Wenger nach Gunners-Debakel geschockt

SID
Wayne Rooney, Jens Lehmann
© Getty

München - Mit einer grandiosen Leistung hat Manchester United im FA-Cup-Achtelfinale den FC Arsenal auseinander genommen.

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ManU steht nach dem hochverdienten 4:0-Erfolg gegen den FC Arsenal im Viertelfinale des traditionsreichen Pokalwettbewerbs. Wayne Rooney (16.), Darren Fletcher (20., 74.) und Nani (38.) schossen die Gunners ab.

Eine Überraschung hatte es bereits vor dem Anpfiff gegeben. Beide Trainer verzichteten auf ihre Top-Stars, die die Torjägerliste in der Premier League mit je 19 Treffern anführen.

Lehmann bester Gunner 

ManUs Sir Alex Ferguson gönnte Cristiano Ronaldo eine Pause. der Portugiese war nicht einmal im Kader. Sein Gegenüber Arsene Wenger setzte Emmanuel Adebayor zunächst auf die Bank.

Standesgemäß stand Jens Lehmann bei den Gunners zwischen den Pfosten. Und der Deutsche verhinderte sogar Schlimmeres. Der 38-Jährige stoppte im Eins-gegen-Eins Rooney (63.) sowie Louis Saha (90.), als ihn seine Abwehr wie so oft im Stich gelassen hatte.

Während bei den Gunners nichts ging, spielten sich die Red Devils in einen Rausch. Nach einer Ecke von Nani konnte Nicklas Bendtner erst klären. Doch Anderson brachte die Kugel wieder in Richtung Tor. Justin Hoyte sprang unter dem hindurch Ball und Rooney köpfte aus fünf Metern in die Maschen (16.) (im Bild).

ManU dominierte 

Auch danach machten die Hausherren weiter Druck. Nani flankte von links. Zwar war Willam Gallas nah dran an Gegenspieler Fletcher, der war aber einen Tick vor dem Franzosen am Ball und köpfte zum 2:0 (20.) ein.

Vor der Pause erhöhte Nani nach einem tollen Pass von Michael Carrick sogar noch auf 3:0 (38.). Lehmann hatte bei keinem der Gegentreffer eine Abwehrchance.

"Wir hatten einen Aussetzer. Manchester war uns in allen Belangen überlegen", sagte ein sichtlich geschockter Wenger, dessen Team schon die zweite hohe Pokal-Schlappe dieser Saison erlitt. Im Januar war Arsenal im Halbfinale des Liga-Cups mit 1:5 an Tottenham Hotspur gescheitert. "Wir lassen selten Tore zu, aber wenn wir es tun, dann richtig", flüchtete sich Wenger nach der "vernichtenden Niederlage" ("Sunday Times") in Ironie. Der Arsenal-Trainer bestritt jedoch, dass seine Mannschaft den Wettbewerb nicht ernst genug genommen habe. 

Rot gegen Eboue

Nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil für Arsenal weiter seinen Lauf. Emmanuel Eboue ging in Kug-Fu-Manier ins Kopfballduell mit Patrice Evra und traf den Franzosen im Magen.

Schiedsrichter Alan Wiley blieb keine andere Wahl, als die Rote Karte (49.) zu zeigen. In Überzahl kontrollierten die Hausherren weiter die Partie, auch wenn sie einige Gänge rausnahmen. Den Schlusspunkt zum 4:0 (74.) setzte Fletcher per Kopf mit seinem zweiten Treffer des Tages.

Chelsea ohne Ballack 

Im Gegensatz zu ManU hatte der FC Chelsea mehr Mühe. Doch auch ohne Michael Ballack setzten sich die Blues durch. Der Tabellen-Dritte der Premier League gewann den drittklassigen FC Huddersfield mit 3:1. 

Frank Lampard (18./60.) und Salomon Kalou (70.) erzielten die Tore für die mit mehreren Reservisten angetretenen Londoner. Michael Collins gelang kurz vor der Halbzeit der Ausgleich für Huddersfield.

Blamage für Liverpool

Dagegen blamierte sich der FC Liverpool bis auf die Knochen: Für die Reds war in der fünften Runde schon Endstation. Der Rekordmeister unterlag dem Zweitligisten FC Barnsley überraschend mit 1:2.

Zwar brachte der Niederländer Dirk Kuyt (32.) den Favoriten erwartungsgemäß in Führung, doch dann drehten Stephen Foster (57.) und Brian Howard (90.) mit ihren Toren das Spiel und machten die Sensation perfekt.

"Ein seltsames Spiel, sehr frustrierend", sagte Reds-Trainer Rafael Benitez und forderte: "Wir dürfen die Köpfe nicht hängen lassen und müssen uns über Inter Mailand Gedanken machen." 

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