Real, Barca & das Gesetz der Serie

Von SPOX
Nicht gedoppelt, nicht getrippelt - nein - Messi bekommt es gleich mit einer Horde Madrilenen zu tun
© Getty

Der diesjährige Hinrunden-Clasico steht ganz im Zeichen des Gesetzes der Serie: Wer hier gewinnt, der wird Meister - wahrscheinlich. Jose Mourinho lässt im Vorfeld seinen Co-Trainer Aitor Karanka ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, bei Barcelona hingegen sorgt der Co-Trainer für ein Extra an Motivation.

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Stimmen: Für die Katalanen ist der Clasico nicht nur wegen seiner naturgemäßen Brisanz ein besonderes Spiel. Co-Trainer Tito Vilanova kehrt nach seiner Tumor-OP wieder zurück auf die Bank - und so will das Team auch für ihn spielen. "Das ist eine ganz tolle zusätzliche Motivation", sagte Kapitän Xavi.

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel fehlte ein Besonderer: Jose Mourinho. Vertreten wurde er durch Co-Trainer Aitor Karanka, der dafür etwas aus dem Nähkästchen plaudern durfte. "Wir werden 4-3-3 spielen: Cristiano Ronaldo und Di Maria auf den Außen, Benzema oder Higuain im Zentrum. Im Mittelfeld haben wir mit Özil, Kaka, Khedira, Alonso mehrere Varianten. Wir haben mehrere taktische Varianten."

Wie soll Real spielen? Hier kannst Du selbst aufstellen

Personal: Bei Barcelona setzt man auf Ruhe vor dem Sturm. Guardiola gab seinen Spielern zwischen dem abendlichen Training am Freitag um 18 Uhr und dem letzten vor dem Spiel satte 53 Stunden frei. Zudem wird dieser Hinrunden-Clasico das sage und schreibe 600. Spiel für Barca-Kopf Xavi sein.

Um die Aufstellung macht Barca allerdings noch ein kleines Geheimnis. Zuletzt spielte der 20-jährige Isaac Cuenca zwei Spiele in Folge auf der rechten Außenbahn. In diesen beiden Partien wurden dagegen so gut wie alle Stammspieler geschont, in der Champions League durfte eine reine B-Elf ran. Vor einem Jahr setzte Guardiola Real mit einer Dreierkette in der Abwehr außer Gefecht und fegte die Madrilenen mit 5:0 vom Platz. Auch diesmal darf man wohl erwarten, dass er einen Kniff auspackt.

Spiel Pep und stell deine Barca-Wunschelf auf

Statistik, Teil 1: Pep Guardiola ist im Santiago Bernabeu zwar kein gerngesehener Gast, trotzdem fährt der Barca-Coach nicht ungern in die spanische Hauptstadt. Fünfmal war er als Trainer mit dem FC Barcelona zu Besuch und ist noch ungeschlagen: Drei Siege, zwei Unentschieden.

Sechs Clasicos gab es allein im Jahr 2011, drei davon wurden in Madrid ausgespielt. Das Resultat: Ein Sieg und zwei Unentschieden. Mit dem siebten Clasico am Samstagabend wird das Jahr 2011 als das clasico-reichste in die Fußballgeschichte eingehen.

Statistik, Teil 2: In der persönlichen Clasico-Statistik 2011 führen die Katalanen. Sechs Spiele in insgesamt vier Wettbewerben: Zwei Siege Barca, ein Sieg Real, drei Remis. Dabei trafen die Blaugrana neunmal und die Könglichen siebenmal. Bester Torschütze war Leo Messi mit sechs Treffern.

Statistik, Teil 3: Natürlich sind Real und Barca die beiden Teams der Primera Division, die mit Abstand (!) am meisten Tore erzielen. Die Madrilenen netzten bereits 49 Mal ein, die Katalenen dagegen nur 47 Mal. Zum Vergleich: Dritter in der Statistik ist Valencia mit 23 Toren. Der FC Bayern hat derzeit beispielsweise 38 Tore auf dem Konto.

Die Toptorschützen sind keine Überraschung: Ronaldo (17) und Messi (17). Dahinter verteilt sich die Last auf mehrere Schultern, allein Gonzalo Higuain liegt mit 12 Hütten noch im zweistelligen Bereich. Aber zu einem Tor gehört immer auch ein Vorbereiter - je die drei besten: Di Maria (10), Ronaldo (6), Özil (5) bei Real und Messi (6), Xavi (4), Alves (4) bei Barca.

So egoistisch scheint der schöne Portugiese also doch nicht zu sein, zumindest spielt er - laut Statistik - nicht weniger mannschaftsdienlich als sein argentinisches Gegenüber.

Statistik, Teil 4: Spieler, die viele Fouls begehen, gelten gemeinhin als Schwachstelle und werden vom Gegner besonders gerne unter Druck gesetzt. Und nicht selten sieht man beim Clasico den Schiedsrichter die ein oder andere Karte zücken. Wer sind die Top-Kandidaten dafür? Sergio Ramos und Dani Alves. Beide sind mit bis dato 24, respektive 23 Fouls die meistfoulenden Spieler ihrer Teams.

Auf der Gegenseite stehen die meistgefoulten Spieler. Würde man auf der Straße nachfragen, so wäre die Antwort wohl eindeutig: Ronaldo und Messi. Dies entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. Auf Seiten von Real Madrid ist Ronaldo zwar tatsächlich der meistgefoulte Akteur, allerdings gibt es Barcelona eine kleine Überraschung: Sergi Busquets ist derjenige, der am häufigsten unfair von den Beinen geholt wird.

Kurioses: Real Madrid wird einen Ausfall verkraften müssen. Rui Faria ist nach seinem Platzverweis in Gijon für zwei Spiele gesperrt worden. Jetzt werden sich einige zurecht fragen: Wer zur Hölle ist Rui Faria? Nun, er ist Konditionstrainer bei Real Madrid und bat während des Liga-Spiels gegen Gijon den vierten Offiziellen, dem Schiedsrichter doch bitte eine Nachricht zu überbringen ("Sag ihm, dass er eine Schande ist!"). Kam nicht gut an, die Tribüne wartet auf ihn.

Gesetz der Serie: Vieles spricht für den Gewinner am Samstag. Seit 2005 wurde Barca fünfmal Meister, Real zweimal. Immer ging der Titel an den Gewinner aus dem Hinrunden-Clasico. Für Real-Legende Alfredo Di Stefano steht der Sieger sowieso schon fest: "Barca kann ruhig kommen. Niemand ist besser als dieses Real. Das Team hat eine unantastbare Sicherheit."

Und noch mehr Serie: Die Königlichen gewannen in der Champions League in Amsterdam ihr 15. Spiel in Serie, wettbewerbsübergreifend wohlgemerkt. Heißt: Wird auch der FC Barcelona geschlagen, dann ist es alleiniger Klub-Rekord.

Real Madrid - FC Barcelona: Bilanz