Ivorer souverän, Sambia überraschend im Finale

SID
Ghanas Asamoah Gyan (l.) verschoss in der siebten Minute einen Elfmeter
© Getty

Endlich hat die Goldene Generation der Elfenbeinküste die ganz große Chance, einen Titel zu gewinnen: Didier Drogba und Co. bezwangen im Halbfinale des 28. Afrika-Cups dank eines Treffers von Arsenal-Stürmer Gervinho (45.) Mali mit 1:0 (1:0) und treffen im Finale am Sonntag auf Außenseiter Sambia. Der hatte sich zuvor sensationell mit 1:0 (0:0) gegen den haushohen Favoriten Ghana durchgesetzt. Torschütze war der eingewechselte Emmanuel Mayuka in der 78. Minute.

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Die Elfenbeinküste zog verdient ins Endspiel ein. Nachdem Chelsea-Stürmer Drogba (6.) und Manchester Citys Yaya Toure (16.) jeweils nur Aluminium getroffen hatten, schoss Gervinho den Afrikameister von 1992 nach einem tollen Solo kurz vor der Pause ins Finale. "Das ist der Lohn unserer harten Arbeit der letzten Wochen", sagte der Torschütze.

In einem phasenweise knallharten und verbissen geführten Spiel war dies bereits die Vorentscheidung. Denn wie schon in den vier Spielen zuvor ließen die erneut sehr abgeklärten Ivorer nichts mehr zu und blieben weiter ohne Turnier-Gegentreffer.

"Wir warten schon so lange auf einen großen Titel. Diesmal sind wir einfach dran", sagte Gervinho nach dem Schlusspfiff, den die Ivorer als Startsignal zu einer Party auf dem Rasen nutzten.

"Wir können uns nur bei unserem ganzen Volk entschuldigen"

Im Endspiel trifft die Elfenbeinküste allerdings nicht wie erwartet auf den zweiten großen Turnierfavoriten Ghana, sondern auf Außenseiter Sambia. "Wir können uns nur bei unserem ganzen Volk für das entschuldigen, was heute passiert ist", sagte Ghanas Kapitän John Mensah nach der sensationellen 0:1-Pleite gegen Außenseiter Sambia. Die "Black Stars" waren zwar über den Großteil der Partie überlegen, versäumten es aber, ihre zahlreichen Chancen zu nutzen.

Unglücksrabe Nummer eins war erneut Asamoah Gyan. Der Stürmer verschoss früh einen Strafstoß (9.). Schon bei der WM 2010 in Südafrika war Gyan ein ähnliches Malheur passiert, als er im Viertelfinale gegen Uruguay in letzter Minute einen Elfmeter nicht verwandeln konnte.

"Wir kommen wieder", versprach Mensah. "2013 beim nächsten Afrika-Cup in Südafrika werden wir wieder bereit sein. Und wir werden noch stärker sein", kündigte der Kapitän trotzig an.

"Wir wussten, dass es unser Turnier werden würde"

Völlig aus dem Häuschen waren hingegen die Sambier, die nach 1974 und 1994 zum dritten Mal ins Finale des Afrika-Cups einzogen. Ein besonderes Finale, denn es findet in Libreville statt. Dort, wo Sambias größte Fußball-Tragödie passierte: 1993 war bei einem Flugzeugunglück vor Gabuns Hauptstadt fast das gesamte Nationalteam zu Tode gekommen.

"Schon vor dem Turnier hatten wir das Endspiel als Ziel", sagte Mittelfeldspieler Isaac Chansa. "Als wir sahen, dass das Finale in Libreville stattfindet, wussten wir, dass dies unser Turnier werden würde." Und Kapitän Chris Katongo fügte hinzu: "Jetzt sollten wir auch den Cup holen. Das ist fast eine Verpflichtung."

Das Finale findet am Sonntag (20 Uhr) in Libreville statt, am Samstag (20 Uhr) treffen Mali und Ghana in Äquatorialguineas Hauptstadt Malabo im Spiel um den dritten Platz aufeinander.

Der Kader Sambias in der Übersicht

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