ManCity stürmt die Tabellenspitze

Von SPOX
Souveräner Auftaktsieg: Manchester City gewann ungefährdet bei West Bromwich
© getty

Die 24. Spielzeit der Premier League ist eröffnet! Zum Auftakt bezwang Manchester United mit dem eingewechselten Bastian Schweinsteiger die Tottenham Hotspur dank eines Eigentores. Chelsea ließ zuhause gleich Punkte liegen, für Arsenal kam es noch schlimmer. Liverpool siegte dank eines Traumtores. Manchester City gewann gegen West Bromwich und ist nun Erster.

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West Brom Albion - Manchester City 0:3 (0:2)

Tore: 0:1 Toure (9.), 0:2 Toure (24.), 0:3 Kompany (59.)

Klare Sache in West Brom: Der Vizemeister lässt nichts anbrennen, feiert einen soliden und ungefährdeten Auftaktsieg und setzt sich nach dem ersten Spieltag an die Spitze. ManCity überzeugte dabei mit Tempo und Spiellust, die Baggies konnten da nicht mithalten.

Beim Debüt von Raheem Sterling kam Torschützenkönig Sergio Agüero erst nach gut einer Stunde zum Einsatz. 63-Millionen-Mann Sterling hatte seine auffälligste Szene kurz vor der Halbzeit, als er alleine auf Keeper Boaz Myhill zulief, im Abschluss aber nicht zwingend genug war (41.). Für die Highlights sorgten andere.

Zum Beispiel Yaya Toure: Der Leader machte mit einem Doppelpack bereits in der ersten Halbzeit alles klar. Beim frühen Führungstreffer hatte er noch Glück, als sein Schuss mehrmals abgefälscht wurde und irgendwie über die Linie kullerte (9.). Umso schöner dann sein zweites Tor: Der Ivorer trieb die Kugel nach vorne, spielte einen geschickten Doppelpass mit Wilfried Bony und schlenzte den Ball aus 22 Metern in für ihn typischer Manier in den rechten Knick (24.).

Unmittelbar nach der vergebene Sterling-Chance hätte es noch einmal eng werden können, Saido Berahino stand bei seinem Tor aber hauchzart im Abseits (42.). Mit der Führung im Rücken agierten die Citizens aber weiter dominant und spätestens als Vincent Kompany nach einem Eckball am höchsten stieg, war die Sache durch (59.).

In der Schlussphase ließ die Pellegrini-Elf dann etwas schleifen und West Brom kam noch zu Möglichkeiten, der Ehrentreffer sollte aber nicht mehr fallen.

Arsenal - West Ham United 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Kouyate (43.), 0:2 Zarate (57.)

Arsenal begann vor 59.996 Zuschauern im Emirates Stadium mit den Deutschen Per Mertesacker und Mesut Özil in der Startelf druckvoll. Schnelle Ballzirkulation sollte den Stadtrivalen aushebeln. Sowohl Koscielny per Kopf (9.) als auch Oxlade-Chamberlain (11.) verpassten jedoch die schnelle Führung.

Nach rund 15 Minuten fing sich West Ham und gestaltete das Spiel ausgeglichener. Aus einer dicht gestaffelten Verteidigung versuchte das Team von Slaven Bilic schnell zu kontern. Sakho, der am Fünfer eine Hereingabe des agilen Neuzugangs Payet vertändelte (19.) und Payet selbst per Schlenzer (37.) hatten die besten Gelegenheiten gegen die Gunners, die ihrerseits einen Aluminiumtreffer verbuchten: Ramsey hielt aus 18 Metern drauf, der abgefälschte Ball klatschte gegen die Latte (30.).

Als alles nach einem Pausen-Remis aussah, schlugen die Hammers eiskalt zu. Cech verschätzte sich bei einer Flanke von Payet und ermöglichte Kouyate aus elf Metern zur Führung einzuköpfen.

