Platini hätte Videobeweis unterstützt

SID
Michel Platini sieht den Videobeweis kritisch, hätte aber für ihn gestimmt
© getty

Michel Platini gilt zwar als Fußball-Romantiker und Gegner der technischen Hilfen, aber die Testphase für den Videobeweis hätte der 60 Jahre alte einstige französische Weltstar auch abgesegnet.

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"Wäre ich FIFA-Präsident geworden, hätte ich trotz meiner gegenteiligen Meinung auch für den Test des Video-Beweises gestimmt", sagte Platoche im Interview mit der L'Equipe.

Platini weiter: "Aber Sepp Blatter (Ex-FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, d.Red.) hat mich ja seit vier Jahren aus diesem Gremium herausgehalten. Ich glaube nach wie vor, dass der Video-Beweis eine schlechte Sache ist und nur Interessen der Wirtschaft dahinterstecken, die seit Jahren ein starkes Lobbying betreiben."

"In Zukunft redet man weniger über die Schiedsrichter, weil sie weniger Verantwortung haben. Dafür über Fernsehbilder. Dann können wir ja auch das Honorar der Referees kürzen und in die Entwicklung der neuen Technologien stecken.", so der gesperrte UEFA-Präsident.

Platini sieht Änderungen skeptisch

Am Samstag hatten die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) die Testphase für den Videobeweis bei der Sitzung in Cardiff abgesegnet. Platini hatte in UEFA-Wettbewerben die Torrichter als fünften und sechsten Schiedsrichter statt der Torlinientechnik eingeführt.

Auch weitere mögliche Änderungen sieht Platini mit Skepsis. Vierter Auswechselspieler in einer Verlängerung wegen Ermüdung? "Dann müssten doch eigentlich die verbliebenen acht Spieler ausgewechselt werden dürfen. Das ist doch nur ein Spielzeug der Mediziner", betonte der Europameister von 1984. Lediglich die Relativierung der Dreifachbestrafung findet Gnade vor den Augen desjenigen, der immer mehr Ex-Spieler als Funktionär oder Politiker war.

Und er fügt zu seiner persönlichen Situation - er geht vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen seine sechsjährige Sperre vor - hinzu: "Wenn es vor dem CAS Klub gegen Klub wäre, hätte ich eine Chance. Aber eine Einzelperson gegen die FIFA? Ich zweifle, meine Anwälte nicht."