"Der härteste Verteidiger seit Laurent Blanc"

Von Daniel Reimann
Raphael Varane wechselte für rund zehn Millionen Euro vom RC Lens zu Real Madrid
© Imago

In der Primera Division tummeln sich zahlreiche Supertalente, die noch in dieser Saison den Durchbruch schaffen könnten. SPOX stellt neun junge Hoffnungsträger vor. Mit dabei: Der Mini-van-der-Sar, Fernando Hierro junior, der Windhund von Boadilla und der neue Marcel Desailly.

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Andreu Fontas (FC Barcelona): Der 21-Jährige könnte zur ersten Alternative in der Barca-Defensive werden. Carles Puyol ist immer öfter verletzt und mit 33 Jahren nicht mehr der Jüngste. Als echter Innenverteidiger bleibt nach Gabriel Militos Abschied nur noch Gerard Pique. Javier Mascherano und Sergio Busquets haben zwar hinten schon oft mit Bravour ausgeholfen, sind aber im defensiven Mittelfeld am besten aufgehoben. Und hier kommt Fontas ins Spiel.

Seit 2007 bei Barcelona, hat er die katalanische Spielweise bereits gut verinnerlicht. Sein konsequentes Zweikampfverhalten erinnert an Puyol, im Aufbau beweist er seine ungewöhnlich reife Spielanlage. Zudem lief er auch schon als Linksverteidiger auf - die bei Barca mit dem 32-jährigen Eric Abidal und Maxwell am "schlechtesten" besetzte Position.

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Raphael Varane (Real Madrid): Der erste Coup des neuen Real-Sportdirektors Zinedine Zidane: Er lockte den 18-jährigen Varane mit Erfolg zu den Königlichen, nur gut ein halbes Jahr nach dessen Profidebüt für den RC Lens. Ablöse: Rund zehn Millionen Euro. In Frankreich wurde der Innenverteidiger als neuer Marcel Desailly angepriesen, Zidane selbst sagt: "Ich habe seit Laurent Blanc keinen Verteidiger mehr mit dieser Härte gesehen."

Dazu verfügt der 1,91-Meter-Hühne über exzellentes Spiel- und Taktikverständnis, seine Technik ist gerade für einen Innenverteidiger außergewöhnlich. Die Chancen bei Real stehen für den Franzosen gar nicht so schlecht. Der 33-jährige Ricardo Carvalho und Pepe sind in der Verteidiger-Zentrale zwar (noch) gesetzt, aber dahinter könnte sich schon bald Varane einreihen. Denn weder Raul Albiol noch Alvaro Arbeloa outeten sich als hundertprozentig zuverlässige Alternativen für die Innenverteidigung.

David Mateos (Real Saragossa): Ein Leidtragender des Varane-Deals. Nachdem sich die Verpflichtung des Franzosen konkretisiert hatte, wurde dem nach Athen ausgeliehenen Mateos mitgeteilt, dass er in Jose Mourinhos Planungen keine Rolle spiele. Also ließ er sich weiter verleihen - nach Saragossa. Bei der 0:6-Auftaktpleite gegen Madrid war er jedoch nicht dabei, weil Real seiner Leihgabe vertraglich verbieten ließ, gegen die Königlichen aufzulaufen. Obwohl er schon 24 Jahre alt ist und lediglich ein halbes Jahre in Athen verbrachte, hat er noch keine einzige Liga-Minute auf dem Zettel.

Für die zweite Real-Mannschaft absolvierte er hingegen rund 100 Spiele. Mateos droht als ewiges Talent zu scheitern, bei Saragossa will er endlich den Durchbruch schaffen. Vielversprechende Anlagen hat er allemal. Als Balleroberer kann er sich vor der Abwehr oder als Innenverteidiger unersetzlich machen, weswegen er sich selbst gerne mit Fernando Hierro vergleicht. Zudem verfügt er nach über elf Jahren bei Real Madrid über eine hervorragende Technik und ist eine echte Kämpfernatur. "Ich werde mir für dieses Team den Arsch aufreißen", versprach er in der "Marca".

Pablo Sarabia (FC Getafe): Typisch Real: Ein eigens ausgebildetes Juwel wird mangels Perspektiven mit Rückkaufrecht an einen Ligakonkurrenten abgegeben, um sich dort weiterzuentwickeln - ähnlich wie im Fall Jose Callejon. Sarabia kickte sieben Jahre in der königlichen Jugendabteilung, gilt als Riesentalent und wurde jüngst an Getafe abgegeben.

Bei der U-19-EM führte Sarabia Spanien als Kapitän zum Titel und spielte selbst groß auf. Meist wird er als Linksaußen eingesetzt, kann aber auch im Mittelfeld spielen. Sein Idol: Zinedine Zidane. Seine Stärken: Ein genialer linker Fuß und spektakuläre Tempodribblings.

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