Im zweiten Durchgang versuchte Arsenal noch eine Schippe drauf zu legen und rannte an. Das Tor machte aber wieder West Ham: Oxlade-Chamberlain verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball gegen Zarate, der davon zog und aus 18 Metern gegen den teilnahmslos wirkenden Cech zum überraschenden 2:0 vollendete (57.). Wenger setzte auf volle Offensive und brachte Angreifer Walcott für Sechser Coquelin und schickte zudem Alexis Sanchez auf den Rasen.

Es half nichts. Trotz der Ambitionen vor der Saison wirkte Arsenal ideenlos und musste am Ende völlig verdient eine bittere Heimpleite zum Auftakt einstecken. Per Mertesacker zeigte eine solide Leistung, von Mesut Özil war wenig zu sehen.

"Das ist eine Niederlage, die uns sehr weh tut", sagte Mertesacker. Arsenal sei "nicht zielstrebig genug" gewesen, "vor allem im letzten Drittel sah es so aus, als wäre der letzte Pass immer die falsche Entscheidung gewesen", kritisierte er: "Wir müssen sehr wachsam sein. So zu starten ist nicht gut - zurückzuschlagen wird jetzt noch wichtiger."

Stoke City - Liverpool 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Coutinho (86.)

Umkämpft und engagiert könnte man sagen, wenn man dem Spiel etwas Gutes abgewinnen will. Viel Tristesse und Leerlauf vor allem vor dem Tor trifft es aber wohl eher. Im Gegenteil zu dem 6:1-Schützenfest zum Abschluss der letzten Saison, als Stoke den Abschied von Steven Gerrard gründlich vermieste, lieferten sich die Reds und Stoke ein Spiel, das sich lediglich in der Zweikampfführung von einem Testspielkick unterschied.

Brendan Rodgers verschaffte Christian Benteke sein Debüt im Reds-Trikot, Roberto Firmino musste erst einmal mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen, kam aber genau wie Emre Can in der zweiten Halbzeit zum Einsatz.

Die einzige nennenswerte Aktion in der ersten Hälfte hatte der Ex-Liverpooler Glen Johnson nach über einer halben Stunde: Stoke brach auf der rechten Seite durch, die Hereingabe landete über Umwege bei Johnson, der den Ball aber nicht schnell genug kontrollieren konnte und aus elf Metern zu hoch zielte (35.). Ansonsten war es ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Xherdan Shaqiri auf der Tribüne gesichtet wurde. Beide Teams hatten noch sichtlich Schwierigkeiten mit der Abstimmung und gingen kein Risiko ein. Benteke bemühte sich im Liverpooler Sturmzentrum redlich, agierte aber auch glücklos und bekam wenig Futter von seinen Mitspielern.

Der zweite Abschnitt war da schon etwas besser. Die Härte und die Intensität der Zweikämpfe nahm zu und auch offensiv wurde es ein ums andere mal brenzlig. So wurde ein Stoke-Freistoß aus dem Halbfeld länger und länger, Simon Mignolet war aber auf der Höhe (63.). Auf der Gegenseite stieg Martin Skrtel nach einem Eckball am höchsten, brachte aber zu wenig Druck hinter seinen Kopfball (68.).

Für Entschädigung eines insgesamt schwachen Spiels sorgte dann Philippe Coutinho: Der drehte sich um Gegenspieler Steve Sidwell herum, zog aus 35 Metern knallhart ab und die Kugel flatterte ins rechte obere Eck (87.). Stoke fand keine Antwort mehr und so entführte Liverpool drei schmeichelhafte Punkte.

Manchester United - Tottenham Hotspur 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Walker (22., Eigentor)

Bastian Schweinsteiger saß beim Eröffnungsspiel der neuen Saison zunächst auf der Bank. Teammanager Louis van Gaal hatte zuvor betont, der langjährige Münchner sei "nicht fit genug" für einen Platz in der Startformation.

Stattdessen ließ van Gaal Neuzugang Morgan Schneiderlin und Michael Carrick in der Mittelfeldzentrale auflaufen. Dies tat den Red Devils allerdings nicht wirklich gut. Sie legten einen schwachen Start hin und wären nach fünf Minuten beinahe durch Christian Eriksen in Rückstand geraten.

