Thomas Tuchel reagiert auf Kritik von Romelu Lukaku: "Gefällt uns natürlich nicht"

Von Jochen Tittmar
Romelu Lukaku kann mit dem Spielsystem von Thomas Tuchel beim FC Chelsea wenig anfangen.
© getty

Chelsea-Trainer Thomas Tuchel hat auf Kritik von Blues-Stürmer Romelu Lukaku reagiert. Der Belgier hatte zuvor in einem Interview bei Sky Sport in Italien erklärt, dass er mit seiner Situation bei den Londonern nicht zufrieden sei.

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Nach Informationen von SPOX und GOAL tätigte Lukaku seine Aussagen jedoch bereits vor drei Wochen, was ihren Kontext ein wenig verändert: Lukaku kämpfte zu diesem Zeitpunkt mit der Rückkehr von einer Verletzung sowie anschließend mit einer Corona-Infektion.

"Ich bin nicht glücklich mit der Situation und das ist nur natürlich. Der Trainer hat beschlossen, ein anderes System zu spielen und ich darf nicht nachlassen, ich muss weiter hart arbeiten und professionell sein", sagte Lukaku damals. Besagtes Interview wurde schließlich am Donnerstag veröffentlicht - und sorgte prompt für Aufsehen.

Darauf hat Tuchel nun am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Liverpool (Sonntag, 17.30 Uhr) reagiert. "Das gefällt uns natürlich nicht. Es bringt Nebengeräusche, die wir nicht brauchen", sagte Tuchel und führte aus: "Hilfreich ist das nicht, aber wir wollen auch nicht mehr daraus machen, als es tatsächlich ist."

Er sei von Lukakus Beschwerde allerdings "schon überrascht", so Tuchel, denn er denke nicht, "dass Lukaku derzeit unzufrieden ist". Tuchel weiter: "Wenn man ein so großer Spieler ist wie Romelu weiß er sicherlich, welchen Wert es hat, wenn er sich äußert."

Stattdessen kündigte der Coach an, sich mit zusammen seinem Trainerteam die Zeit nehmen zu wollen, "um zu sehen, was los ist. Diskutieren werden wir das aber natürlich intern."

Romelu Lukaku entschuldigt sich bei Inters Fans

Lukaku hatte in dem Interview auch über seinen Abschied von Inter Mailand gesprochen. Der 28-Jährige verließ die Nerazzurri im Sommer nur wenige Monate nach ihrem ersten Titelgewinn in der Serie A seit elf Jahren.

Heute bedauert der Nationalspieler die Art und Weise seines Abgangs, da er die Fans verärgert habe: "Ich denke, dass alles, was passiert ist, so nicht hätte passieren sollen. Die Art und Weise, wie ich Inter verlassen habe, wie ich mit den Fans kommuniziert habe, das ärgert mich. Jetzt denke ich, dass es richtig ist, darüber zu sprechen, denn ich habe immer gesagt, dass ich Inter im Herzen trage und dass ich dorthin zurückkehren werde, um zu spielen. Das hoffe ich wirklich."

Lukaku wurde noch deutlicher: "Zuerst möchte ich mich bei den Inter-Fans entschuldigen, weil ich denke, dass die Art und Weise, wie ich gegangen bin, anders hätte sein sollen. Ich musste zuerst mit euch reden, denn das, was ihr für mich, meine Familie, meine Mutter und meinen Sohn getan habt, ist etwas, das mir im Leben bleibt. Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass ich zu Inter zurückkehren kann, nicht am Ende meiner Karriere, aber auf einem immer noch guten Niveau, um hoffentlich mehr zu gewinnen."

Zudem sei im Sommer 2021 auch der FC Bayern in der Verlosung gewesen: "Es gibt drei Teams auf dem höchsten Level: Barcelona, Real und Bayern. Alle Spieler träumen davon, das ist die Wahrheit", sagte Lukaku: "Ich dachte, dass ich nach Inter zu einem dieser Vereine wechseln würde. Da es nicht dazu kam, sagte ich: Es gibt nur einen Klub, wo ich mich jetzt sehe - und das war Chelsea."

Im Sommer 2020 habe er indes ein Angebot von Manchester City abgelehnt, verriet Lukaku: "Es war höher dotiert als das von Chelsea letzten Sommer. Doch ich lehnte ab, weil ich Inter nicht nach nur einem Jahr verlassen konnte - das ist schließlich der Klub, der meine Karriere rettete, nachdem ich mich bei United schlecht gefühlt hatte."

115 Millionen Euro ließ sich Chelsea den Angreifer im Sommer kosten. Bislang kommt Lukaku bei den Blues auf sieben Tore in 18 Einsätzen. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft noch bis 2026.