Jens Lehmann: "Babbel bietet gute Arbeit an"

SID
Jens Lehmann debütierte 1991 in der Bundesliga
© Getty

Der VfB Stuttgart steckt nach dem 0:1-Pokal-Aus bei Greuther Fürth weiter in einer Ergebniskrise. Jens Lehmann stellt sich dennoch hinter Trainer Babbel.

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Das bittere Pokal-Aus mit 0:1 bei Greuther Fürth hat die schwierige Situation beim VfB Stuttgart noch einmal verschärft. Jens Lehmann versucht sich im Interview an einem Rezept der Krisenbewältigung, stellt sich hinter Coach Markus Babbel und hat auch noch ein Statement zu den Balljungen übrig.

Frage: Jens Lehmann, das 0:1 in Fürth war die fünfte Pleite des VfB Stuttgart in Folge...

Jens Lehmann: Wir stecken einfach in einer Pechphase. Bei uns springen die Bälle vom Innenpfosten nicht rein, auf der anderen Seite wird einmal aufs Tor geschossen und der Ball ist drin. Wir sollten einfach mal die Chancen reinmachen, die sich uns bieten. Aber da kommen wir nur mit harter Arbeit raus. Wir haben keine Notsituation, sind nicht abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz. Mit zwei, drei Siegen können wir wieder nach oben kommen.

Frage: Haben Sie so etwas in Ihrer langen Karriere schon einmal erlebt?

Lehmann: Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich noch nie fünfmal hintereinander verloren. So gesehen ist es die bitterste Phase. Auf der anderen Seite genieße ich das Fußballspielen, weil ich meine letzte Saison mache. Deshalb bin ich aber auch zutiefst enttäuscht, denn es war meine letzte Chance nach Berlin zu kommen. Das ist jetzt vorbei, die Chance gibt es nicht mehr.

Frage: Wie sehen Sie die Situation von Trainer Markus Babbel?

Lehmann: Der Verein weiß, dass ich für Konstanz bin. Der Trainer hat uns in die Champions League geführt, das kann man nicht genug schätzen. Fehler, die wir Spieler machen, sollten nicht mit Fehlern des Vereins gutgemacht werden. In solchen Phasen muss man Geduld zeigen, wenn man vom Trainer überzeugt ist. Ich hatte in meiner Karriere viele Trainer, Markus ist ein guter. Er weiß, was in dieser Situation zu tun ist.

Frage: Glauben Sie, dass davon auch Sportvorstand Horst Heldt überzeugt ist?

Lehmann: Horst Heldt war auch im Stadion und hat gesehen, wie leidenschaftlich die Mannschaft gekämpft hat. Der Trainer bietet gute Arbeit an.

Frage: Können Sie sich in dieser Situation überhaupt auf die anstehenden Kracher-Spiele gegen Bayern München und den FC Sevilla freuen?

Lehmann: Ich spiele gern Fußball, deshalb freue ich mich natürlich auf diese Spiele. Aber wir sollten endlich mal wieder gewinnen.

Frage: Nach dem Zwischenfall von Hannover hatten Sie erneut Ärger mit einem Balljungen, dem Sie den Ball aus den Händen rissen...

Lehmann: Das ist seit 20 Jahren so: Man verlangt Bälle von Balljungen, die sich dann Zeit lassen. Aber der Balljunge hier hat sich ordentlich benommen.

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