England - Deutschland 3:3: Spektakel nach der Pause! DFB-Elf verspielt 2:0-Führung in London - und gleicht spät aus

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© getty

Trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung hat Deutschland auch beim abschließenden Nations-League-Spiel gegen England einen Sieg verpasst. Im Londoner Wembley-Stadion geriet die Mannschaft von Trainer Hansi Flick sogar noch in Rückstand, ehe Kai Havertz spät zum Endstand von 3:3 (0:0) traf.

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Den Liveticker zur Begegnung findet Ihr hier.

  • Ilkay Gündogan (52., Fouelelfmeter) und Kai Havertz (67.) brachten Deutschland mit 2:0 in Führung. Luke Shaw (72.), Mason Mount (75.) und Harry Kane (83., Foulelfmeter) drehten das Spiel. Havertz besorgte in der 88. den Ausgleich.
  • England stand schon vor dem Spiel als Absteiger aus der deutschen Nations-League-Gruppe fest. Italien sicherte sich mit einem 2:0-Sieg gegen Ungarn, das am Freitag mit 1:0 gegen Deutschland gewonnen hatte, den Gruppensieg und einen Platz im Final-Four-Turnier.
  • Das Duell mit England war Deutschlands letztes Spiel vor der finalen WM-Kader-Nominierung, die bis zum 13. November erfolgen muss. Am 16. November steigt ein Testspiel im Oman, am 23. das erste WM-Gruppenspiel gegen Japan.
  • Während Havertz und Kapitän Joshua Kimmich mit dem Ergebnis haderten, sah Flick "einen Schritt nach vorn". Hier geht es zur ausführlichen Stimmen-Meldung.

England - Deutschland: Die Analyse

Flick veränderte seine Startelf nach der enttäuschenden Pleite gegen Ungarn auf vier Positionen: In der Innenverteidigung begann Nico Schlotterbeck statt dem gesperrten Antonio Rüdiger. Thilo Kehrer ersetzte rechts hinten Jonas Hofmann, der für Serge Gnabry eine Position nach vorne rutschte. In der Offensive spielten Jamal Musiala und Kai Havertz statt Thomas Müller und Timo Werner.

Es entwickelte sich zunächst ein ähnliches Spiel wie gegen Ungarn: England überließ den DFB-Kickern den Ball, die damit diesmal zwar einen Tick mehr anzufangen wussten - aber auch nicht wirklich viel. Erneut fehlten am gegnerischen Strafraum Tempo und Ideen, Musiala setzte immerhin vereinzelte Akzente. Ansatzweise gefährlich wurde Deutschland in der ersten Halbzeit nur durch Distanzschüsse.

Im Aufbau bildete sich situativ eine Dreierkette. Linksverteidiger Raum rückte wiederholt weit auf. In diesem Fall blieb entweder Kehrer hinten oder es orientierte sich einer der zentralen Mittelfeldspieler Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan an die Seite der beiden Innenverteidiger.

England hatte zwar deutlich weniger Ballbesitz, aber die besseren Chancen. Wenn die Gastgeber das verbesserte deutsche Pressing umspielten, wurden sie bei schnellen vertikalen Angriffen wiederholt gefährlich: Raheem Sterling scheiterte in der 25. und 44. Minute erst an einem starken deutschen Keeper Marc-André ter Stegen.

Zur Pause brachte Flick Werner für Hofmann. Havertz rückte daraufhin einen Position nach hinten, Musiala orientierte sich auf die rechte Seite. Von dort startete er ein Dribbling, das Harry Maguire regelwidrig beendete. Gündogan verwandelte den fälligen Elfmeter. Es war der Auslöser für eine spektakuläre Restspielzeit.

England musste nun mutiger werden, was Deutschland mehr Räume zum Kombinieren bot. Bis zum Schluss ging es hin und her mit etlichen Strafraumszenen und Treffern auf beiden Seiten. Am Ende stand ein letztlich leistungsgerechtes Remis.

England - Deutschland: Die Aufstellungen

England: Pope/Newcastle United (30 Jahre/10 Länderspiele) - Stones/Manchester City (28/59) ab 37. Walker/Manchester City (32/70), Dier/Tottenham Hotspur (28/47), Maguire/Manchester United (29/48) - James/FC Chelsea (22/15), Bellingham/Borussia Dortmund (19/17) ab 90.+1 Jordan Henderson/FC Liverpool (32/70), Rice/West Ham United (23/37), Shaw/Manchester United (27/23) - Foden/Manchester City (22/18) ab 66. Saka/FC Arsenal (21/20), Kane/Tottenham Hotspur (29/75), Sterling/FC Chelsea (27/79) ab 66. Mount/FC Chelsea (23/32).

Deutschland: ter Stegen/FC Barcelona (30 Jahre/30 Länderspiele) - Kehrer/West Ham United (26/22), Süle/Borussia Dortmund (27/42), Schlotterbeck/Borussia Dortmund (22/5), Raum/RB Leipzig (24/11) ab 68. Gosens/Inter Mailand (28/14)- Kimmich/Bayern München (27/70), Gündogan/Manchester City (31/62) - Hofmann/Borussia Mönchengladbach (30/16) ab 46. Werner/RB Leipzig (26/55), Musiala/Bayern München (19/17) ab 79. Müller/Bayern München (33/118), Sane/Bayern München (26/47) ab 68. Gnabry/Bayern München (27/36) - Havertz/FC Chelsea (23/30) ab 90.+1 Bella Kotchap/FC Southampton (20/1).

England - Deutschland: Die Daten des Spiels

Tore: 0:1 Gündogan (52., Foulelfmeter), 0:2 Havertz (67.), 1:2 Shaw (72.), 2:2 Mount (75.), 3:2 Kane (83., Fouelelfmeter), 3:3 Havertz (88.)

Der Star des Spiels: Jamal Musiala (Deutschland)

Musiala war an den ersten beiden deutschen Treffern entscheidend beteiligt. Den Elfmeter zum 1:0 holte er heraus, vor dem 2:0 gelang ihm ein starker Ballgewinn. Beim Stand von 2:2 wurde er ausgewechselt.

Der Flop des Spiels: Harry Maguire (England)

Die Spiegelung zum deutschen Star des Spiels: Maguire foulte Musiala vor dem 0:1 Elfmeter-würdig und ließ sich vor dem 0:2 von ihm den Ball abluchsen.

Der Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)

Bei beiden Elfmeter-Situationen lag Makkelie richtig: Jeweils nach Ansicht der Wiederholung am Spielfeldrand ahndete er Maguires Einsteigen gegen Musiala und Schlotterbecks gegen Bellingham.