Boateng hat die Nase vorn

Von SPOX
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Der Gastgeber trifft dann auf Mexiko. Die deutsche Nationalmannschaft startet am 13. Juni gegen Australien ins Turnier. Mitte Mai wird Bundestrainer Joachim Löw seinen Kader berufen.

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Zahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause?

Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 32 potenziellen Kandidaten.

 

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

 

 

Andreas Beck: Fällt nach wie vor mit einem Muskelfaserriss aus. Durch die neu erwachsene Konkurrenz mit Lahm und Boateng auf der rechten Abwehrseite gerät Beck immer mehr unter Druck, auch mal wieder nachhaltig positiv auf sich aufmerksam zu machen.

Fazit: Beck braucht eine Serie guter Spiele, um als Lahm-Backup für die rechte Seite als Alternative in Frage zu kommen.

 

Jerome Boateng: Wurde im Abwehrzentrum vom Club kaum gefordert. Wenn es drauf ankam, war er da und bewies oftmals ein gutes Auge und Antizipation.

Fazit: Bekommt Boateng Einsatzzeit auf der Position und die nötige Konstanz in seine Leistungen, ist er in der Innverteidigung erste Wahl für den Platz neben Mertesacker.

 

Arne Friedrich: Fehlte auch gegen Bayer Leverkusen wieder wegen Leistenproblemen. Der Kapitän kommt einfach nicht in Fahrt in dieser Saison und dürfte die Winterpause herbeisehnen. Während Tasci, Boateng und Westermann Woche für Woche punkten, stagniert Friedrich auf seiner Lieblingsposition als Innenverteidiger ziemlich.

Fazit: Keine guten Aussichten für Friedrich, dessen Ambitionen sichtlich unter Herthas Katastrophen-Halbjahr leiden.

 

Andreas Hinkel: Spielte beim 3:2-Sieg von Celtic 90 Minuten durch und eine solide Partie auf der rechten Außenbahn. Das reicht allerdings längst nicht mehr für einen Platz im Löw-Team. Dafür ist die Konkurrenz zu groß und Hinkel in seinem Einsatzgebiet zu unflexibel. Außerdem bleibt das große Problem, dass die schottische Liga und damit Hinkel hier wenig Beachtung finden...

Fazit: Momentan mit Beck auf Augenhöhe. Für die Reise nach Südafrika muss aber deutlich mehr kommen.

 

Benedikt Höwedes: Bärenstarke Partie in der Innenverteidigung für den gesperrten Bordon. Gewann nahezu jeden Zweikampf gegen Almeida, bis der Portugiese nach gut einer Stunde entnervt vom Feld ging. Danach bekam auch Pizarro keinen einzigen Stich.

Fazit: Gute Ansätze bei Höwedes. Für einen Platz im DFB-Team in der Abwehrzentrale bedarf es aber noch einer ganzen Reihe solcher Spiele...

 

Marcell Jansen: War in Nürnberg der beste Hamburger auf dem Platz. Seinem Gegenspieler Diekmeier blieb ein ums andere Mal nur das Nachsehen. Hinzu kamen sein Tor zum 2:0 und die Vorlage zum 4:0. Die Position im linken Mittelfeld liegt ihm von Spiel zu Spiel mehr.

Fazit: In dieser Form gibt es für Löw kein Vorbeikommen an Jansen. Allerdings muss Jansen die Leistung jetzt auch konservieren - und verletzungsfrei bleiben.

 

Philipp Lahm: Bei der "magischen Nacht" von Turin und auch einige Tage später in Bochum stark auf der rechten Seite. Offenbar gewinnt er diese immer mehr lieb und findet sich allmählich dort auch besser zurecht. Zweikampfstark, offensivfreudig und mit zwei Assists gegen Bochum trumpft Lahm derzeit groß auf.

Fazit: Egal auf welcher Seite bei Löw: Lahm ist so oder so gesetzt.

 

Per Mertesacker: Ungewohnt fahriger Auftritt gegen Schalke. Bekam Kuranyi nie richtig in den Griff, stand beim 0:1 einen kurzen Moment lang falsch und bot so die Lücke zum Pass in die Tiefe. Beim 0:2 fälschte er Moraveks Schuss unglücklich ab. 63 Prozent gewonnener Zweikämpfe sind für Merte ein relativ schlechter Wert.

Fazit: Ein schlechteres Spiel? Trotzdem bleibt der Bremer natürlich unumstrittener Abwehrchef bei Löw.

 

Marcel Schäfer: In der Champions League gegen ManUnited noch recht ordentlich, aber gegen den BVB ganz schwach. In den 22 Minuten, die er auch spielen durfte, ging er vollkommen unter. Dann musste er runter. Die Höchststrafe! Sah gegen Kuba auf seiner Seite ganz alt aus und auch gegen Zidan vor dem 0:1.

Fazit: In der Form keine Alternative zu Lahm auf der linken Abwehrseite.

 

Serdar Tasci: Unter der Woche in der Champions League gegen Urziceni wie gewohnt solide und wachsam. Einer der Stützpfeiler in einer sich langsam erholenden Stuttgarter Mannschaft - obwohl es ihn schon wurmt, dass nicht er, sondern Matthieu Delpierre neuer VfB-Kapitän ist. Gegen Mainz wegen der fünften Gelben Karte gesperrt.

Fazit: Seine Chancen auf den Innenverteidigerposten neben Mertesacker sind weiter intakt.

 

Heiko Westermann: Abgezockte Partie gegen Bremen. Hinten souverän, leitete Höwedes gut durch die Partie und fand ab und an sogar Zeit, sich nach vorne mit einzuschalten. Was bleibt, sind aber seine fußballerischen Defizite, vor allem beim ersten Pass ins Mittelfeld. Da geht noch deutlich mehr.

Fazit: Ginge es nur nach der Defensivleistung, wäre Westermann der zweite Innenverteidiger. So bleibt das Rennen aber offen.