Nächster Pokal für Barcelonas Titel-Sammler

Von Florian Bogner
Lionel Messi erzielte für den FC Barcelona sein erstes Tor beim europäischen Supercup
© Getty

Champions-League-Sieger FC Barcelona hat zum vierten Mal den Europäischen Supercup gewonnen. Die Spanier setzten sich am Freitagabend in Monaco mit 2:0 (1:0) gegen den Europa-League-Gewinner FC Porto durch. Lionel Messi (39.) und der eingewechselte Cesc Fabregas (87.) erzielten die Tore.

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Für Barcelona war es bereits der vierte Erfolg im Europäischen Supercup und der zwölfte Titel in drei Jahren unter Trainer Pep Guardiola.

Torschütze Messi war erst am Donnerstag zu Europas Fußballer des Jahres gewählt worden. Mit seinem Tor im Supercup hat er nun in allen wichtigen Wettbewerben, von der Champions League über den Weltpokal und die Copa America bis hin zum Weltpokal, getroffen.

Für Fabregas war es der erste Pflichtspieltreffer für seinen alten neuen Verein. Porto hielt nur eine Halbzeit lang gut mit. Am Ende schwächten sich die Portugiesen selbst: Rolando (86., Gelb-Rot) und Fredy Guarin (90., Rot) flogen in der Schlussphase vom Platz.

FC Barcelona - FC Porto 2:0 (1:0)

Tor: 1:0 Messi (39.), 2:0 Fabregas (87.)

Gelb-Rote Karte: Rolando (86., wiederholtes Foulspiel)

Rote Karte: Guarin (90., grobes Foulspiel)

Barcelona: Valdes - Dani Alves, Mascherano, Abidal, Adriano (63. Busquets) - Xavi, Keita, Iniesta - Pedro (80. Fabregas), Messi, Villa (61. Sanchez)
Bank: Olazabal, Alcantara, Fontas, Jonathan

Porto: Helton - Sapunaru, Rolando, Otamendi, Fucile - Moutinho, Souza (77. Fernando), Guarin - Cristian Rodriguez (68. Varela), Kleber (77. Belluschi), Hulk
Bank: Bracali, Maicon, Djalma, Defour

Vor dem Anpfiff: Barcas Neuzugänge Alexis Sanchez und Cesc Fabregas sitzen nur neben Sergio Busquets auf der Bank, die etatmäßige Innenverteidigung Carles Puyol/Gerard Pique ist angeschlagen nicht im Kader. Bei Porto gibt Kleber den Ersatz für den abgewanderten Falcao.

Europa-League-Sieger Porto begann giftig und bereitete Barcelona mit aggressivem Pressing Probleme im Spielaufbau.

Cristian Rodriguez und Hulk schoben oft auf die Innenverteidiger, die hochstehenden Außenverteidiger wurden konsequent gedoppelt. Xavi und Andres Iniesta mussten sich tief die Bälle holen, was Barcelonas Spiel etwas verschleppte.

Die erste Chance hatte Portos Hulk, der übers Tor verzog (6.). Kurz darauf entschärfte Barca-Keeper Victor Valdes einen Schuss von Joao Moutinho (7.). Der Champions-League-Sieger kam nur zögerlich ins Spiel, hatte aber gleich eine dicke Chance: Pedro tauchte nach einem Abwehrfehler der Portugiesen mutterseelenallein vor Helton auf, lupfte den Ball aber überhastet übers Tor (10.).

Gänzlich unbeeindruckt suchte Hulk im Gegenzug das Dribbling, zog von rechts an zwei Mann vorbei und schoss aus spitzem Winkel nur knapp links am Tor vorbei (12.). Barca sortierte sich darauf hin, wurde passgenauer und stellte sich besser auf das Forechecking ein. Erst nach einer halben Stunde nahm das Tempo wieder zu.

Messi nutzt Guarin-Blackout

Xavi probierte es aus 20 Metern (37.), Helton parierte zur Ecke. Dann ein folgenschwerer Blackout von Fredy Guarin: In Bedrängnis spielte der Kolumbianer in der eigenen Hälfte einen Ball zurück an den Sechzehner. Dort stand allerdings nur Lionel Messi, der Helton umkurvte und locker einschob (39.). Mit der 1:0-Führung ging Barca in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel war es wieder der EL-Sieger, der für das erste Ausrufezeichen sorgte. Guarin, bemüht seinen Fehler wieder gut zu machen, zog aus 25 Metern ab - Valdes lenkte den Ball gerade noch so um den rechten Pfosten (54.).

Helton mit Rettungstaten

Auf der anderen Seite setzte Iniesta seinen Nationalmannschaftskollegen David Villa auf rechts ein, der scheiterte von halblinks an Helton (56.). Einen guten Messi-Pass auf den freigelaufenen Pedro machte Helton ebenfalls durch gutes Stellungsspiel zunichte (60.).

In der 67. Minute hatte Porto Glück, dass Schiedsrichter Björn Kuipers (Niederlande) Messi zu Unrecht wegen einer angeblichen Abseitsposition zurückpfiff - Fucile hatte das Abseits aufgehoben. Porto hätte in der Folge beinahe ein Missverständnis zwischen Javier Mascherano und Valdes genutzt, Eric Abidal bügelte aber im letzten Moment aus (73.).

Kuipers verweigert Porto Elfmeter

Elf Minuten vor Schluss holte Abidal Guarin im eigenen Strafraum klar von den Beinen, die Pfeife von Kuipers blieb aber unverständlicher Weise still. Auf der anderen Seite sah Rolando nach einem Foul an Messi noch die Gelb-Rote Karte (86.). Der eingewechselte Fabregas machte dann nach einem sehenswerten Zuspiel von Messi den Sack zu (87.)

Guarin "krönte" sein zerfahrenes Spiel mit einer Roten Karte in der Schlussminute nach grobem Foul an Mascherano. Iniesta hätte das Ergebnis in der Nachspielzeit nach Vorlage von Dani Alves sogar noch auf 3:0 schrauben können (90.+2), Helton verhinderte jedoch Schlimmeres.

Star des Spiels: Lionel Messi. Der Argentinier war noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, nahm sich Auszeiten und streute auch mal einen Fehlpass ein. In den entscheidenden Momenten war der aktuell beste Fußballer auf diesem Planeten allerdings erneut zur Stelle und machte so den Unterschied.

FC Barcelona - FC Porto: Daten und Fakten zum Spiel

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