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GESPONSERT VON

VfB mit Last-Minute-K.o. bei Schneider-Debut

SID
Am Ende jubelt Rijeka. Die Kroaten holen ein 2:2 und verderben dem VfB das Schneider-Debüt
© getty

Thomas Schneiders Feuertaufe als Trainer des VfB Stuttgart ist mit dem bitteren Last-Minute-K.o. in der Fußball-Europa-League gründlich schiefgegangen. Der VfB kam im Play-off-Rückspiel gegen HNK Rijeka aus Kroatien nicht über ein enttäuschendes 2:2 (1:1) hinaus.

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Der entscheidende Gegentreffer von Goran Mujanovic fiel erst in der vierten Minute der Nachspielzeit. Nach der 1:2-Niederlage in der Vorwoche verpassten die Schwaben damit bei Schneiders Debüt den Einzug in die Gruppenphase, die am Freitag in Monte Carlo ausgelost wird.

"Das ist richtig enttäuschend. Wir haben zu leichte Fehler gemacht", sagte Schneider. "Die müssen wir schleunigst abstellen, sonst können wir keine Spiele gewinnen. Das sind die Fakten. Da müssen wir nichts schön reden. Die Jungs haben alles gezeigt, die Fans haben uns super unterstützt."

Schneider: "Das darf nicht passieren"

Rijekas Torjäger Leon Benko (30.) nutzte zunächst ein Missverständnis von VfB-Torhüter Sven Ulreich und Verteidiger Benedikt Röcker zur Führung und sorgte für großes Zittern.

"Das darf nicht passieren", sagte Schneider in Richtung Röcker, nahm den 23-Jährigen aber auch in Schutz: "Ich will ihn jetzt nicht in die Pfanne hauen. Das ist ein junger Spieler, der seine Zukunft noch vor sich hat. Aus so etwas muss man gestärkt hervorgehen."

Alles andere als gestärkt geht allerdings der VfB aus der Partie hervor. "Wir müssen uns jetzt voll auf die Liga fokussieren, keine Frage", sagte Christian Gentner. Dort hat der Meister von 2007 nach drei Spieltagen noch keinen Punkt auf dem Konto.

Gentner (34.) machte den Ausgleich, der für Zuversicht sorgte. Doch trotz des Eigentors von Luka Maric (75.) schied der VfB durch das späte 2:2 von Mujanovic (90.+4) noch aus.

Restchance auf die Gruppenphase

Stuttgart kann die Gruppenphase aber noch durch die Hintertür erreichen. Einer der Play-off-Verlierer wird in Monte Carlo am Freitag als Ersatz für den ausgeschlossenen türkischen Vize-Meister Fenerbahce Istanbul ausgelost.

Stuttgart präsentierte sich insgesamt verbessert gegenüber den letzten Wochen unter Labbadia. Die Schneider-Elf spielte selbstbewusster und versuchte die eigenen Angriffe mit hohem Tempo zu führen, obwohl sich immer noch viele Fehler einschlichen. Auch war dem VfB, der am Sonntag in der Bundesliga auf 1899 Hoffenheim trifft, enormes Engagement anzusehen.

Schneider, der immer wieder positiv von außen einwirkte, hatte seine Mannschaft wie erwartet offensiv ausgerichtet. Der VfB versuchte die Gäste sofort unter Druck zu setzen. Der Debütant hatte mit zwei Personalien überrascht. Der neue VfB-Coach schenkte dem Dänen William Kvist, unter Labbadia auf dem Abstellgleis, und dem jungen Röcker das Vertrauen und setzte zudem auf einen Systemwechsel. Das 4-2-3-1 seines Vorgängers gehörte der Vergangenheit an, der VfB agierte im 4-4-2 mit den sehr hoch positionierten Außenverteidigern Daniel Schwaab und Arthur Boka.

Traoré sorgt für offensive Belebung

Trotz des schwungvollen Beginns blieben Chancen zunächst noch aus gegen die sehr massierte Deckung der Kroaten. Glück hatten die Stuttgarter bei einem Konter von Rijeka, als Röcker eine flache Eingabe von Mehmed Alispahic (14.) abfälschte. Den ersten offensiven VfB-Akzent setzte dann Ibrahima Traoré (19.), beim 1:2 in Augsburg noch mit Rot vom Platz gestellt, mit einem Drehschuss. In der 25. Minute verfehlte Traoré mit einem Schlenzer das Ziel.

Dann verschätzten sich Ulreich und Röcker bei einem langen Pass. Benko bedankte sich und schob den Ball ins leere Tor. Gentner brachte den VfB mit einem Schuss ins lange Eck zurück und schon bis zur Pause hätten die Schwaben die Begegnung drehen können. Kurz nach Wiederbeginn hatte Torjäger Vedad Ibisevic (46.) seine bis dahin beste Chance, verfehlte jedoch knapp.

Schneider, der im legeren sportlichen Outfit an der Seitenlinie stand, wollte dann dem etwas stockenden VfB-Spiel mit der Hereinnahme des 17-jährigen Timo Werner (56.) frische Impulse verleihen. Doch zunächst hätte wieder Benko (65.) den VfB fast in Schockstarre versetzt. Traoré schoss kurz darauf nur um Zentimeter vorbei. In der 75. Minute fand seine scharfe Flanke aber den Fuß von HNK-Kapitän Maric, der ins eigene Tor traf.

Bei VfB überzeugte neben dem quirligen Traoré besonders der abgeklärt agierende Kvist. Rijeka hatte in Benko und Alispahic seine besten Akteure.

VfB Stuttgart - NK Rijeka: Daten und Fakten zum Spiel