WM

Villa droht Nachspiel wegen Tätlichkeit

SID
David Villa wechselte dieses Jahr vom FC Valencia zum FC Barcelona
© Getty

Dem spanischen Angreifer David Villa droht nach seinem Schlag gegen den Honduraner Emilio Izaguirre möglicherweise ein Nachspiel. Der Schiedsrichter hatte die Aktion nicht gesehen.

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Dem spanischen Star David Villa, zweifacher Torschütze für den Europameister beim 2:0-Sieg im WM-Vorrundenspiel in Johannesburg gegen Honduras, droht möglicherweise aufgrund einer Tätlichkeit per Fernsehbeweis eine Sperre durch den Weltverband FIFA.

Der künftige Angreifer des FC Barcelona hatte sich Ende der ersten Halbzeit eine Tätlichkeit gegen den Honduraner Emilio Izaguirre erlaubt. Er hatte diesen ins Gesicht geschlagen.

"Bin nicht stolz darauf"

"Es ist etwas, auf das ich nicht stolz bin. Das habe ich instinktiv gemacht", sagte der EM-Torschützenkönig nach dem Spiel, "ich habe meinen Arm ausgefahren. Ich muss versuchen, in Zukunft ruhiger zu sein."

Für die Szene war Villa vom Schiedsrichter nicht bestraft worden. Sollten die TV-Bilder die Tätlichkeit einwandfrei beweisen, könnte der 40-malige Torschütze für die "Rote Furie" nachträglich bestraft werden.

Spaniens Nationaltrainer Vicente Del Bosque kritisierte seinen Stürmerstar für den Aussetzer scharf. "Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Aber alle Spieler sollten sich bewusst sein, dass ein solcher Vorfall ein Akt der Dummheit ist und der Mannschaft großen Schaden zufügen kann", sagte der 59-Jährige am Dienstag.

Ähnlicher Fall bei Frings 2006

Bei der WM 2006 in Deutschland war Mittelfeldspieler Torsten Frings aufgrund einer Tätlichkeit gegen den Argentinier Julio Cruz für das Halbfinale gegen Italien. Der Bremer erhielt damals eine Zwei-Spiele-Sperre, die Sanktion für das zweite Match wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Frings wurde nach Studium von Fernsehbildern verurteilt. Schiedsrichter Lubos Michel (Slowakei) hatte die Szene während der Tumulte nach dem deutschen Sieg im WM-Viertelfinale gegen Argentinien im Elfmeterschießen (4:2 i.E., 1: 1 n.V.) nicht geahndet.

"Warten auf den Spielbericht"

Die Disziplinarkommission der FIFA verurteilte Frings aufgrund von Paragraph 48 des Disziplinarreglements wegen Tätlichkeit.

Weil eine Provokation vorlag (Paragraph 33) wurde nur auf eine Sperre von zwei Spielen entschieden. Deutschland verlor ohne Frings das Vorschlussrundenduell gegen die Azzurri in Dortmund 0:2 nach Verlängerung.

Die FIFA konnte am Dienstagmorgen noch nichts Konkretes zum Fall Villa äußern. "Im Moment können wir im Fall David Villa noch nicht sagen. Wir warten auf den Spielbericht des Schiedsrichters. Anschließend wird sich die Disziplinarkommission die TV-Bilder anschauen und entsprechend handeln. Wann wir ein Statement abgeben, kann ich nicht sagen, ich habe ja keine Kristallkugel, die mir das erklärt", sagte FIFA-Sprecher Pekka Odriozola.

Hier geht's zur Analyse: Spanien - Honduras