DFB-Frauen ziehen ihr Ding durch

SID
Anja Mittag erzielte beim Algarve Cup einen Doppelpack gegen China
© Getty

Chance auf den Turniersieg hin, Duell gegen den Erzrivalen her - die DFB-Damen wollen auch im Finale des Algarve Cups am Mittwoch in Faro gegen die USA weiter experimentieren.

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"Ein Endspiel will man immer gewinnen. Aber wir ziehen unser Ding bis zum Schluss durch", sagte Trainerin Silvia Neid, deren personeller Spielraum durch den Ausfall von drei Spielerinnen allerdings eingeschränkt ist, vor dem Showdown der Rekord-Weltmeister.

Obwohl Neid ohne Annike Krahn (Heimreise wegen Uni-Prüfungen), Saskia Bartusiak (Nasenbeinbruch) und Kim Kulig (Reizung des Mittelfußknochköpfchens) auskommen muss, sieht die Trainerin keinen Grund, von ihrer Marschroute zu Beginn der Vorbereitung auf die WM 2011 in Deutschland abzuweichen.

Schließlich waren die Welt- und Europameisterinnen trotz der ständigen taktischen Wechselspiele sowie des Einsatzes aller 20 Spielerinnen in den Gruppenspielen gegen Dänemark (4:0), Finnland (7:0) und China (5:0) eine Klasse besser als die zur erweiterten Weltspitze gehörenden Gegner.

Mannschaft verwundert über Durchmarsch

"Wir haben alles ausprobiert, was man nur ausprobieren konnte. Und es hat alles gut geklappt", erklärte Neid: "Wir haben jetzt ein paar Ausfälle, aber wir kriegen das hin. Jede Spielerin weiß, was wir spielen wollen. Und die Spielerinnen setzen es um, wie wir es besprochen haben - egal wer wo aufgestellt wird."

Die starken Leistungen mit 16 Toren in drei Partien, in denen sich die Gegner nicht eine echte Torchance erarbeiten konnten, verblüffte sogar die Spielerinnen. "Ich bin schon überrascht, wie souverän wir ins Finale gekommen sind. Entweder waren wir so gut oder die anderen so schwach", meinte Abwehrspielerin Babett Peter, die wie schon beim EM-Triumph im vergangenen Jahr zu den Stützen der Mannschaft gehört.

Wie Peter hat auch Angreiferin Anja Mittag keine Begründung für den lockeren Durchmarsch ins Endspiel parat. "Ich kann mir das nicht so richtig erklären. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so souverän in ein Finale eingezogen sind", sagte die Torjägerin, die ihre zahlreichen verpassten Chancen im Spiel gegen Finnland mit dem Mannschafts-Psycholgen Arno Schimpf analysierte und gegen China prompt zweimal traf.

Negative Bilanz gegen die USA

Für die bisher fehlende Standortbestimmung knapp 16 Monate vor dem WM-Beginn werden die US-Girls sicher sorgen. Schließlich kassierten die Deutschen, bei denen die ernüchternde Bilanz von 17 Niederlagen, 4 Remis und nur 5 Siegen gegen die Amerikanerinnen zu Buche steht, schon im letzten Länderspiel des vergangenen Jahres eine 0:1-Niederlage gegen den Weltranglisten-Ersten.

Zudem hat die US-Auswahl das Turnier in Portugal bereits sechsmal gewonnen, die Deutschen feierten ihren bisher einzigen Erfolg vor vier Jahren.

"Die USA spielen immer Powerfußball. Da muss man dagegen halten. Wir werden sicher mehr gefordert als bisher. Aber das wollen wir ja auch. Nur so können wir unsere Schwächen erkennen und daran arbeiten", erklärte Neid vor der dritten Final-Teilnahme einer deutschen Mannschaft an der Algarve.

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