"Es ist nicht immer nur Marios Schuld"

Ilkay Gündogan feierte sein Comeback für Deutschland
© getty

Ilkay Gündogan feierte beim 3:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Tschechien nach 330 Tagen sein Comeback im DFB-Team. Nach der Partie äußerte er sich zur Diskussion um Mario Götze, seine eigene Rolle im Mittelfeld und das Gefühl, wieder bei der Mannschaft zu sein.

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"Mario haut sich extrem rein für uns. Mit seiner Körpergröße in der Sturmspitze zu spielen, ist nicht immer leicht. Seine Gegenspieler sind meistens zwei oder drei Köpfe größer", zeigte Gündogan Verständnis für Mario Götze, der auch gegen die Tschechen nicht immer einen leichten Stand hatte.

"Es ist nicht immer nur Marios Schuld, wenn er nur zehn oder fünfzehn Ballkontakte hat. Es liegt auch an uns, ihn zu füttern", so Gündogan, der die anhaltende Kritik am WM-Siegtorschützen nicht nachvollziehen kann. Einen kleinen Vorwurf macht Gündogan seinem ehemaligen Vereinskollegen dennoch: "Er hat heute einige Male im Abseits gestanden. Vielleicht waren das aber auch alles knappe Entscheidungen."

Auch Mats Hummels gab Götze weitere Rückendeckung: "Er hat Wege ohne Ende gemacht und sich für die Mannschaft den Arsch aufgerissen, wie man so schön sagt. Ich hatte schon Angst, dass er vielleicht wieder kritisiert wird, weil er kein Tor geschossen hat. Er hat aber wirklich sehr viel gearbeitet und die Mannschaft mitgerissen. Wir wären alle darüber froh, auch er selbst, wenn er noch ein paar mehr Abschlusssituationen hätte."

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Sechser oder Achter?

Gündogan zeigte sich generell dennoch zufrieden mit Deutschlands Offensivarbeit. Ob die zuletzt häufig kritisierte Konsequenz im Abschluss durch die sechs Tore in den ersten beiden Quali-Spielen zurückgekehrt sei, wollte der 25-Jährige indes aber nicht bewerten: "Das ist eine Endlos-Diskussion, die immer wieder kommen wird. Wir sind froh, zweimal drei Tore geschossen zu haben. Das zeigt, dass wir vorne genügend Qualität haben."

Seine eigene Position definierte Gündogan auch nicht aus. Nach seiner Einwechslung agierte der City-Spieler weiter vorne auf der Acht und weniger auf seiner angestammten Sechserposition: "Ob ich auf der Sechs oder auf der Acht spiele, macht für mich keinen allzu großen Unterschied. Ich habe ja auch bei Manchester City schon auf der offensiveren Acht gespielt. Ich denke, dass mir beides ganz gut liegt."

Das kann ihm auch im Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld zugute kommen. Dort spielten zunächst Toni Kroos und Sami Khedira von Beginn an. Zukünftig sieht sich Gündogan aber wieder als Anwärter auf die Startelf: "Klar will jeder spielen, das steht außer Frage. Die Konkurrenz ist groß, allerdings brauchen wir auch jeden Spieler. Es ist aber abhängig davon, wer fit und in Form ist."

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Dass er nach seiner langen Verletzungspause nach 330 Tagen endlich wieder im DFB-Team spielen konnte, wollte Gündogan aber nicht zu hoch hängen: "Ich empfinde jedes Spiel als etwas Besonderes. Deswegen will ich die heutige Partie gar nicht hervorheben. Ich habe es aber genossen, endlich wieder für die Nationalmannschaft auf dem Feld zu stehen und hoffe, dass es jetzt so weitergeht."

Deutschland - Tschechien: Daten zum Spiel