BVB glanzlos - Freiburg im Nachsitzen weiter

SID
Türöffner: Kevin Großkreutz traf in der 71. Minute zum erlösenden 1:0 für den BVB
© getty

Der BVB gibt sich keine Blöße in Wilhelmshaven. Hoffenheim schießt in der zweiten Halbzeit satte neun Tore, auch Leverkusen gewinnt deutlich. Freiburg schlägt Neustrelitz erst in der Verlängerung. Die Zweitligisten halten sich ebenfalls schadlos.

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SV Wilhelmshaven - Borussia Dortmund 0:3 (0:0)

Tore: 0:1 Großkreutz (71.), 0:2 Ducksch (83.), 0:3 Lewandowski (89.)

Ohne Glanz und mit viel Mühe hat der deutsche Vize-Meister die erste Hürde genommen. Für die Vorentscheidung zugunsten des Champions-League-Finalisten sorgte Kevin Großkreutz (71.). Der eingewechselte Marvin Ducksch (83.) erhöhte, Robert Lewandowski (90.) setzte den Schlusspunkt.

"Es war sicherlich kein herausragendes Fußballspiel. Klar ist, dass unsere Chancenverwertung noch besser werden muss. Über das Weiterkommen habe ich mir auch keine Sorgen gemacht, als es nach 70 Minuten noch 0:0 stand", so BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Dortmund tat sich vor 8000 Zuschauern im ausverkauften Stadion trotz spielerischer Überlegenheit und rund 80 Prozent Ballbesitz allein in der ersten Halbzeit sehr schwer gegen das Abwehrbollwerk des Viertligisten. Das Geschehen spielte sich von Beginn an fast ausnahmslos in der Hälfte der Nordlichter ab.

Beim BVB stand wie angekündigt der Australier Mitchell Langerak für Roman Weidenfeller im Tor. Pierre-Emerick Aubameyang bestritt sein erstes Pflichtspiel für den BVB von Beginn an.

Aubameyang hatte zugleich die erste große Chance der Westfalen nach einer Viertelstunde, scheiterte jedoch an SVW-Keeper Aaron Siegl, der auch bei einem Freistoß von Ilkay Gündogan (38.) glänzend parierte. Wilhelmshaven tauchte dagegen nur sporadisch in der Hälfte des BVB auf, vermochte jedoch die Schwarz-Gelben nicht annähernd in Verlegenheit zu bringen.

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Die mit 16 Ab- und 18 Neuzugängen umformierten Gastgeber hielten auch nach dem Wechsel die Räume eng, Torchancen für die Borussen blieben Mangelware. Das Duell des David gegen den Goliath entwickelte sich zum Geduldsspiel. Dortmund zog zwar das Tempo an, ließ jedoch die überraschenden Momente vermissen.

Erfolgversprechende Situationen entstanden somit überwiegend bei Standardsituationen wie einem Freistoß von Nationalspieler Marco Reus (65.), den Siegl ebenso bravourös hielt wie wenige Sekunden später einen Ball von Aubameyang. Pech für Wilhelmshaven, dass Tim Scheffler bei der einzigen Konterchance an BVB-Torhüter Langerak scheiterte. Wie eine Erlösung wirkte schließlich für die Gäste der Treffer des freistehenden Großkreutz mit einem platzierten Flachschuss aus 15 Metern.

Karlsruher SC - VfL Wolfsburg 1:3 (0:1)

Tore: 0:1 Perisic (14.), 0:2 Diego (69.), 1:2 Alibaz (90.), 1:3 Schäfer (90.)

Der VfL Wolfsburg hat eine Woche vor dem Start in die Fußball-Bundesliga noch jede Menge Arbeit vor sich. Die Wölfe setzten sich in der Auftaktrunde des DFB-Pokals nach einer äußerst mäßigen Vorstellung nur mit viel Mühe 3:1 (1:0) beim Zweitliga-Aufsteiger Karlsruher SC durch. Die Torschützen Ivan Perisic (15.), Diego (69.) und Marcel Schäfer (90.+2) sowie der starke Torwart Diego Benaglio bewahrten den VfL vor einer Blamage. Das einzige Tor für den KSC gelang Selcuk Alibac (90.).

Der Erstligist nutzte gleich seine erste Möglichkeit zur Führung. Nach einer Ecke staubte der frühere Dortmunder Perisic ab. Nach der Führung änderte sich nichts am Spielverlauf. Die Wolfsburger, bei denen die Neuzugänge Timm Klose und Ja-Cheol Koo in der Startelf standen, dominierten. Die Karlsruher waren trotz ihrer engagierten Vorstellung in fast allen Belangen unterlegen.

