EM

UEFA bestraft Serbien und Albanien

SID
Diese Flagge, befestigt an einer Drohne, war der Höhepunkt der gegenseitigen Provokationen
© getty

Das skandalöse EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien geht abseits des Spielfelds in die nächste Verlängerung. Nachdem die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Freitag beide Nationen für die abgebrochene Partie in Belgrad verantwortlich gemacht und streng bestraft hatte, kündigten die Verbände an, gegen das Urteil vorzugehen.

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"Der FSS hat beschlossen, sein Recht zu nutzen, gegen die Entscheidung der UEFA Einspruch einzulegen", hieß es in einer Mitteilung des serbischen Verbandes. Der niederländische Trainer Dick Advocaat fügte hinzu: "Die Entscheidung ist sehr merkwürdig. Nur eine Partei wurde bestraft und das ist Serbien. Ich habe das Gefühl, jemand möchte nicht, dass wir an der EM teilnehmen."

Mit einer Drohne war beim Spiel in Belgrad die Flagge Groß-Albaniens ins Stadion gebracht worden, dies hatte Krawalle ausgelöst. Die Partie war in der 41. Minute beim Stand von 0:0 abgebrochen worden.

Geldstrafen für beide Verbände

Nun wertete die UEFA das Spiel mit 3:0 für Serbien, zog die Punkte allerdings sofort wieder ab. Zudem muss der WM-Teilnehmer die EM-Qualifikationsspiele gegen Dänemark (14. November) und Armenien (4. September 2015) vor leeren Rängen austragen. Beide Verbände wurden außerdem zu Geldstrafen von 100.000 Euro verurteilt.

Auch in Albanien stieß das Urteil auf harsche Kritik. "Die Entscheidung der UEFA-Kommission sorgt nicht für Gerechtigkeit", sagte Albaniens Trainer Gianni De Biazi: "Die drei Punkte gehören Albanien. Sie haben uns weggenommen, was uns gehört." Ministerpräsident Edi Rama wütete gegen die "politische Entscheidung", die das aggressive Verhalten der serbischen Spieler mit der "körperlichen und mentalen Unmöglichkeit" der albanischen Spieler, das Match zu beenden, gleichsetzen würde.

Laut UEFA wurde gegen den serbischen Verband wegen des Einsatzes von Feuerwerks-Raketen durch Fans, Zuschauer-Ausschreitungen und Platzsturm, nicht ausreichenden Ordnungsdienstes sowie des Einsatzes eines Laser-Pointers ermittelt. Gegen den albanischen Verband FShF lief ein Verfahren wegen der Weigerung weiterzuspielen und des Zeigens der Flagge als "unerlaubtes Banner".

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