EM

Deutschland steht im Viertelfinale!

Von Für SPOX bei der Nationalmannschaft: Stefan Rommel / Daniel Börlein
Die deutsche Nationalmannschaft hat den Sprung ins Viertelfinale geschafft
© Getty

Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der EM den Einzug ins Viertelfinale geschafft. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw bezwang Dänemark im letzten Gruppenspiel mit 2:1 (1:1) und trifft nun auf Griechenland.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 32.990 Zuschauern in Lemberg brachte Lukas Podolski die deutsche Elf in seinem 100. Länderspiel in Führung (19.). Michael Krohn-Dehli gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für Dänemark (24.). Lars Bender sorgte schließlich mit seinem ersten Länderspiel-Tor für den dritten deutschen Sieg bei dieser EM.

Während Dänemark durch die Niederlage ausgeschieden ist, trifft Deutschland am Freitag um 20.45 Uhr auf Griechenland.

Was erreicht Deutschland bei der EM? Jetzt mittippen und absahnen!

Reaktionen:

Joachim Löw (Bundestrainer): "Alle Gegner ziehen sich extrem zurück. Bei Dänemark wussten wir das, das Ergebnis scheint ihnen völlig egal zu sein. Das Viertelfinale wird ein ganz anderes Spiel, auch wenn die Griechen von der Spielweise ähnlich sein werden. Die Griechen sind ein gefährlicher Gegner. Wir müssen in der Offensive einen Tick besser sein. Wir haben drei schwere Spiele absolviert. Nun können wir uns etwas gezielter vorbereiten, müssen nicht mehr reisen. Wir müssen nun den nächsten Gegner in die Knie zwingen."

Morten Olsen (Trainer Dänemark): "Wir müssen enttäuscht sein, aber ich bin nicht über die Mannschaft enttäuscht. Es war eine fantastische Leistung. Wir haben gegen die Weltelite gespielt, leider sind wir für unsere Fahrlässigkeit bestraft worden. Wir spielten gegen eine große Mannschaft. Natürlich waren sie besser als wir. Um sie zu schlagen, hätten wir Glück gebraucht."

Bastian Schweinsteiger (Deutschland): "Wir freuen uns, dass wir neun Punkte geholt haben. Ich bin jetzt aber sehr müde, weil ich sehr viel laufen musste. Das Ergebnis stimmt, aber beim Stande von 1:1 hatten auch die Dänen einige Torchancen. Gott sei Dank, hat Lars Bender dann das Tor gemacht."

Lars Bender (Deutschland): "Ich bin froh, dass ich meinen Einsatz bekommen habe. Dass ich das mit einem Tor gekrönt habe, war das größte Geschenk. Ich werde noch lange an diesen Tag zurückdenken."

Sami Khedira (Deutschland): "Wir sind glücklich und zufrieden, dass wir gewonnen haben und als Erster ins Viertelfinale eingezogen sind. Es ist immer einfacher, wenn der Gegner mitspielt. Die Dänen haben das nicht gemacht, obwohl sie gewinnen mussten. Griechenland wird es im Viertelfinale genauso machen, also sollten wir uns daran gewöhnen und nicht meckern. Die Lust auf den Titel war schon vor dem Turnier sehr groß, jetzt haben wir die erste Hürde übersprungen und müssen weiterarbeiten. Wir wissen, dass Griechenland schon für so manche Überraschung gut war."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Löw lässt Lars Bender für den gesperrten Boateng ran. Ansonsten die gleiche Elf wie in den ersten beiden Spielen. Bei den Dänen beginnen Jakob Poulsen für den verletzten Rommedahl.

6.: Müller kommt vier Meter vor dem Tor nach einer Hereingabe von Podolski völlig frei zum Schuss, trifft die Kugel aber nicht richtig und Andersen hält den Ball mit einer starken Parade.

19., 0:1, Podolski: Müller nimmt einen Einwurf im Sechzehner an, dreht sich blitzschnell, bringt den Ball flach in die Mitte, wo Gomez schön auf Podolski weiterleitet und der nur noch mit rechts einschieben muss.

24., 1:1, Krohn-Dehli: Weiter Eckball raus auf Bendtner. Der überspringt Bender und köpft an den Fünfer, wo Krohn-Dehli steht und aus kurzer Distanz unhaltbar für Neuer einnickt!