United produzierte bis zur 20. Minute nicht einen einzigen Torschuss. Umso überraschender fiel dann das 1:0: Spurs-Verteidiger Kyle Walker wollte eine Hereingabe auf Wayne Rooney klären, spitzelte bei diesem Rettungsversuch jedoch den Ball an seinem Keeper vorbei ins eigene Tor.

Der Treffer gab den Mannen von van Gaal Sicherheit und so spielten sie in der Folge deutlich zielstrebiger und präziser nach vorne - ohne allerdings Zählbares zu generieren.

In der 60. Minute kam Schweinsteiger schließlich zu seinem Premier-League-Debüt. Der Neuzugang wurde mit Standing Ovations empfangen. "Schweinsteiger ist sehr erfahren, hat aber in seiner ganzen Karriere noch nie einen derartigen Applaus und eine solche Unterstützung bekommen wie hier im Old Trafford", sagte van Gaal. "Das macht dich ein bisschen nervös. Aber die Neuen haben ihre Sache gut gemacht."

Schweinsteiger lieferte insgesamt eine soldide Leistung ab und wann immer der DFB-Kapitän in Strafraumnähe auftauchte, ging ein "Shoot" durch das Theater der Träume - allerdings vergebens.

Erst in der 65. Minute konnte man den ersten Torschuss von United auf das Gehäuse von Michel Vorm notieren. United verpasste es in der darauffolgenden Zeit, den erlösenden zweiten Treffer nachzulegen.

Da die Spurs im zweiten Durchgang jedoch durch Passivität glänzten, wurde die Nachlässigkeit der Red Devils nicht bestraft.

Chelsea - Swansea City 2:2 (2:1)

Tore: 1:0 Oscar (23.), 1:1 Ayew (29.), 2:1 Fernandez (30./Eigentor), 2:2 Gomis (55./Foulelfmeter)

Rot: Courtois (Chelsea/53.)

Seit 1998 kassierte Chelsea zum Auftakt keine Niederlage mehr. Auch gegen Swansea hielt die Serie, doch die Waliser erwiesen sich jedoch als harter Brocken. Die Gäste versteckten sich keineswegs und hatten auch gleich die erste gute Möglichkeit: Bafetimbi Gomis' Kopfball nach einer Ecke verfehlte das lange Eck jedoch knapp.

Nach einer Viertelstunde wurde es erstmals im Strafraum der Swans hektisch: Federico Fernandez brachte Diego Costa zu Fall, der vehement Elfmeter forderte. Michael Olivers Pfeife blieb jedoch stumm.

Sieben Minuten später gelang den Hausherren dennoch die Führung. Oscar brachte einen Freistoß aus halblinker Position scharf in Richtung Fünfer, vor Lukas Fabianski herrschte viel Verkehr und der irritierte Schlussmann konnte den Einschlag nicht verhindern. Swansea hatte jedoch die passende Antwort parat. Zunächst scheiterte Gomis mit einem Kopfball zwar am stark reagierenden Thibaut Courtois, den Nachschuss konnte Neuzugang Andre Ayew jedoch im Tor unterbringen.

In der Folge ging es drunter und drüber und die Freude über den Ausgleich wehrte nicht lange. Federico Fernandez fälschte nur eine Minute später eine Flanke von Willian dermaßen unglücklich ab, dass der Ball über den verdutzen Lukasz Fabianski hinweg ins Netz fiel.

Nach der Halbzeit ging es munter weiter, zehn Minuten nach Wiederanpfiff lief Bafetimbi Gomis allein auf den Kasten von Courtois zu und der herausstürmende Keeper legte den Franzosen an der Strafraumgrenze. Oliver zeigte auf den Punkt und schickte den Keeper zum Duschen. Der gefoulte Gomis ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher.

Swansea nutzte die personelle Überlegenheit und erspielte sich einige gute Gelegenheiten. Chelseas etatemäßige Nummer 2, Asmir Begovic, hinterließ bei seinem Debüt für die Blues allerdings einen guten Eindruck. Chelsea konzentrierte sich am Ende darauf, das Unentschieden zu verteidigen und so blieb es bei der letztlich gerechten Punkteteilung.

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