"Ich wäre gerne irgendwann Schalke-Trainer"

Raul schoss in 66 Bundesligaspielen für Schalke 28 Tore
© getty

Nach 18 Jahren bei Real Madrid spielte Raul Gonzalez Blanco von 2010 bis 2012 für den FC Schalke 04, derzeit arbeitet er als Botschafter für Enterprise Rent-A-Car. Im Interview spricht der 39-jährige Spanier über Felix Magaths Härte und dessen Einflüsse auf seine Wechsel-Entscheidung, den Weg seines ehemaligen Mitspielers Julian Draxler und seinen Traum, eines Tages Schalke zu trainieren.

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SPOX: Senor Raul, Ihr Ex-Klub FC Schalke 04 trifft im Achtelfinale der Europa League auf Borussia Mönchengladbach (21.05 im LIVETICKER). Wer gewinnt in diesem Jahr am Ende den Titel?

Raul: Das ist sehr schwer zu sagen, weil das Teilnehmerfeld in dieser Saison extrem stark ist. Ich glaube, dass Manchester United der große Favorit ist, aber auch die Roma darf man nicht außer Acht lassen. Persönlich hoffe ich, dass entweder Celta Vigo oder Schalke den Titel gewinnt.

SPOX: Sie spielten von 2010 bis 2012 für Schalke. Verfolgen Sie das Geschehen bei Ihrem Ex-Klub noch?

Raul: Ja, ich versuche die Partien im Fernsehen zu sehen. Es gibt auch noch einige Spieler und Angestellte im Management, die ich von meiner Zeit in Gelsenkirchen kenne und mit denen ich hin und wieder Kontakt habe.

SPOX: Wie schwierig war es 2010 für Sie, Ihren Verein Real Madrid zu verlassen um zu Schalke zu wechseln?

Raul: Es war eine unglaublich schwierige Entscheidung, weil ich zuvor 18 Jahre lang bei Real gespielt habe. Vor dem Wechsel habe ich meinen ehemaligen Real-Kollegen Christoph Metzelder über Deutschland und Schalke befragt. Ich habe jedenfalls eine Veränderung gebraucht und außerdem wollte ich neue Erfahrungen sammeln. Rückblickend war der Wechsel die richtige Entscheidung. Bei Schalke war alles perfekt und ich habe die zwei Jahre mit den Fans und meinen Mitspielern, speziell mit Jefferson Farfan und Jose Manuel Jurado, sehr genossen.

SPOX: Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation bei Schalke?

Raul: Es ist ein schwieriges Jahr für den Klub. Schalke ist in der Bundesliga aktuell nur 13., was deutlich unter der Position ist, wo der Verein eigentlich stehen sollte. Alle Spiele in der Bundesliga sind aber sehr eng, weil viele Mannschaften auf einem ähnlichen Niveau agieren. Schalke hat in dieser Saison damit zu kämpfen, dass einige wichtige Spieler verletzt waren und andere außer Form sind. Ich bin mir aber sicher, dass sich das Team in den kommenden Monaten enorm steigern, in der Tabelle nach oben klettern wird und auch Chancen hat, die Europa League zu gewinnen.

SPOX: Welcher Moment blieb Ihnen aus Ihrer Zeit bei Schalke in besonderer Erinnerung?

Raul: Als Team war es der Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 2011, für mich persönlich wahrscheinlich das Rückspiel im Champions-League Viertelfinale gegen Inter Mailand. Nach dem 5:2-Auswärtssieg im Hinspiel habe ich das wichtige 1:0 im Heimspiel geschossen. Das war ein großer Schritt zum Weiterkommen. Nach dem Schlusspfiff sind wir zu den Fans hinter dem Tor gegangen und haben mit ihnen gefeiert. Das war einfach unbeschreiblich. Die Fans sind das Beeindruckendste an Schalke, weil sie unfassbar enthusiastisch sind.

SPOX: Sie haben bei Schalke mit Julian Draxler zusammengespielt. Wie beurteilen Sie seinen Werdegang der vergangenen Jahre?

Raul: Ich hatte bei Schalke ein sehr gutes Verhältnis zu Julian und habe viel mit ihm gesprochen. Für ihn persönlich und seine Karriere war der Wechsel zu einem großen Klub, der die Champions League gewinnen kann, ein wichtiger Schritt. Julian ist das größte Talent Deutschlands und spielt bei Paris Saint-Germain derzeit sehr gut.

SPOX: Im ersten Jahr bei Schalke spielten Sie unter Trainer Felix Magath, der den Ruf hat, einer der härtesten Trainer überhaupt zu sein. Ist es wirklich so schlimm?

Raul: Ja, er war sehr, sehr hart. (lacht) Am Ende zählen aber die Resultate und er hatte mit seinen Methoden großen Erfolg. Magath war ein wichtiger Trainer für mich und ist auch derjenige, der verantwortlich dafür ist, dass ich überhaupt zu Schalke gekommen bin. Zwei Monate bevor ich meinen Vertrag unterschrieben habe, hatte ich ein gutes Gespräch mit ihm. Er hat mich von einem Wechsel überzeugt. Ich war traurig, als er den Klub dann verlassen musste.

SPOX: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Raul: Um meine Trainer-Karriere starten zu können, brauche ich noch die nötige Lizenz. Ich habe das Leben in Deutschland jedenfalls sehr genossen und fände es schon, eines Tages zurückzukommen. Ich wäre gerne irgendwann Schalke-Trainer. Der Klub hat einen Platz in meinem Herzen.

Raul Gonzalez Blanco im Steckbrief

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