51.: Poulsen zieht auf Strafraumhöhe ab und trifft nur Millimeter am linken Pfosten vorbei. Der wäre für Neuer ganz schwierig geworden.

80., 1:2, Bender: Super Konter der Deutschen! Khedira macht es dieses Mal richtig schnell und spielt schön in die Tiefe auf Özil, der spielt in den Sechzehner auf Bender, der mitgelaufen ist und an Andersen vorbei ins Tor einschiebt!

Fazit: Deutschland mit mehr Spielanteilen, und deshalb der verdiente Sieger. Allerdings tat man sich gegen ungemütliche Dänen schwerer als gedacht.

Der Star des Spiels: Mats Hummels. Der Dortmunder bestätigte einmal mehr, dass Löw völlig richtig lag, ihn in die Stammelf zu nehmen. Wieder mal mit ganz starken Stellungsspiel, guter Antizipation und fehlerlosem Zweikampfverhalten. Fast genauso stark: Dänemarks Abwehrchef Daniel Agger.

Der Flop des Spiels: Christian Eriksen. Er wird als größtes Talent der letzten Jahre in Dänemark gelobt, konnte davon gegen Deutschland aber überhaupt nichts zeigen. Ein, zwei ordentliche Pässe - mehr war da nicht. Defensiv zudem nicht immer aufmerksam. Für einen größeren Klub konnte er sich bei dieser EM wahrlich nicht empfehlen.

Der Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo. Der Spanier hatte nur wenig Arbeit mit der sehr fairen Partie und lag bei den Entscheidungen, die er zu treffen hatte, fast immer richtig.

Die Trainer:

Morten Olsenhatte das deutsche Spiel gut studiert und sein Team unter anderem auf die deutsche Raumdeckung bei Standards eingestellt. Beorderte Bendtner bei Ecken aus dem Zentrum und entzog ihn so den starken deutschen Kopfballspielern. Beim 1:1 klappte das perfekt. Und: Auf links machte Simon Poulsen unaufhörlich Druck auf den als Rechtsverteidiger unerfahrenen Bender.

Joachim Löw verzichtete auf Experimente und schickte seine erste Elf ins Spiel. Auf rechts entschied er sich für Bender als Boateng-Ersatz. Der Leverkusener war defensiv gegen Simon Poulsen ziemlich gefordert, machte seine Sache dabei aber gut und hatte sogar noch die Kraft, den weiten Weg zum 2:1 mitzugehen.

Das fiel auf:

 

  • Deutschland machte von Beginn an Druck und setzte auf ein frühes Pressing, bei dem Khedira von der Sechser-Position mit nach vorne schob. Phasenweise funktionierte das sehr ordentlich, so dass man Dänemark in deren Hälfte einschnürte.
  • Bei den Dänen nahm Kvist Özil in eine Art Manndeckung. Zimling orientierte sich zudem Richtung Schweinsteiger. Deutschland fand dennoch immer wieder Lösungen. Häufig ging es rechts über Müller, oft taten sich aber auch im Zentrum Löcher auf.
  • Die deutsche Elf in Halbzeit eins offensiv mit einer guten Leistung, wenngleich im letzten Angriffsdrittel meist die Zielstrebigkeit fehlte. Dänemark machte es dem DFB-Team schwer, hielt nach 20 Minuten besser dagegen, traute sich mehr zu und ging dank der Kopfballstärke von Bendtner sogar mit einem 1:1 in die Pause.
  • Nach dem Seitenwechsel hatte Dänemark die große Chance zur Führung. Danach diktierte Deutschland die Partie und schnürte die Olsen-Elf ein. Allerdings: Dem deutschen Spiel fehlte deutlich das Tempo. Die Bälle wurde meist und viel zu lange nur hin und her geschoben.
  • Als Dänemark aufgrund Portugals Führung das Risiko erhöhte, schlug die deutsche Elf mit einem schnellen Gegenangriff zu. Dänemark fehlten danach die Mittel, um nochmal zurückzuschlagen. Deutschland kontrollierte die Begegnung bis zum Schluss und fuhr den Sieg ungefährdet, wenn auch ohne Glanz, ein.

Dänemark - Deutschland: Daten zum Spiel

Artikel und Videos zum Thema