La Tri chancenlos gegen den Weltmeister

Von Thomas Gaber
Alvaro Negredo (M.) brachte Spanien mit 1:0 in Führung
© getty

Spanien hat das Testspiel in Ecuador mit 2:0 (1:0) gewonnen. Die Tore für den Welt- und Europameister erzielten Alvaro Negredo (24.) und Santi Cazorla (63.). SPOX zeigte die Partie im Rahmen des Testspiel-Sommers FOR FREE im LIVE-STREAM.

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In der ersten Halbzeit konnte Ecuador, derzeit Dritter in der Südamerika-Qualifikation für die WM 2014, noch einigermaßen mithalten, nach der Pause dominierte Spanien, dass ohne zehn Stars wie Xavi, Xabi Alonso und Sergio Busquets angereist war, nach Belieben.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Ecuador empfängt den Welt- und Europameister im 4-4-2 mit der Doppelsechs Rojas/Quinonez. Prunkstück des Teams von Trainer Rueda ist die Offensive mit den Flügelspielern Castillo und Mendez und dem Sturmduo Valencia/Caicedo.

Bei Spanien steht Debütant Tello gleich in der Startelf. Albiol vertritt den gesperrten Pique in der Innenverteidigung, Javi Martinez spielt anstelle des verletzten Busquets auf der Sechs, Iniesta und Cazorla auf den Halbpositionen. Im Sturm bekommt Negredo eine Chance von Beginn an.

3.: Silva, Cazorla, Arbeloa und Tello zaubern sich im Direktspiel bis in den 16er vor. Silva zieht schließlich ab, trifft aber aus neun Metern nur den linken Pfosten.

9.: Tello läuft auf links davon und spielt halbhoch an den Elferpunkt. Negredo setzt den Seitfallzieher drei Meter übers Tor.

22.: Ramos spielt Iniesta im linken Mittelfeld an. Der hat Platz und marschiert. Aus 20 Metern zieht Iniesta ab - erneut steht der linke Pfosten im Weg.

23.: Freistoß Ecuador von rechts. Caicedo steht am langen Pfosten völlig frei, köpft aber aus fünf Metern rechts vorbei.

24., 0:1, Negredo: Doppelpass Cazorla/Silva. Cazorla zieht aus 16 Metern ab, Banguera faustet zur Seite weg. Cazorla nimmt den Ball wieder auf und spielt von links flach in die Mitte. Da steht Negredo und haut den Ball mit der linken Hacke unters Dach!

45.: Castillo lädt aus 25 Metern ab. Casillas macht sich ganz lang und dreht die Pille um den rechten Pfosten. Weltklasse-Parade!

61.: Noboa flankt von rechts. Valencia ist total frei und köpft aus acht Metern an den rechten Pfosten.

63., 0:2, Cazorla: Arbeloa spielt scharf an den 16er. Tello legt mit der Hacke direkt in den Lauf von Cazorla ab. Der hat Platz und schießt den Ball aus 13 Metern ins linke untere Eck.

84.: Navas mit der scharfen Flanke von rechts, Llorente am Fünfer blank, der Kopfball geht links am Tor vorbei.

Fazit: Souveräner Sieg einer dominanten spanischen Mannschaft, die die vielen Ausfälle locker kompensieren konnte. Ecuador war nur in der ersten Halbzeit zeitweise auf Augenhöhe mit dem Team von Trainer del Bosque.

Der Star des Spiels: Santi Cazorla. Fühlte sich im Dreieck mit Martinez und Iniesta in der ersten und Martinez und Thiago in der zweiten Halbzeit sehr wohl. Stieß immer wieder in die Spitze vor, bereitete das 0:1 vor und machte das 0:2 selbst. Auch in der Rückwärtsbewegung stark, eroberte nach der Pause zwei Bälle am eigenen Strafraum.

Der Flop des Spiels: Pedro Quinonez war im defensiven Mittelfeld überfordert. Er kam gegen Iniesta und Silva nicht in die Zweikämpfe und spielte im Aufbau immer wieder Fehlpässe. Wurde in der Halbzeit ausgewechselt.

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Der Schiedsrichter: Wilmar Roldan aus Kolumbien hatte mit der weitgehend fairen Partie wenig Probleme. Ein paar Mal langten die Spieler ordentlich hin, Roldan gab entsprechend Gelbe Karten.

Das fiel auf:

  • Spanien zog sofort sein Kombinationsspiel auf. Der Ball lief über Ramos und Martinez als erste Anspielstation im Mittelfeld direkt durchs Zentrum oder über die Flügel, meistens mit nur einem Kontakt. Ecuador bekam in den ersten 15 Minuten keinen Zugriff bei den Zweikämpfen.
  • Negredo ließ sich öfter tief fallen, Martinez rückte nach vorne und einer der Außenverteidiger ein. Dadurch agierte Spanien mit teilweise sieben offensiven Mittelfeldspielern.
  • Dass Ecuador zu den spielstärksten Teams in Südamerika zählt, zeigte La Tri ab der 20. Minute. Nach der Balleroberung ging es schnörkellos Richtung spanisches Tor. Valencia, Mendez, Caicedo und Rojas tauschten häufiger die Positionen und stellten Spaniens Viererkette mit klugen Laufwegen vor Probleme.
  • Bei hohen Bällen offenbarten die Spanier große Schwächen. Ob aus dem Spiel heraus oder nach Freistößen - Ecuadors Stürmer kamen immer wieder frei zum Kopfball.
  • Martinez hinterließ als einziger Sechser einen guten Eindruck. Er verteilte die Bälle im Aufbau und zeigte wieder mal, dass er in Balleroberung und Antizipation sehr stark ist. Auch das Zusammenspiel mit Bayern-Teamkollege Thiago, der in der Halbzeit für Iniesta kam, klappte. Thiago spielte eine Linie weiter vorne und hatte einige starke Szenen.

Ecuador - Spanien: Daten zum Spiel