Er trainierte schon mit Messi und liebt Rabonas: Das neue Boca-Wunderkind Cristian Medina

Von SPOX
Cristian Medina ist das nächste große Talent aus der Schmiede der Boca Juniors.
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Cristian Medina ist das nächste große Talent aus der Schmiede der Boca Juniors. Der 19-Jährige hat ein überraschendes Vorbild - und eine Vorliebe.

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Eigentlich gibt es für argentinische Nachwuchsspieler bei der Frage nach ihrem Vorbild nur eine Antwort. Doch es gibt auch Spieler, die Lionel Messi zwar bewundern, ihm auf dem Platz aber nicht zwingend nacheifern - sei es aufgrund ihrer Position oder auch aus anderen Gründen. Vielleicht sind manche Argentinier auch Fans von Cristiano Ronaldo, man weiß es nicht.

Bei Cristian Medina fällt auf die Frage nach dem Vorbild eine Antwort, die erst auf den zweiten Blick Sinn ergibt. Denn der 19-Jährige blickte vor allem immer auf Leandro Paredes. "Ich habe ihm immer zugeschaut, als er noch bei Boca war", sagt Medina und ergänzt: "Ich habe seine Passgenauigkeit immer bewundert, die war richtig stark."

Längst hat es Paredes nach Europa verschlagen, inzwischen spielt er beim Starensemble von Paris Saint-Germain. Und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch Medina den Weg über den Atlantik wagt. Denn der Mittelfeldspieler gehört zu den größten Talenten seines Landes, eine große Zukunft ist ihm vorgezeichnet.

Schon als Zehnjähriger war Medina in die Nachwuchsakademie der Boca Juniors aus Buenos Aires gewechselt, in einem Auswahlverfahren stach er aus mehr als 2000 Kindern heraus. "Er hatte ein enorme individuelle Technik, tolle Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins, Geschwindigeit. Er hat sich an allen vorbeigedribbelt", erinnerte sich Diego Mazzilli im Gespräch mit SPOX und GOAL zurück.

Mazzilli gehörte damals zu den Boca-Scouts bei der Sichtung. "Sein Spiel war sehr elegant, aber auch stark. Er hat Tritten von anderen Jungs widerstanden, die ein völlig falsches Timing beim Zweikampf hatten", erklärt Mazzilli.

Markenzeichen Rabona - auch gegen River Plate

Medina wurde in die Boca-Akademie aufgenommen und ging seinen Weg. Auf internationaler Ebene gehörte er den U-Nationalmannschaften Argentiniens an und sammelte Erfolge. 2017 gewann er mit der U15 der Albiceleste die Südamerika-Meisterschaft, zwei Jahre später das Pendant in der U17. "Er ist sehr aufmerksam, er gibt mit seinen Bewegungen seinem Team den Moment der Ruhe", sagte der frühere argentinische U20-Nationaltrainer Fernando Batista. Medina sei ein Spieler, der "die freien und intelligenten Räume auf dem Feld" sucht.

Im Februar dieses Jahres feierte Medina dann sein Profidebüt für Boca, im März machte er bereits im Superclasico gegen River Plate von sich reden. Zwei weitere Monate später tauchte er als Assistgeber für Carlos Tevez im Spiel gegen den Erzrivalen auf. Ohnehin fühlt sich Medina gegen River Plate anscheinend besonders wohl. 2018 erzielte er in einem Jugendspiel gegen den Stadtrivalen ein Tor per Rabona-Trick. Diesen hat er auch im Profibereich hin und wieder versucht.

Ursprünglich war Medina auf dem rechten Flügel beheimatet, wurde dann aber immer stärker ins Zentrum gezogen. Dort ist er nun zuhause, wenngleich er sich auf keine konkrete Rolle oder Position festlegen will. "Ich fühle mich auf der Zehn, der Acht oder als Nummer sechs wohl. Für mich verschwimmt das", sagte Medina.

Cristian Medina: Erste Anfragen aus Europa gibt es schon

Im November wurde er für die WM-Qualifikation erstmals in die Nationalmannschaft berufen und durfte dort mit den großen Stars um Messi, Angel Di Maria und auch mit seinem Vorbild Paredes trainieren. Auf sein Debüt auf dem Feld für den amtierenden Copa-America-Sieger muss er noch warten, doch das ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.

Gleiches gilt auch für seinen Wechsel nach Europa. Die PSV EIndhoven und Zenit St. Petersburg, einer der Ex-Klubs von Paredes, sollen bereits Interesse bekundet haben. Die Russen haben Berichten zufolge auch bereits ein konkretes Angebot in Höhe von sechs Millionen Euro hinterlegt. Boca jedoch will mehr als das Doppelte. An der Ablösesumme dürfte seine weitere Karriere aber sicher nicht scheitern.