WM

Sechs Tore für Südafrika

Von Florian Bogner / Thomas Ziemann
WM-Qualifikation, 1. Spieltag, Deutschland, Liechtenstein
© Getty

Vize-Europameister Deutschland hat einen gelungenen Einstand in die WM-Qualifikation gefeiert. Beim haushohen Außenseiter Liechtenstein feierte die Elf von Bundestrainer Joachim Löw einen ungefährdeten 6:0 (1:0)-Erfolg.

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Mit dem Auftaktsieg vor 7838 Zuschauern in Vaduz setzte sich Deutschland gleich mal an die Spitze der Gruppe 4.

Ohne den verletzten Kapitän Michael Ballack, Mittelfeldmotor Torsten Frings und Abwehrchef Per Mertesacker reichte der DFB-Elf eine durchschnittliche Leistung zum Sieg. Lukas Podolski (21./48.), Simon Rolfes (65.), Bastian Schweinsteiger (66.), Thomas Hitzlsperger (76.) und Heiko Westermann (86.) erzielten die Treffer.

Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik

Miroslav Klose, der die Kapitänsbinde trug, blieb wieder mal ohne Torerfolg.

"In Finnland den nächsten Schritt machen"

"In der ersten Halbzeit hätten wir mehr Tore erzielen müssen, dann wäre das Spiel früher entschieden gewesen. Es ist aber schön zu sehen, dass wir gegen so defensiv stehende Mannschaften auch kombinieren können und Chancen herausspielen", resümierte Löw nach der Partie.

"Wir haben heute als Mannschaft ein gutes Spiel gemacht. Jetzt müssen wir in Finnland den nächsten Schritt machen", forderte Doppeltorschütze Podolski im Hinblick auf die Partie in Helsinki am Mittwoch.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Tasci und Westermann spielen in der Innenverteidigung, Ballack und Frings werden von Hitzlsperger und Rolfes vertreten. Im Sturm: Klose und Podolski.

11.: Hitzlsperger bedient Schweinsteiger rechts im Strafraum, Keeper Jehle ist allerdings schnell unten und hält den Schuss des Bayers überragend.

21., 0:1, Podolski: Schöner Doppelpass zwischen Poldi und Trochowski im Sechzehner. Der Münchner steht komplett frei und haut das Ding mit links ins lange Eck.

35.: Klose steht nach schönem Pass von Poldi frei vor Keeper Jehle, verzieht jedoch total. Der Ball trudelt zwei Meter rechts am Pfosten vorbei.

48., 0:2, Podolski: Trochowski setzt sich im Mittelfeld gut durch und legt Poldi das Leder perfekt auf den linken Fuß. Der Münchner macht das ganz stark und knallt das Ding links unters Dach. Sein 30. Tor im 56. Länderspiel.

61.: Erste Ecke für Liechtenstein und gleich wird's gefährlich. Kurz gespielt mit feinem Trick, dann abgelegt an den Sechzehner - Büchel haut volle Lotte drüber.

65., 0:3, Rolfes: Jehle klärt eine Freistoßflanke von Schweinsteiger bedrängt zu kurz mit den Fäusten, Rolfes ist zur Stelle und drückt aus sechs Metern ein. Erstes Länderspieltor für den Leverkusener.

66., 0:4, Schweinsteiger: Nach einem Kopfball von Westermann steht Schweini total blank und lupft schön über Jehle hinweg ins Tor.

76., 0:5, Hitzlsperger: Freistoß aus 25 Metern. Hitzlsperger trocken mit links, Frick fälscht den Ball unhaltbar unter die Latte ab.

86., 0:6, Westermann: Der Schalker steigt am höchsten und köpft das Leder nach einer Ecke aus fünf Metern ins Tor. Auch für ihn ist es das erste Länderspieltor.

So lief das Spiel: Deutschland von Beginn an überlegen - was zu erwarten war - allerdings auch mit mehreren Ungenauigkeiten und Fehlpässen im Spiel nach vorne. Liechtenstein hielt gut mit, hatte im ersten Durchgang ein paar brauchbare Fernschusschancen. Podolskis 1:0 fiel etwas überraschend, danach dümpelte die Partie bei klarer deutscher Überlegenheit so vor sich hin.

In den zweiten Durchgang ging die Löw-Elf mit mehr Engagement - prompt fiel das zweite Tor. Mitte der zweiten Halbzeit ließen dann bei Liechtenstein die Kräfte nach und Deutschland kam zu weiteren einfachen Toren.

Der Star des Spiels: Die deutschen Zuschauer. Machten bei strömendem Regen und wenig fußballerischem Glanz 90 Minuten lang Party auf den Rängen. Sorgten zudem mit einigermaßen manierlichem Betragen dafür, dass das Fürstentum heil blieb. Ist auch schon etwas.

Die Gurke des Spiels: Miroslav Klose. Der Bayern-Stürmer kann einem leid tun - vor allem, wenn man bedenkt, was er eigentlich kann. Gegen Liechtenstein wieder mal ein Schatten seiner selbst, ohne Selbstvertrauen und in der 35. Minute einfach nur kläglich. Zurecht vorzeitig vom Feld genommen - trotz Kapitänsbinde.

Lehren des Spiels: Wenige - dafür war der Gegner zu schwach. Die linke Seite mit Lahm, Trochowski und Podolski, der zeitweise fast einen Linksaußen gab, um das Spiel breiter zu machen, harmonierte gut.

Dafür war die rechte Seite ein Totalausfall, auch weil sich Fritz kaum mal über die Mittellinie traute.

In der Zentrale war Hitzlsperger ein passabler Ballack-Ersatz, Rolfes tat nicht mehr als nötig. Und Klose ist immer noch außer Form.

Die Daten und Fakten zum Spiel

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