekommen. Darin wird ihnen angeboten, die Hälfte des von ihnen durch den Flug verursachten CO2-Ausstoß durch die FIFA ausgleichen zu lassen. "So weit ist noch niemand in der Welt des Sports gegangen", erklärte Addiechi: "Das wird uns rund 20 Dollar pro Fan kosten."

"Müssen den Fußball weiterbringen"

Auch bei der nach Brasilien folgenden Weltmeisterschaft in Russland werden große Strecken innerhalb des Landes überbrückt und die CO2-Emissionen dadurch steigen. "Wir müssen den Fußball weiterbringen und das heißt, dass Leute um die Welt reisen müssen. Ansonsten müssten wir aufhören mit dem, was wir machen, und ich denke das will niemand", betonte Addiechi.

Darüber hinaus sei er selbst immer kritisch bei internen Debatten und frage stets: "'Brauchen wir das wirklich? Brauchen wir wirklich so ein großes Zelt? Müssen wir dort wirklich hingehen?' Das sind meine Argumente, aber es gibt auch andere Argumente und wir müssen akzeptieren, dass diese manchmal genauso wichtig sind wie die für Umwelt und soziale Standpunkte."

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