Thomas Müller: "Wir sind ein wenig linkslastig"

Von Für SPOX in der Türkei: Fatih Demireli
Thomas Müller im Duell mit seine Ex-FCB-Teamkollegen Hamit Altintop
© Getty

Thomas Müller war beim 3:1 (1:0) in der Türkei an allen vier Toren des Spiels beteiligt. Der Offensivspieler des DFB-Teams besorgte zwei Assists und erzielte ein Tor selbst. Und beim Gegentor ließ er seinen Gegenspieler Hakan Balta ziehen. Im Interview spricht der Star des FC Bayern über den Spaß am Fußball, die Linkslastigkeit in der Nationalmannschaft und das Belgien-Spiel.

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SPOX: Thomas Müller, lief es für das DFB-Team im Hexenkessel von Istanbul einfacher als gedacht?

Thomas Müller: Wir wussten schon, dass die Türkei Probleme bekommt, wenn wir unser Spiel aufziehen und vor allem schnell spielen. Das hat über weite Strecken der Partie sehr gut geklappt. Nur am Anfang hatten wir ein paar Probleme, aber mit dem 1:0 wurde es ruhiger im Stadion und man konnte sich untereinander auch mal wieder verstehen. (lacht)

Einzelkritik: Müller und Schweinsteiger stark

SPOX: Es hätten aber noch ein paar Tore fallen müssen, oder?

Müller: Ja, auf jeden Fall. Wir hätten höher gewinnen können. Wir haben in einigen Szenen die letzte Aktion oder den letzten Pass nicht gut gespielt. Insgesamt ist der Sieg aber hochverdient.

SPOX: Sie selbst sind nicht wirklich gut ins Spiel reingekommen, waren aber letztlich an allen drei Toren beteiligt und nach dem 1:0 lief es auch bei Ihnen.

Müller: Wir hatten anfangs noch nicht so viel Ballbesitz. Hinzu kommt, dass wir grundsätzlich auf der rechten Seite weniger Betrieb haben. Wir sind ein wenig linkslastig, so wie beim FC Bayern München auch. Das macht aber nichts, dann suche ich mir meine Räume.

SPOX: Die gab es vor allem in der Mitte...

Müller: Richtig, wenn ich gefährlich werde, ist es meistens nicht Rechtsaußen, sondern dann, wenn ich in die Mitte ziehe. So ist mein Spiel und ich muss nicht 90 Minuten an jeder Szene beteiligt sein, sondern nur dann, wenn es brennt.

SPOX: Es wurde viel darüber spekuliert, dass die deutsche Mannschaft vielleicht nicht die richtige Motivation für dieses Spiel aufbringen kann, weil sie schon qualifiziert ist. Davon hat man aber nichts gespürt.

Müller: Es waren zwischendrin ein paar Nachlässigkeiten drin, aber das war nicht weiter tragisch. Der Trainer sorgt dafür, dass wir immer motiviert sind und wenn wir mal im Spiel sind, macht es uns viel zu sehr Spaß, Fußball zu spielen, als unkonzentriert aufzutreten.

SPOX: Zehn Siege in der EM-Qualifikation: Das gab es noch nie und ist nun mit einem Sieg gegen Belgien möglich. Ist das der Mannschaft wichtig?

Müller: Nein, nicht wirklich. Es ist wichtiger, dass wir am Dienstag für unsere Fans ein ordentliches Spiel zuhause abliefern. Ich hoffe, wir brechen den Rekord. Wenn nicht, werden wir dennoch glücklich weiterleben - das Ticket für die EM haben wir ja.

SPOX: Haben Sie sich als Bayern-Spieler eigentlich erschrocken, dass Manuel Neuer ein Tor kassiert hat?

Müller: Nein, das passiert mal und außerdem habe ich es ihm eingebrockt. (lacht)

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