DFB-Team: Bierhoff offen für Abschaffung von "Die Mannschaft" - auch Matthäus dafür

Von SID/SPOX
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© getty

Nach Jahren der Diskussion scheint klar: Der umstrittene Begriff "Die Mannschaft" ist bald Geschichte.

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Am Trainingsplatz in Herzogenaurach ziert der weiße Schriftzug "Die Mannschaft" noch wie selbstverständlich eine schwarze Werbebande auf Höhe der Mittellinie. Doch nach Jahren hitziger Diskussionen zeichnet sich immer deutlicher ab: Der polarisierende Begriff dürfte bald aus dem Umfeld der DFB-Elf verschwinden.

Selbst Oliver Bierhoff könnte "damit leben", sollte das DFB-Präsidium den Daumen über der Bezeichnung senken, wie er im Spiegel bestätigte. Der Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie gilt als Schöpfer des 2015 auf dem Höhepunkt der Weltmeister-Euphorie eingeführten Slogans. Doch auch er kann das immer lautere Gegrummel im Verband nicht mehr ausblenden.

"Dieser Begriff ist mir zu abgehoben", sagte DFB-Vize Hans-Joachim Watzke kürzlich, "es ist respektlos gegenüber allen anderen erfolgreichen Mannschaften." Dabei müsse der Verband "bodenständiger werden". Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus steht fest: "'Die Mannschaft' muss weg!"

Er "hänge nicht" an der Wendung, sagte Bierhoff und ergänzte in Richtung all der lästigen Traditionalisten spitz: "Wenn jemand bessere Vorschläge hat, was wir auf den Bus schreiben können, darf er sie gerne unterbreiten." Adlerträger? Die Schwarz-Weißen? Hansis Horde? Zugegeben: keine Alternativen.

Bierhoff: Mehrheit der Fans sieht "Die Mannschaft" positiv

Schon nach dem WM-Desaster 2018 war "Die Mannschaft" auf den Prüfstand gekommen. Viele brachten die Betitelung mit missglückten Marketing-Aktionen wie "Best neVer rest" oder "#zsmmn" in Verbindung. "Das ist kein Label", hält Bierhoff dagegen, die DFB-Elf werde nunmal im Ausland häufig so bezeichnet. Analog zur "Equipe" bei Weltmeister Frankreich oder "La Squadra" von Europameister Italien.

Der Ausdruck "polarisiert, das weiß ich", sagte Bierhoff, aber es müsse "sachliche Gründe geben, ihn abzuschaffen, nicht nur emotionale".

Guten Argumenten gegen den "gewachsenen Begriff mit unglaublicher Ausstrahlung" wolle er sich nicht verschließen. Aber: Die Mehrheit der Fans sehe "Die Mannschaft" positiv, "vor allem junge".

Bei allem hin und her ist dem Europameister von 1996 klar: "Viel wichtiger als irgendeine Bezeichnung ist, dass wir uns wieder als echte Mannschaft präsentieren und für unsere Werte stehen." Ob mit oder ohne "National" vor der "Mannschaft".