Ligue 1: Aufregung um Torlinientechnik - Phantomtor anerkannt

SID
Troyes darf gegen Amiens doch noch spät über den Siegtreffer jubeln
© getty

Aufregung um die Torlinietechnik und ein Phantomtor in Frankreich: Beim Erstligaspiel ES Troyes AC - SC Amiens (1:0) köpften die Gastgeber durch ihren Mittelstürmer Suk Hyun-Jun nach einer Ecke an die Unterkante der Latte. Der Ball prallt zweimal (!) auf. Schiedsrichter Francois Letexier lässt zunächst weiterspielen. Dann vibriert seine Armbanduhr, und er entscheidet nachträglich auf Tor.

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Amiens hört nach dem Pfiff auf zu spielen, und Bryan Pele markiert ein weiteres Tor. Nach acht (!) Minuten Palaver und Hinzuziehung der Video-Bilder kehrt der Schiedsrichter zu seiner anfänglich richtigen Entscheidung zurück und annulliert deshalb die beiden Tore.

Der deutsche Technikpartner wurde von der Liga für Montag zum Rapport nach Paris einbestellt. Der offizielle Schiedsrichter-Beobachter Paul Declaude beschloss, für die zweite Halbzeit die Torlinientechnik abzuschalten, um nicht weitere Verunsicherung hervorzurufen. Declaude: "Das Problem ist, dass die Ersatzspieler auf der Bank über ihre Handys das Spiel verfolgen konnten und lebhaft protestiert haben."

Trotz alledem will die französische Ligue 1 nach dem Vorbild der Bundesliga statt nur des elektronischen Torrichters zur neuen Saison den Videobeweis einführen. Aber auch das führt bekanntlich nicht unbedingt zu gerechteren Entscheidungen - wie die Bundesliga zeigt.

Zwei Platzverweise: Videobeweis sorgt auch in Australien für Ärger

Auch auf dem fünften Kontinent sorgt der Videobeweis im Fußball für Ärger. Nachdem am Wochenende zwei Spieler des Erstligisten Central Coast Mariners aufgrund des Einschreitens des Video-Assistenten mit fragwürdigen Roten Karten vom Platz gestellt wurden, stellte der australische Verband FFA ähnliche Richtlinien wie der DFB auf. Demnach dürfen die Assistenten nur noch bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen.

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