BVB - Thesen nach Einzug ins Pokalfinale: Dortmund schielt aufs Happy End

Von Patrick Brandenburg
Der BVB steht im DFB-Pokalfinale und ist wieder in Reichweite der Champions-League-Plätze.
© getty

Mit einem Torfestival gegen Favoritenschreck Holstein Kiel zieht Borussia Dortmund ins Finale des DFB-Pokals ein. Weil ein Offensivtrio zum Saisonfinish in Topform kommt, könnte der BVB eine Saison voller Sorgen doch auf der Sonnenseite beenden. Punktuell bleibt das Terzic-Team aber ein wackliges Gebilde.

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Drei Thesen zum Halbfinalsieg des BVB über Holstein Kiel.

1. Der BVB kann plötzlich alle Ziele erreichen - und mehr!

Behält Mats Hummels am Ende doch Recht? "Wir wollen einen aktiveren und aggressiveren Stil gegen den Ball. Ich bin zu hundert Prozent davon überzeugt, dass man es in dieser Saison noch sehen wird", hatte der Abwehrchef des BVB schon vor Wochen prophezeit.

Nach einer Spielzeit voller Rückschläge und Selbstzweifel, einer Trainer-Entlassung und weiteren Zwischentiefs unter Interimscoach Edin Terzic scheint Borussia Dortmund nun mit teils spektakulärem Fußball wieder zu sich selbst gefunden zu haben. Dank einer Siegesserie in der Liga und einer tollen 5:0-Gala im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den überforderten Zweitligisten Holstein Kiel kann Dortmund wieder sämtliche Saisonzielen erreichen - und einen Titel obendrein.

Bei einem Sieg im Finale gegen RB Leipzig am 13. Mai in Berlin winkt der fünfte Pokaltriumph nach 1966, 1989, 2012 und 2017. Der erste große Titel nach vier Jahren Durststrecke wäre für die ambitionierten Westfalen ein dickes Trostpflaster für diese bislang so unbefriedigende Spielzeit. Bis zu zehn Millionen Euro Pokal-Prämien sind in Corona-Zeiten genauso wenig zu verachten wie die Aussicht, die enttäuschten Fans mit einem Sieg über den verhassten Rivalen RasenBall zu versöhnen. Trainer Terzic gibt sich selbstbewusst. "Der Gegner ist brutal schwer, das ist eins der besten Teams in Deutschland. Aber wir sind bereit, das Finale zu gewinnen."

Reus: "Dürfen nicht ein Prozent nachlassen"

In der Champions League hat der BVB ohnehin die Erwartungen erfüllt. Erstmals seit 2017 hatten die Dortmunder wieder das Viertelfinale erreicht. Dort ist Dortmund gegen die aktuell wohl beste Mannschaft der Welt, Manchester City, fast ein wenig unglücklich ausgeschieden. Das hat Renommee aufgefrischt, angesichts permanenter Geisterspiele vor allem aber den Etat gestärkt - um etwa 60 bis 70 Millionen Euro. Das hilft, den Edelkader beisammen zu halten und standhaft zu bleiben, wenn Europas Eliteklubs mit viel Geld nach BVB-Stars schmeißen.

Das wichtigste Saisonziel bleibt die erneute Qualifikation für die lukrative Champions League. Hier ist die Borussia nach dem jüngsten Zwischenspurt mit vier Siegen in Serie zwar noch nicht über der Linie, aber in Schlagweite. Die sichtbar gestrafft auftretenden Dortmunder haben neun Punkte auf die zwischenzeitlich elf Zähler enteilten Wolfsburger aufgeholt. Eintracht Frankfurt ist nur noch einen Zähler entfernt und hat eine schlechtere Tordifferenz.

Als Fünfter der Tabelle liegt der BVB auf der Lauer, das nicht mehr für möglich gehaltene Happy End ist wieder in Reichweite. Als Generalprobe für das Pokalfinale wartet Leipzig nun auch in der Liga. Dranbleiben ist das Motto: "Es ist ein guter Lauf, aber wir dürfen nicht ein Prozent nachlassen", sagt Marco Reus.