Hummels stark, Lewy glanzlos

Robert Lewandowski (2.v.l.) machte sein letztes Spiel im Dress des BVB
© getty

Borussia Dortmund präsentiert sich bei der 0:2-Finalniederlage im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München vor allem in der Defensive mit einer taktisch starken Leistung und einem disziplinierten Auftreten. Dies spiegelt sich auch in den Noten wieder, vor allem Mats Hummels überragt. Henrikh Mkhitaryan hingegen enttäuscht auf ganzer Linie und wird früh ausgewechselt. Auch Robert Lewandowski hatte schon bessere Tage. Das Dortmunder Team in der Einzelkritik.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Dortmunder in der Einzelkritik

Roman Weidenfeller: Fand mit seinen beiden starken Paraden in der 4. und 6. Minute gleich ins Spiel, hatte jedoch vor allem in der ersten Halbzeit wenig Arbeit. Dass er dennoch hellwach blieb, bewies er in der 25. Minute, als er den katastrophalen Querschläger von Großkreutz ausbügelte. Hielt auch in der zweiten Halbzeit zwei Mal bärenstark (56./75. Minute). Lediglich ein kleiner Wackler schlich sich ein, als er den Ball (72.) flach an den Fuß bekam. Machte zwar beim Gegentor nicht die allerbeste Figur, hielt den BVB (115.) jedoch kurze Zeit später mit der Parade gegen Robben im Spiel. Note: 2,5

Lukas Piszczek: Verursachte mit seinem schlimmen Fehlpass in der 4. Minute die erste Großchance der Bayern. Stabilisierte sich jedoch im Verlauf der ersten Halbzeit und ließ über seine Seite kaum Chancen zu. Den Zweikampf gegen Robben (38. Minute), bei dem der Bayern-Spieler aus vollem Sprint kam, löste er stark. Das Zusammenspiel mit Mkhitaryan fand jedoch nicht statt. Zudem gab es kaum Offensivaktionen des Polen. Note: 2,5

Sokratis: Lief wie Nebenmann Hummels stets zur richtigen Zeit den Gegenspieler an und unterband so früh die bayrischen Angriffe. Präsentierte sich auch im Zweikampf stark (72 Prozent gewonnen) und strahlte die nötige Ruhe eines Innenverteidigers ab. Hin und wieder dennoch mit einigen wilden Aktionen. Note: 2,5

Mats Hummels: Bärenstarke Partie des Innenverteidigers gegen seinen Ex-Klub. Verriegelte im Verbund mit Sokratis das Dortmunder Zentrum und ließ kaum Chancen zu. Rückte stets zur richtigen Zeit aus der Viererkette und war zudem rechts und links auf den Flügeln zu finden, wenn es brannte. Gewann über 70 Prozent seiner Zweikämpfe und erzielte in der 64. Minute per Kopf beinahe das 1:0. Bei beiden Gegentoren ohne Schuld. Note: 2

Wer ist Euer Man of the Match? Jetzt abstimmen!

Marcel Schmelzer: Dem 26-Jährigen merkte man die fehlende Spielpraxis vor allem im Aufbauspiel noch deutlich an. Immer wieder unterliefen dem Linksverteidiger ungewohnt einfache Fehlpässe (20./22 Minute) im Spielaufbau. Defensiv allerdings gewohnt stark und ohne wirkliche Probleme. Störte Müller (56. Minute) bei dessen Schuss stark. Verlor in der Nachspielzeit den entscheidenden Zweikampf vor dem 0:2. Note: 3,5

Milos Jojic: War auf der ungewohnten Position auf der Doppelsechs enorm viel unterwegs und stopfte viele Löcher. Rackerte zwar sichtlich, vor allem in der Offensive allerdings kaum mit Impulsen. Zudem wie in der 33. Minute immer wieder mit unnötigen Ballverlusten. Wurde nach 83 Minuten nach ordentlicher Leistung ausgewechselt. Note: 3,5

Nuri Sahin: Fand im Gegensatz zu Jojic deutlich besser ins Spiel der Dortmunder. Sorgte wie in der 22. Minute mit seinen weiten Diagonalbällen vor allem im ersten Durchgang immer wieder für Gefahr. Hielt zudem das Zentrum vor der Abwehr dicht, indem er die Gegenspieler früh anlief. War der Dortmunder mit den meisten Ballkontakten. Note: 3,5

Henrikh Mkhitaryan: Bekam bis zu seiner Auswechslung überhaupt keinen Zugang zum Spiel und war mit der schlechteste Akteur auf dem Feld. Immer wieder schlichen sich schlimme Ballverluste in sein Spiel ein, im Abschluss präsentierte er sich hin und wieder zu zögerlich. Offensiv mit keinerlei nennenswerter Aktion, zudem eine fürchterliche Zweikampfquote von unter 20 Prozent. Note: 5,5

Marco Reus: War neben Lewandowski derjenige, der die Bayern-Defensive bereits weit in der gegnerischen Hälfte anlief und somit mit enormem läuferischen Aufwand das Aufbauspiel unterband. In der Offensive lief fast jeder Angriff über den 24-Jährigen. Schaffte es in dieser Partie jedoch nicht, den einen spielentscheidenden Moment zu kreieren - der Schuss in der 120. Minute ging knapp drüber. Seine Standards verpufften. Note: 3

Kevin Großkreutz: Spielte einen fürchterlichen Rückpass in der 25. Minute, der nur dank eines hellwachen Weidenfellers nicht zum Gegentor führte. Erholte sich nach dem Patzer jedoch schnell und machte seine Aufgabe in der Defensive zunächst diszipliniert. In der zweiten Halbzeit der Nachspielzeit unterlief ihm jedoch nach einem Weidenfeller-Zuspiel der folgenschwere Fehler, der zum Gegentor führte. Note: 4,5

FCB-Einzelkritik: Martinez überragend, Robben als Held

Robert Lewandowski: Hatte als einzige Spitze gegen den bayrischen Defensivverbund einen schweren Stand. Der Pole suchte vor allem im ersten Durchgang in Strafraumnähe stets schnell den Abschluss, offenbarte jedoch immer wieder Unkonzentriertheiten. Im zweiten Durchgang meist glücklos und ohne nennenswerte Offensivaktion. Hätte jedoch mit dem ersten Torschuss der Dortmunder in der 45. Minute das 1:0 machen müssen. Note: 3,5

Oliver Kirch: Kam in der 60. Minute für Mkhitaryan und fand deutlich besser ins Spiel als der Armenier. Fügte sich mit einem Geschoss aus der zweiten Reihe (72. Minute) ein. Unaufgeregter Auftritt ohne große Highlights. Note: 3,5

Pierre-Emerick Aubameyang: Kam in der 83. Minute und hatte in der ersten Minute der Nachspielzeit eine große Chance, die er selbst mit einem Ballgewinn einleitete. Sein Schuss ging jedoch knapp am Kasten vorbei. Klärte zudem im eigenen Strafraum einmal in höchster Not gegen Götze (89. Minute). Note: 3

Jonas Hofmann: Kam in der 110. Minute und konnte die Wende nicht mehr herbeiführen. Ohne Bewertung

Borussia Dortmund - Bayern München: Daten zum Spiel