Pfannenstiel: "Krokodil bekam ich kaum runter"

SID
Lutz Pfannenstiel mit Ehefrau Amalia - beim Streicheln eines Geparden. Was sonst?
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Lutz Pfannenstiel und das Lösen von Aktenzeichen XY

von Lutz Pfannenstiel

Bisher habe ich viermal für weltweite Schlagzeilen gesorgt. In zwei Fällen hätte ich darauf verzichten können: als Unschuldiger im Knast in Singapur zu sitzen und die Nahtod-Erfahrung in England. Dann gab es noch die Meldung, dass ich als erster Profi überhaupt auf allen Kontinenten unter Vertrag stand. Und: die Story mit Bryan Clark.

In meinem zweiten Neuseeland-Jahr 2002 kamen ich und mein Mitspieler und Mitbewohner Craig Smith nach dem Training zurück in unser Haus in Dunedin - und sahen, dass bei uns eingebrochen wurde. Alles war weg, was uns wichtig war. Neben Bargeld auch die PlayStation, die für Craig sein halbes Leben bedeutete, und etliche meiner Torwarttrikots, die mir alleine aus Erinnerungsgründen sehr wichtig waren.

Entsprechend sauer war ich, und als mich ein Freund später anrief und sagte, dass in der Fußgängerzone ein Typ rumläuft, der ein Torwarttrikot mit der Aufschrift "Pfannenstiel" anhat, bin ich sofort hingefahren und habe ihn mir vorgeknöpft.

Der Typ hieß Bryan Clark. Einer der härteten Kriminellen aus dem Drogenmilieu, der von der Polizei monatelang gesucht, aber nicht erwischt wurde. Dabei war er nicht der Cleverste, nicht umsonst bekam er von den Zeitungen später den Titel "dümmster Einbrecher der Welt".

Ich habe ihn auf jeden Fall in der Fußgängerzone solange in Gefängnismanier rumgeschubst und beschimpft, bis die Streifenbeamten kamen und ihn festnahmen. Sie mussten mich von ihm fernhalten, so geladen war ich.

Am Tag darauf hatte ich mich wieder beruhigt und habe mir dann den Spaß gemacht, den Zeitungen zu erklären, was für Blindgänger die Polizisten doch seien. Sie suchen ihn seit einer Ewigkeit, ich hingegen brauchte nur wenige Tage, um ihn inklusive Diebesgut dingfest zu machen.

Aber die Polizisten nahmen mir die Sprüche nicht übel. Im Gegenteil: Das Verhältnis wurde richtig herzlich. Unter anderem sammelte mich ein Streifenwagen nach einer Autopanne auf und wir planten gemeinsam einen Streich, um einen aus Deutschland ausgewanderten Polizisten in der Wache hochzunehmen.

Ich setzte mich an das Funkgerät des Polizeiautos und sagte: "Hier ist die deutsche Botschaft. Wir verfolgen Sie seit einiger Zeit und haben alles aufgenommen, was Sie verbrochen haben. Sie hatten Sex mit Schafen und werden deshalb vom Dienst suspendiert!"

Der deutsche Landsmann bekam eine Heiden Angst, aber nach einigen Minuten mussten wir den Streich abbrechen, weil der Polizeikollege und ich nicht mehr konnten vor Lachen.

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