Offiziell: Türkei trennt sich von Nationaltrainer Stefan Kuntz

SID
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Nach knapp zwei Jahren ist Stefan Kuntz als Nationaltrainer der Türkei entlassen worden.

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Am Sonntag verwies der türkische Fußballverband die angebliche Trennung von Nationaltrainer Stefan Kuntz noch barsch ins Reich der Fabeln, am Mittwoch entließ die TFF den 60-Jährigen in knappen fünf Zeilen und schloss mit einer Floskel wie aus einem Arbeitszeugnis: "Wir wünschen ihm viel Erfolg für seinen weiteren Lebensweg."

Das Kapitel Stefan Kuntz in der Türkei ist offiziell beendet, zu diesem Ergebnis kam die Spitze der TFF nach eigener Mitteilung bei einem "Bewertungstreffen" mit Kuntz - obwohl dieser mit 1,95 den zweitbesten Punkteschnitt der Verbandsgeschichte vorweisen kann.

Wie die Zeitung Hürriyet berichtete, verabschiedete sich der gebürtige Saarländer, der zunächst nicht zu erreichen war, am Verbandssitz in Istanbul und machte sich anschließend direkt auf den Weg nach Deutschland.

Sein Nachfolger soll bereits feststehen: Der frühere italienische Nationalstürmer Vincenzo Montella, bis Juni Trainer bei Adana Demirspor, soll die Türkei zur EM-Endrunde 2024 in Deutschland führen.

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Goldene Brücke für Stefan Kuntz abgerissen

Für Kuntz wiederum dürfte in der Heimat eine goldene Brücke mittlerweile abgerissen sein. Als DFB-Trainer hatte er die U21 zweimal zum EM-Titel geführt und galt nicht zuletzt deswegen bis zuletzt als möglicher Nachfolger des entlassenen Bundestrainers Hansi Flick. Seine Vorzüge liegen auf der Hand: Kuntz kennt den Verband, er ist spielernah und vergleichsweise günstig.

Die erste Wahl des DFB ist zumindest bis zum Heim-Turnier in knapp neun Monaten allerdings aber Julian Nagelsmann, auch wenn der Deal mit dem früheren Bayern-Trainer noch nicht offiziell ist.

Am Dienstag vergangener Woche hatte Kuntz mit der Türkei 2:4 gegen Deutschland-Schreck Japan verloren - immerhin mit einem eigenen Tor mehr als drei Tage zuvor Hansi Flick, dem die Pleite gegen die Asiaten ebenfalls zum Verhängnis geworden war.

Die Kritik an Kuntz war aber schon zuvor laut gewesen. Er hatte das WM-Ticket für Katar im vergangenen Jahr in den Play-offs verpasst, in der Qualifikation für die EM in seiner Heimat lag er allerdings als Zweiter der Gruppe D hinter dem WM-Dritten Kroatien auf Kurs.

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