Zenit-Keeper beschert den Club

SID
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© Getty

St. Petersburg - In der Bundesliga weiter auf einem Abstiegsplatz, international nach einer großen Überraschung weiter im Geschäft:

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Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle erkämpfte sich der 1. FC Nürnberg beim russischen Meister Zenit St. Petersburg ein 2:2 (1:0) und darf weiter vom Einzug in die K.o.-Runde des UEFA-Cups träumen.

Der zwei Minuten zuvor eingewechselte Joker Leon Benko rettete dem Club mit seinem Treffer (83.) das Unentschieden, nachdem zuvor Pawel Pogrebnjak (76.) und Alexej Ijonow (78.) das Spiel nach der Führung durch Angelos Charisteas (26.) gedreht hatten.

"Nach dem 2:1 war das Spiel fast weg. Umso schöner ist, dass wir nochmal zurückgekommen sind. Mit dem 2:2 können wir sehr gut leben", bilanzierte Nürnbergs Trainer Hans Meyer zufrieden.

Den ersten Punkt nach der unglücklichen Heimniederlage gegen den FC Everton (0:2) in der Gruppe A verdiente sich der Club, der vor 21.500 Zuschauern im bitterkalten Stadion Petrowski von 500 mitgereisten Anhängern unterstützt worde, mit Glück, Geschick - und auch dank eines starken Torhüters Jaromir Blazek, der wiederholt in gefährlichen Situationen Glanzparaden zeigte. Lediglich beim den schön herausgespielten und zu diesem Zeitpunkt überfälligen Treffern der Russen hatte er keine Chance.

Patzer von Zenit-Keeper

Mit einem Sieg am 5. Dezember im Heimspiel gegen den niederländischen Verein AZ Alkmaar, der am Abend AE Larisa mit 1:0 besiegte, könnte der 1. FCN auch zu seiner eigenen Überraschung einen großen Schritt in Richtung der K.o. -Runde machen. Wie von Meyer erhofft, schuf sich die Mannschaft zudem eine gute "psychische Voraussetzung" für den Rest der Vorrunde.

Am Sonntag steht für die Franken nun aber zunächst das "Kellerduell" in der Bundesliga beim MSV Duisburg an. Der Club war stets bemüht, Ruhe in seinen Spielaufbau zu bringen, ermöglichte den Gastgebern aber immer wieder gefährliche Aktionen.

Eine kurze Schwächephase des russischen Meisters, der 18 Tage zuvor sein letztes Ligaspiel bestritten hatte, eröffnete dem Club Chancen zum Führungstreffer. Die beste vergab zunächst Marek Mintal freistehend am Elfmeterpunkt (22.). Kurz darauf fälschte der Belgier Nicolas Lombaerts einen Schuss von Charisteas ab, wobei Torhüter Kamil Contofalsky keine gute Figur machte.

Pause nicht anzumerken

St. Petersburg aber war die zweieinhalb-wöchige Spielpause nicht anzumerken. Die Mannschaft des niederländischen Trainer Dick Advocaat wirkte sehr stabil, homogen und spielstark und beschwor in schöner Regelmäßigkeit brenzlige Situationen im Nürnberger Strafraum herauf. Die Franken wehrten sich gescickt, versteckten sich nicht, ließen nur ab und zu die letzte Konsequenz in der Abwehr vermissen.

Dafür zeigte Blazek vor allem bei den Großchancen von Radek Sirl, Pogrebnjak und Dong-Jin Kim ausgezeichnete Reaktionen (37./38.). Bisweilen standen sich die Spieler des russischen Meisters jedoch auch selbst im Weg, in der Schlussphase der zweiten Halbzeit aber nutzten sie ihre zahlreicher werdenden Chancen auch begünstigt durch Nürnberger Stellungsfehler konsequent aus.

Dann aber bewies Meyer ein goldenes Händchen, Benko sorgte mit einem Kopfball, bei dem Zenits Abwehr samt Keeper eher kläglich herumstand, für den verdienten Ausgleich. Neben Blazek konnte bei Nürnberg vor allem der zuvor angeschlagene Andreas Wolf überzeugen. Bei St. Petersburg gefielen Andrej Arschawin und Torschütze Pogrebnjak.

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