Mitte der ersten Hälfte legten die Gastgeber ihren Respekt ab und wurden immer stärker. KSC-Stürmer Koen van der Biezen hätte in der 27. Minute das Chaos im VfL-Strafraum fast zum Ausgleich genutzt. Drei Minuten später sorgte der Karlsruher Neuzugang Ilian Micanski mit einer Direktabnahme für Gefahr.

Nach dem Seitenwechsel geriet der VfL sogar unter Druck, der Ausgleich lag in der Luft. Ivica Olic hätte die Laune seiner Vorgesetzten verbessern können. Der Direktschuss des Kroaten wurde aber von KSC-Torhüter Dirk Orlishausen entschärft (57.).

Auf der Gegenseite hätte Gaetan Krebs eigentlich für den Ausgleich sorgen müssen, Kapitän Benaglio parierte aber in Weltklasse-Manier (61.). Besser machte es der brasilianische VfL-Spielmacher Diego nach einem der wenigen sehenswerten Angriffe der Gäste.

TSG Neustrelitz - SC Freiburg 0:2 n.V. (0:0)

Tore: 0:1 Zuck (113.), 0:2 Zuck (118.)

Gelb-Rot: Höhn (80.)

Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg ist der großen Blamage nur knapp entgangen. Joker Hendrick Zuck erlöste den dezimierten Favoriten - in der 80. Minute hatte der Freiburger Abwehrspieler Immanuel Höhn wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen.

Bei sengender Hitze und vor 4479 Zuschauern tat sich die neu formierte Mannschaft des Sport-Clubs äußerst schwer. In der Offensive hatte Christian Streich ganz auf seine Neuzugänge gesetzt, doch die fehlende Abstimmung war nicht zu übersehen.

In der ersten Halbzeit konnte sich der Bundesligist gerade mal eine Chance erarbeiten. Der Ball wurde nach einem Schuss des auch nicht sonderlich auffälligen Neuzugangs Mike Hanke (13.), der allerdings das 1:0 vorbereitete, abgefälscht.

Bei den Freiburgern war wenig zu sehen vom rasanten Kurzpass-Spiel der vergangenen Saison. Ein Flachschuss nach einem Freistoß durch Hanke in der 67. Minute war für lange Zeit die einzige Chance der Breisgauer.

In der Verlängerung erhöhten die Freiburger noch mal den Druck und umlagerten das Tor der TSG. Doch immer wieder befreiten sich die cleveren Hausherren gegen zehn Bundesliga-Profis. In der 103. Minute tauchte Abiola Collins Folarin von der TSG allein vor Baumann auf, doch auch diesen Ball sicherte sich der Freiburger Keeper.

"Neustrelitz war besser. Sie haben halt nur kein Tor geschossen. Das muss man aber, wenn man ein Spiel gewinnen will. Das Offensivspiel meiner Mannschaft macht mir große Sorgen. Wir werden die Zeit bis zum Bundesliga-Start nutzen, um uns etwas einfallen zu lassen", fand SC-Trainer Streich nach dem Spiel.

SG Aumund-Vegesack - 1899 Hoffenheim 0:9 (0:0)

Tore: 0:1 Firmino (52.), 0:2 Modeste (56.), 0:3 Modeste (58.), 0:4 Firmino (66.), 0:5 Abraham (70.), 0:6 Schipplock (80.), 0:7 Schipplock (81.), 0:8 Herdling (85.), 0:9 Herdling (87.)

Im vergangenen Jahr waren die Hoffenheimer noch sensationell in der ersten Runde gescheitert. Doch trotz der erfüllten Pflichtaufgabe haben die Kraichgauer eine Woche vor dem Bundesliga-Start noch jede Menge Luft nach oben.

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Die Hoffenheimer waren vor 4500 Zuschauern zwar von Beginn an bemüht, für klare Verhältnisse zu sorgen. Angetrieben von Firmino schnürte Hoffenheim die Norddeutschen in deren Hälfte ein, der flinke Stürmer Modeste war von den Freizeitfußballern kaum zu halten.

Allerdings gingen die Hoffenheimer lange leichtfertig mit ihren Chancen um. Kevin Volland (6.) etwa traf aus aussichtsreicher Position nur den Pfosten, Modeste (37.) scheiterte an Torwart Maik Meyer-Wersinger. Insgesamt wirkte das Spiel nach vorne von 1899 eine Woche vor dem Bundesliga-Start über weite Strecken lethargisch, uninspiriert und behäbig.

