Alli! Chelsea-Serie reißt gegen Tottenham

Von Benno Seelhöfer
Der FC Chelsea konnte gegen Tottenham Hotspur seine Siegesserie nicht fortsetzen
© getty

Am 20. Spieltag der Premier League schlug Tottenham Hotspur den FC Chelsea mit 2:0 (1:0). Damit riss nicht nur die Siegesserie der Blues, sondern die Spurs gestalteten die Liga in der Tabellenspitze wieder etwas spannend und rückten auf den dritten Platz vor.

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Vor 36.284 Zuschauern an der ausverkauften White Hart Lane köpfte Dele Alli in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die Führung für die Spurs (45.+1). Nach dem Seitenwechsel erhöhte erneut Alli auf 2:0 (54.). Der 20-Jährige traf damit in den vergangenen vier Partien sieben Mal.

Während es die Blues verpassten, mit 14 Siegen in Folge in einer Premier-League-Saison einen neuen Rekord aufzustellen, fuhren die Spurs bereits ihren fünften Premier-League-Sieg in Folge ein.

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Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Mauricio Pochettino veränderte seine Startelf im Vergleich zum 4:1-Sieg in Watford auf drei Positionen. Die zuletzt gesperrten Vertonghen und Walker rückten ebenso wie Dembele ins Team. Wimmer, Trippier und Son blieben dafür draußen.

Antonio Conte ließ seine Dreierkette unverändert, setzte aber zu Beginn auf Matic und Pedro. Dafür nahmen Fabregas und Willian erstmal auf der Bank Platz.

5.: Erste große Chance für Chelsea! Matic lupft den Ball von der Mittellinie links in den Strafraum in den Lauf von Hazard. Der Belgier ist völlig frei, schließt aber viel zu überhastet aus spitzem Winkel ab und schießt knapp vorbei.

23.: Christian Eriksen bekommt im Mittelfeld den Ball und setzt zum Sprint an. Keiner der Blues geht ihn wirklich an, doch sein Abschluss aus circa 18 Metern geht knapp links am Tor vorbei.

39.: Nach einem Freistoß von Wanyama aus halbrechter Position segelt der Ball einmal quer durch den Strafraum. Dier kommt aus spitzem Winkel frei zum Kopfball, doch Courtois wehrt den Ball ab.

45.+1, 1:0, Alli: nach einem Angriff über die rechte Seite lupft Eriksen den Ball diagonal in den Strafraum und findet Alli, der unbedrängt einköpfen kann. Moses und Azpilicueta sehen da ganz schlecht aus.

47.: Costa kommt außerhalb des Strafraums frei zum Abschluss. Doch Hugo Lloris kann dessen platzierten Flachschuss noch entschärfen.

54., 2:0, Alli: Kopie des ersten Treffers! Wieder flankt Eriksen von rechts diagonal in den Strafraum, wieder köpft Alli ein und wieder sehen Moses und Azpilicueta alles andere als gut aus.

Fazit: In dieser umkämpften und teilweise zerfahrenen Partie blieben die Spurs bis zum Ende das zielstrebigere Team, das den Siegeszug der Blues verdient stoppte. Chelsea fand gegen die gut organisierten Hausherren nie ein Mittel.

Der Star des Spiels: Dele Alli. Seine ersten beiden Torschüsse fanden direkt den Weg ins Netz! Der torgefährliche Mittelfeldspieler entschied das Spiel im Alleingang. Immer, wenn er in der Premier League traf, konnten die Spurs auch einen Sieg einfahren.

Der Flop des Spiels: Victor Moses. Der gelernte Offensivspieler konnte nach vorne keinerlei Akzente setzen und ließ sich viel zu oft hinten hineindrängen. Zu allem Überfluss stand er auch bei beiden Treffern von Dele Alli schlecht und ließ ihn frei zum Kopfball kommen.

Der Schiedsrichter: Martin Atkinson. In der sehr umkämpften Partie bot der Schiedsrichter den Spielern die lange Leine und griff nur ein, wenn es unbedingt notwendig war. Das tat dem Spiel sichtlich gut. Dennoch war die Gelbe Karte für Dele Alli, die er für seinen Torjubel sah, überzogen.

Das fiel auf:

  • Anstatt des flachen 3-5-2, in dem die Spurs am vergangenen Spieltag Watford schlugen, spielten sie gegen Chelsea im 3-4-2-1. Dadurch hatten die Hausherren nicht nur in vorderster Reihe eine Anspielstation mehr für ihr schnelles Umschaltspiel, sondern auch eine Extra-Unterstützung beim aggressiven Pressing.
  • Mauricio Pochettinos Plan ging auf: Mit Dele Alli und Christian Eriksen trugen sich gleich zwei Spieler der offensiven Dreierreihe der Spurs doppelt in die Scorerliste ein.
  • Auf dem Papier spielten die Blues in der gleichen Formation, standen dagegen aber deutlich tiefer und lauerten auf Konter. Vor allem Victor Moses hing hinten fest und wandelte die Dreierkette häufig in eine Viererkette um.
  • Nach den beiden Treffern interpretierten die Spurs ihre Formation deutlich defensiver und verließen sich auf ihre Qualitäten in der Verteidigung, die mit 14 Gegentreffern nun die beste der Liga ist. Die Blues hatten in der gesamten Partie in und um den Strafraum nur selten Platz.

Tottenham Hotspur - FC Chelsea: Die Daten zum Spiel