Dank Havertz-Tor: Rückkehrer Tuchel gewinnt Klub-WM mit Chelsea

SID
Kai Havertz' Jubel nach seinem Elfmetertor zum 2:1 für Chelsea in der Verlängerung.
© getty

Weltmeister dank Goldfuß Kai Havertz: Thomas Tuchel hat sich bei seiner Rückkehr auf die Bank des FC Chelsea zum Klub-Weltmeister gekrönt. Der Champions-League-Sieger besiegte am Samstag den brasilianischen Copa-Libertadores-Gewinner SE Palmeiras im Finale der Klub-WM in Abu Dhabi mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung.

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"Es ist Wahnsinn. Nach Champions-League-Sieger sind wir jetzt Weltmeister. Das klingt noch besser", sagte Havertz, der in der 117. Minute den entscheidenden Handelfmeter verwandelte, bei Channel 4. Auch Tuchel war überglücklich: "Wir haben nicht aufgegeben. Wir hatten die Führung und haben sie dann verloren, aber nie aufgegeben. Es war verdient, aber auch Glück, wenn man spät ein Tor erzielt."

Für Tuchel, der nach einer Corona-Infektion erst am Freitag angereist war, ist es der dritte Titelgewinn nach gut einem Jahr im Amt. Star-Stürmer Romelu Lukaku (55.) und Havertz (117., Handelfmeter) trafen im Endspiel für die Blues, die im Halbfinale gegen den saudi-arabischen Topklub Al-Hilal (1:0) am Mittwoch ohne Tuchel hatten auskommen müssen.

Raphael Veiga (64.) glich zwischenzeitlich per Handelfmeter für die Brasilianer aus. Palmeiras' Luan (120.+6) sah in der hektischen Nachspielzeit die Rote Karte nach einer Notbremse.

Kai Havertz' Jubel nach seinem Elfmetertor zum 2:1 für Chelsea in der Verlängerung.
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Kai Havertz' Jubel nach seinem Elfmetertor zum 2:1 für Chelsea in der Verlängerung.

Chelsea gelingt Wiedergutmachung für 2012

Tuchel hatte nach seinem Dienstantritt im Januar 2021 neben der Königsklasse auch den europäischen Supercup gewonnen. Und Havertz bereits im Vorjahr das entscheidende 1:0 im Champions-League-Finale gegen Manchester City geschossen.

Die Londoner feierten indes ihren ersten Sieg bei der Klub-WM. 2012 hatten sie im Finale gegen Corinthians aus Sao Paulo 0:1 verloren. Wichtig ist der Triumph zudem für die Moral, da Chelsea in der Premier League aktuell bereits einen beachtlichen Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City hat.

Thiago Silva hat die beste Chance

Gegen Palmeiras tat sich Chelsea mit den Nationalspielern Kai Havertz und Antonio Rüdiger in der Startelf zu Beginn schwer. Trotz großzügigen Ballbesitzes blieben die großen Chancen zunächst aus.

Palmeiras formierte fünf, manchmal sechs, Spieler auf der letzten Linie und ließ Lukaku kaum Luft. Offensiv lauerten die Brasilianer auf Konter. Dudu (24.) dribbelte sich durch die Reihen der Blues und schlenzte den Ball nur knapp daneben.

Richtig auszeichnen musste sich Chelsea-Keeper Edouard Mendy, der nach seinem Sieg mit Senegal beim Afrika Cup wieder im Tor stand, aber bis dato noch nicht. Sein Gegenüber dafür schon.

Kurz vor der Pause zog Chelseas Abwehrchef Thiago Silva (45.+1) aus rund 18 Metern ansatzlos ab, Palmeiras-Torwart Weverton lenkte den Ball gerade so um den Pfosten. Dem Spielverlauf entsprechend brauchte es eine Einzelaktion für Chelseas bislang beste Torchance.

Havertz bleibt vom Punkt ganz cool

Nach der Pause liefen die Offensivbemühungen des englischen Favoriten flüssiger, nach Flanke von Callum Hudson-Odoi köpfte der viel kritisierte Lukaku zur Führung ein. Plötzlich aber brachte Thiago Silva seine Landsleute wieder ins Spiel.

Nach einem Zweikampf im Strafraum sprang ihm der Ball an den Arm. Nach VAR-Entscheid verwandelte Veiga den fälligen Strafstoß kraftvoll rechts unten.

In der Verlängerung drückte Chelsea mehr als der Gegner, kam aber trotz der eingewechselten Timo Werner und Hakim Ziyech nicht recht am Abwehrbollwerk vorbei.

Im zweiten Durchgang der Zugabe spielte blockte Luan den Ball mit der Hand, ehe Havertz den Elfmeter im Tor unterbrachte. Zu allem Überfluss legte Luan Havertz in der Nachspielzeit noch mit einer Notbremse und sah Rot.