Erst als die Kräfte bei den Hanseaten in der zweiten Hälfte deutlich nachließen, konnten die Fans einen Klassenunterschied erkennen. Firmino und Co. wirbelten die Abwehr ordentlich durch und erspielten sich zahlreiche Möglichkeiten.

SV Lippstadt 08 - Bayer Leverkusen 1:6 (1:3)

Tore: 0:1 Bender (5.), 1:1 Kolodzig (6.), 1:2 Sam (24.), 1:3 Kießling (41.), 1:4 Son (62.), 1:5 Sam (81.), 1:6 Kießling (86.)

Mann des Tages bei Bayer, das eine Woche vor dem Bundesliga-Start gegen den SC Freiburg noch keinen Trikotsponsor gefunden hat und mit blanker Brust auflief, war Sam. Der Flügelstürmer schoss ein Tor und bereitete zwei vor. Der Lippstädter Außenverteidiger Benjamin Kolodzig hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (6.).

Im ersten Spiel von Sami Hyypiä als allein verantwortlicher Chefcoach mussten Son sowie Nationalspieler Philipp Wollscheid und Gonzalo Castro zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dort wartete der 17 Jahre alte Levin Öztunali 90 Minuten vergeblich auf sein Profi-Debüt. In der Startelf standen die beiden Neuzugänge Giulio Donati und Emir Spahic sowie nach starker Vorbereitung Jens Hegeler. Der am Freitag von Bayern München verpflichtete Emre Can fehlte erwartungsgemäß noch im Aufgebot.

Die 3500 Zuschauer im Stadion am Waldschlösschen sahen eine muntere Anfangsphase. Nachdem Bayer dem Bayer-Fan Christoph Sander im Lippstädter Tor gleich mit der ersten Chance den ersten Gegentreffer zugefügt hatte, ermöglichte Ömer Topraks Querschläger den Ausgleich, Donati fälschte Kolodzigs Schuss unhaltbar für Bayer-Keeper Bernd Leno ab.

Danach war der Außenseiter mehrfach mit dem Glück im Bunde: Simon Rolfes (8.) und Sam (17.) trafen den Pfosten, Kießling die Latte (15.). Sams 25-m-Freistoß bannte den "Fluch".

Nach der Pause kam Son für den schwachen Hegeler - und traf nach fünf Minuten mit einem abgefälschten 20-m-Schuss gleich auch erstmal die Latte. Weitere 13 Minuten später war der agile Südkoreaner auf Ablage von Kießling erfolgreich.

Fortuna Köln - Mainz 05 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 Flottmann (6.), 1:1 N. Müller (14.), 1:2 Choupo-Moting (87.)

Im Südstadion entwickelte sich vor 6712 Zuschauern von Beginn an ein typisches Pokalspiel. Der Außenseiter, der erstmals seit 13 Jahren wieder in diesem Wettbewerb spielte, präsentierte sich lauffreudig und kampfstark. Die Mainzer hatten derweil große Probleme in der Spieleröffnung. Dem Favoriten mangelte es an Ideen, Tempo und der notwendigen Präzision im Passspiel.

Der Viertligist belohnte sich früh für seinen beherzten Auftritt. Nach einem Freistoß von Michael Kessel nutzte Kraus die Unordnung in der Mainzer Defensive per Kopf zur überraschenden Führung des Pokalfinalisten von 1983. Nur acht Minuten später gelang den Gästen allerdings der Ausgleich. Müller profitierte dabei von einer missglückten Abwehraktion von Oliver Laux.

Im Tor hatte der Thomas Tuchel etwas überraschend Heinz Müller den Vorzug gegenüber Christian Wetklo gegeben. Müller verhinderte bei einem Kopfball von Sebastian Zinke (30.) einen erneuten Rückstand.

Das Spiel der Mainzer wurde auch nach der Pause nicht besser. Die Gäste agierten weiterhin unkreativ und kamen kaum zu gefährlichen Aktionen. Bei einem Schuss von Okazaki hatte Poggenborg zudem keine Probleme (70.).

Die bis dahin größte Chance der zweiten Halbzeit hatte der Kölner Ozan Yilmaz. Frei vor Müller schoss der Mittelfeldspieler aber knapp über das FSV-Tor (74.). Zehn Minuten später rettete Müller gegen den eingewechselten Tobias Steffen.

"Es ging noch viel mehr als in der Liga um das Ergebnis. Wir hatten etwas Glück, aber wir genießen den Sieg. Es war ein harter Kampf, ein schweres Spiel", sagte Mainz-Trainer Tuchel nach dem Spiel.

Seite 2: Ingolstadt, FCK und Bochum siegen souverän