Fans stürmen den Platz: Tumulte beim Pokal-Duell zwischen SC Freiburg und RB Leipzig

Von Christian Guinin
SC Freiburg, Fans
© getty

Beim DFB-Pokal-Spiel zwischen dem FC Freiburg und RB Leipzig sind einige Anhänger des Sportclubs in den Innenraum des Stadions gelangt.

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"Es hat nichts im Stadion verloren, egal welche Situation davor war", erklärte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier nach dem Spiel am Sky-Mikrofon. Solche Vorkommnisse seien "beschissen".

RB-Coach Marco Rose sagte: "Es war Pokal-Atmosphäre. Insgesamt war es trotzdem eine tolle Stimmung hier. Dass es dann immer zwei, drei Idioten in einem Stadion mit trotzdem tollen Fans gibt, das hast du wahrscheinlich relativ häufig im Fußball."

Vorangegangen war eine Rangelei zwischen Freiburg-Spieler Lukas Kübler und Leipzigs Keeper Janis Blaswich, in dessen Folge RB-Stürmer Andre Silva, welcher sich an der Seitenlinie aufwärmte, von einer Zwei-Euro-Münze am Kopf getroffen wurde, die offenbar aus dem Freiburger Block geflogen kam, und zu Boden ging. Eine Handvoll Fans wollte aus der Kurve in Richtung Platz stürmen. Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Szenerie beruhigt hatte.

Die SCF-Anhänger kehrten wenig später auf ihre Plätze zurück. Auch von der Haupttribüne wurden Gegenstände auf das Spielfeld geworfen. Kapitän Christian Günter kritisierte die eigenen Fans dafür. Es sei "nicht schön, dass sie vom Zaun runtergehen, das muss nicht sein", sagte Günter: "Das macht einem auch ein Stück weit Angst, wenn es dann auch in Richtung Gewalt geht." Letztlich sei dennoch "nichts Größeres passiert".

SC Freiburg drohen Konsequenzen

Dem SC Freiburg drohen nach den Zuschauer-Ausschreitungen sportrechtliche Konsequenzen durch den DFB. Obwohl ein Spielabbruch für Schiedsrichter Sven Jablonski zu keinem Zeitpunkt ein Thema war, wird er die Vorfälle rund um die 70. Minute in seinem Bericht festhalten.

"Wir schreiben das rein, was wir wahrgenommen haben", sagte Jablonski nach der Neuauflage des Vorjahresfinals bei Sky: "Die Sicherheit der Spieler geht zu jedem Zeitpunkt vor. Ein Spielabbruch ist aber die letzte Instanz. Wir konnten fortführen, da die Spieler letztlich in Sicherheit waren."

"Wir haben uns spontan dazu entschieden, dass die Einwechselspieler die Seiten wechseln sollten. Zudem haben die Freiburger Spieler beruhigend eingewirkt", erklärte Jablonski: "Hätten die Spieler signalisiert, dass sie eine Unterbrechung brauchen, hätten wir reagiert."

Profis wie Verantwortliche verurteilten die Vorfälle. "Das ist beschissen und hat im Stadion nichts verloren. Dafür kann man sich nur entschuldigen", äußerte der Freiburger Sportvorstand Jochen Saier.

RB Leipzig gewinnt deutlich gegen SC Freiburg

"Die kommen rein, es bringt keinem was", ärgerte sich Gregoritsch im ZDF über die SC-Anhänger. "Dann sind wir dafür verantwortlich, dass sie auch wieder zurückgehen. Sie sind für den Verein da, dann sind sie über den Zaun gesprungen, aber auch nicht weitergegangen. Das soll nicht sein, es ist trotzdem relativ schnell aufgelöst worden."

Schiedsrichter Sven Jablonski unterbrach die Partie daraufhin, erst als weitere Freiburger Spieler hinzukamen und versuchten die Fans zu besänftigen, beruhigte sich die Situation.

Nach mehreren Minuten Pause wurde die Begegnung beim Stand von 0:4 fortgesetzt. Leipzigs Reservespieler wurden zudem aufgefordert, sich nicht mehr vor der Freiburg-Kurve aufzuwärmen.

Leipzig setzte sich schließlich mit 5:1 durch und steht damit zum dritten Mal in Folge im Pokalfinale. Hier geht's zum Spielbericht.