"Wir müssen an unsere Chance glauben"

Von Ruben Zimmermann
Der Coach des VfB Stuttgart sieht für das Finale am Samstag eine Chance gegen die Bayern
© getty

Trainer Bruno Labbadia vom VfB Stuttgart glaubt daran, dass sein Team den FC Bayern im Finale des DFB-Pokals schlagen kann. Dazu müsse die Mannschaft allerdings fest an ihre Chance glauben. Außerdem sprach er über die Ziele für die Ziele für die kommende Spielzeit und seinen Gerechtigkeitssinn, der ihn schon öfter in Schwierigkeiten gebracht hat.

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Über die Underdog-Rolle der Schwaben macht sich Labbadia keine Illusionen. "Ich wäre gerne Favorit. Denn das würde be¬deuten, dass wir keine Probleme haben", erklärte der 47-Jährige in der Montagsausgabe des "Kicker" im Hinblick auf das anstehende Finale und fügte hinzu: "Ob wir gewinnen oder nicht, läge nur an uns. So aber müssen wir an unser Maximum herankommen, und gleichzeitig dürfen die Bayern keinen Sahnetag erwischen."

Trotzdem betonte er: "Die Chance ist da, wir müssen nur daran glauben." Ein Sieg hätte Signalwirkung. "Wir können noch viel mehr erreichen", so Labbadia.

"Schneller und pfiffiger sein"

Für die kommende Saison hat der ehemalige Stürmer hohe Ziele. "Wir versuchen jetzt den Schritt zu machen, der schon vor einem Jahr notwendig gewesen wäre, den wir aber aus finanziellen Gründen nicht machen konnten", erklärt Labbadia, der eine konstante Saison erwartet und dann sehen möchte, "was in der Bundesliga hinter Bayern und Dortmund alles möglich ist".

Man müsse aber realistisch bleiben. "Wir können nach wie vor finanziell nicht mit den Vereinen mithalten, mit denen man uns in Konkurrenz sieht." Von Transferausgaben über 20 Millionen Euro sei man "weit entfernt", deshalb müsse man "nach wie vor schneller und pfiffiger sein als die anderen".

Labbadia möchte "Gerechtigkeitssinn zügeln"

Außerdem äußerte sich Labbadia zu einem Interview, in dem er 2009 kurz vor dem Pokalfinale seinen damaligen Arbeitgeber Bayer Leverkusen kritisiert hatte. "Das Interview war nicht der Grund für die Trennung", stellt Labbadia klar. Allerdings würde er es "heute so nicht mehr geben. Ich würde meinen Gerechtigkeitssinn zügeln, weil ich inzwischen weiß, was selbst aus harmlosen Äußerungen gemacht wird. Aber das ist auch die Entwicklung unserer Gesellschaft." Damals verlor Bayer Leverkusen das Finale mit 0:1 gegen Werder Bremen und Labbadia verließ den Verein anschließend in Richtung Hamburger SV.

Bisher ist Labbadia, der im Dezember 2010 den Posten beim VfB übernahm, in seiner Trainerkarriere noch titellos. Als Spieler war er unter anderem zweimal deutscher Meister geworden, 1990 gewann er mit dem 1. FC Kaiserslautern den DFB-Pokal.

Bruno Labbadia im Steckbrief